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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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schon, als sie endlich erschöpft einschlief.

16
    An einer Ecke des Häuserblocks, in dem Susan wohnte, befand sich eine Telefonzelle. Von dort rief Katherine sofort Burnleighs Büro an. Er selbst war bei einem Empfang, den das Außenministerium für den brasilianischen Präsidenten gab, der auf Staatsbesuch in Washington weilte. Der Admiral konnte jedoch stets über Funk erreicht werden. Die diensthabende Telefonistin würde sich mit ihm in Verbindung setzen und er würde Katherine zurückrufen. Während sie wählte, ließ sich Katherine einen Augenblick lang von ihrem Verdruss überwältigen. Wegen der Konferenz in New York hatte sie Burnleighs Einladung abgelehnt, ihn und seine Frau zu dem Empfang zu begleiten. Nun war sie weder hier noch dort.
    Als sich die Telefonistin meldete, las sie die Nummer der Telefonzelle im schwachen Licht der Straßenlaterne ab, sagte, dass es sich um einen Notfall handelte, hängte ein und wartete. Sie sah in Susans Wohnung noch Licht brennen und hoffte, dass das Mädchen sich wirklich beruhigt hatte. Ein Mann in einem schäbigen Regenmantel kam vorbei. Er musterte sie von oben bis unten, ging dann aber zu ihrer Erleichterung weiter. Eine Ewigkeit schien zu vergehen, bis das Telefon klingelte. Katherine riss den Hörer vom Haken.
    „Katherine? Was ist los? Ich dachte, Sie wären in New York.“
    „Ich habe abgesagt.“ Sie berichtete ihm kurz, was vorgefallen war, und erklärte, wo sie sich befand.
    „Sie scheinen es richtig angepackt zu haben, aber wir sollten uns doch lieber treffen und sicherheitshalber besprechen, was zu tun ist.“ Seine Stimme war tonlos und verriet nichts von dem, was er vermutlich fühlte.„Kommen Sie doch einfach hierher ins Außenministerium.“
    „Ich bin nicht entsprechend angezogen. Henry Palmer hat mich aus der Dusche geholt.“
    „Dann komme ich hinunter zu Ihnen. Was für einen Wagen fahren Sie?“
    „Einen dunkelblauen Porsche.“
    Er lachte. „Ganz schön nobel!“
    Katherine ging zu ihrem Wagen zurück, fuhr die C Street hinunter bis zur 23rd Street und zu dem imposanten Portal des monolithischen Blocks, der das Außenministerium beherbergte. Sie parkte, teilte dem Wachtposten mit, wer sie war und wen sie treffen wollte, und wartete dann, wobei sie die Türen beobachtete und sich auszumalen versuchte, wie es auf dem Empfang zuging. Burnleigh hatte gesagt, dass er im Adams’ Room stattfand. Sie war einmal dortgewesen, hatte die unschätzbaren frühamerikanischen Kunstgegenstände sowie John Adams’ berühmten Schreibtisch gesehen. Einige der wichtigen Leute in Washington waren da wohl heute versammelt, eine schillernde Schar von Regierungsbeamten, ausländischen Diplomaten, Mitgliedern des Repräsentantenhauses und des Senats sowie hochrangige Offiziere. Sicher waren schwarze Krawatten vorgeschrieben und die Frauen trugen Abendkleider und teuren Schmuck, den sie für den Anlass aus dem Safe genommen hatten.
    Als Burnleigh im Smoking in der Tür erschien, blendete Katherine die Scheinwerfer auf. Er kam und setzte sich neben sie ins Auto. Wie es typisch für ihn war, verlor er keine Zeit. „Gut, keine Vorwürfe. Sagen Sie mir zuerst, wie, zum Teufel, sie da hinaufgekommen ist?“
    „Es fing damit an, dass Flemming im Speicher desZentralcomputers einen von ihm verfassten Artikel auflistete, von dem nur er und sie je gewusst hatten.“
    „Absichtlich?“
    „Wahrscheinlich nicht. Offensichtlich wollte er bloß seinem Selbstwertgefühl ein paar Streicheleinheiten verschaffen. Dann fiel ihr Toni Soongs Ausweis in die Hand. Toni ist übermüdet und hatte ihn im Büro vergessen. Das ist jedem von uns schon passiert.“
    Er schüttelte den Kopf. „Gut, was den Ausweis betrifft, so werden wir für die Zukunft einen absolut sicheren entwickeln. Nun zum Personal. Wer macht was an diesem Wochenende?“
    „Dr. Palmer hat Dienst. Ich glaube, Toni ist zu Hause.“
    „Wo ist Michael?“
    „Auf seiner Jacht.“
    „Haben Sie schon mit ihm gesprochen?“
    „Nein. Ich wollte zuerst Ihnen Bericht erstatten.“
    Er nickte. „Gut. Wie wird er reagieren?“
    „Ich weiß nicht.“ Sie sagte es so ruhig sie konnte. „Er hat ein Verhältnis mit ihr.“
    Burnleigh fluchte vor sich hin. „Ich hätte gedacht, dass er es besser wüsste.“
    „Es könnte unser Vorteil sein.“
    „Erklären Sie mir das.“
    „Als ich mit ihr redete, hatte ich das Gefühl, dass sie wegen John nicht so schockiert war, wie sie es vielleicht gewesen wäre, wenn sie nichts mit

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