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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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Kopfhaut in der oberen Schädelregion einschnitt und zurückklappte, mit einer elektrischen Säge durch das Stirnbein, dann diagonal durch die Schläfengrube und um das untere Scheitelbein herum schnitt. Sie hatte den Knochen hochgehoben und den Cortex freigelegt, die faltige, äußere Gehirnschicht, als Michael aufblickte.
    „Oh. Hallo.“
    „Michael, ich muss mit dir sprechen.“
    „Jetzt?“ Er deutete auf das Präparat, mit dem Toni und er beschäftigt waren. Bei Katherines Anblick hatte er eine unbestimmte, aber unmittelbare Bedrohung gespürt. Er war sicher, dass es mit Susan zu tun hatte undmit dem Sicherheitsrisiko, das sie darstellte. Eigentlich war er ganz froh, dass sie nicht mit ihm nach New York gekommen war. Jemand, zweifellos Katherine, hatte im Plaza angerufen und nach einer Mrs. Burgess gefragt. Obwohl Burnleigh ihm gesagt hatte, er solle Susan bei Laune halten, hatte er darin doch eine Falle gesehen. Er wollte nicht, dass der Admiral es erfuhr, wenn er ein Wochenende mit Susan verbrachte, und Katherine wäre durchaus dazu imstande, Burnleigh zu benachrichtigen.
    „Es tut mir leid. Es ist wichtig. Toni, macht es dir sehr viel aus?“
    Toni stand vom Seziertisch auf. „Keineswegs. Ich mache zwischenzeitlich was anderes. Sagt mir einfach Bescheid, wenn ihr fertig seid.“ Sie ging in den Nebenraum, in dem sich das Elektronenmikroskop befand, und schloss die Tür hinter sich. Sie verhielt sich so, dass Michael sich fragte, ob auch sie etwas von Susan und ihm wusste. Er tat so, als arbeite er weiter. „Nun?“
    Katherine merkte, dass er unruhig war und erriet ohne Schwierigkeiten den Grund. Freitagabend und am Samstag hatte sie bei Susan zu Hause angerufen und niemand hatte sich gemeldet. Dann hatte sie es im Plaza Hotel in New York versucht und obwohl man ihr in der Vermittlung gesagt hatte, dass keine Mrs. Burgess, sondern nur ein Dr. Burgess unter den Gästen sei, war sie doch überzeugt, dass Susan Michael begleitete. Der Rest des Wochenendes war eine Qual gewesen. Trotz aller Versuche, ihre heftigen Gefühle in den Griff zu bekommen, hatte die Eifersucht die Oberhand behalten. Sie hatte sich Michael und Susan gemeinsam beim Essen vorgestellt, im Theater, im Bett, wo Michael Susan mit seinem nackten Körper halb wahnsinnig machte, indem er sie so liebte, wie er sonst immer sie, Katherine, geliebt hatte,und diesen Alptraum hatte nichts, aber auch gar nichts vertreiben können.
    Sie freute sich beinahe darüber, schlechte Nachricht zu bringen, das war auch eine Art Rache. Sie trat an den Seziertisch, ließ ihn noch einen Augenblick warten und sagte dann: „Mit den EGs gibt es Schwierigkeiten.“
    „Was für Schwierigkeiten?“
    „Sie streiken.“
    Michael legte eine Pinzette nieder und blickte sie starr an, halb lachend, halb ungläubig. Katherine sah, wie er sich bemühte, diese Neuigkeit zu verarbeiten, instinktive und sofortige Beunruhigung mit der Erleichterung darüber in Einklang zu bringen, dass sie nicht wegen Susan gekommen war.
    „Die verdammten Köpfe streiken? Das kann doch nur ein Scherz sein!“
    „Nein. Sie weigern sich, bei den neurometrischen Tests weiter mitzumachen.“
    „Augenblick mal! Erklär mir das!“ Michael sah noch ungläubiger drein.
    Katherine zuckte die Achseln. „Die neurometrischen Tests erfordern verbale Antworten auf Fragen. Die EGs weigern sich zu sprechen.“
    „Sie weigern sich zu sprechen“, wiederholte Michael. „Einfach so.“ Er lächelte nicht mehr, sondern blickte starr auf den Kopf, der vor ihm auf dem Tisch befestigt war. „Sie weigern sich zu sprechen, außer …?“ Plötzlich klang er gereizt.
    Katherine antwortete: „Außer wir garantieren ihnen, dass wir das Arbeitspensum auf die Hälfte reduzieren.“
    Michael sagte langsam: „Wann haben sie mit diesem Unsinn begonnen?“
    „Ich weiß es nicht. Heute, vermutlich.“
    „Woher haben sie die Idee, von Flemming?“
    „Ich glaube nicht. Diesmal nicht. Ich glaube, sie stammt von Thurston.“
    „Dem Richter? Bist du sicher?“
    „Ziemlich.“
    „Verdammt noch mal!“ Michael dachte nach, dann sagte er: „Vielleicht ist er einfach übermüdet. Wer könnte ihn in Flemmings Experiment ersetzen?“
    „Alle, denke ich. Annette, Rachel. Philipp, der Neue, wenn alles klappt. Er müsste jetzt jeden Tag soweit sein.“
    „Sonst noch jemand?“
    „Wir haben noch die zwei Frauen, die wir im März operiert haben. Die Schwarze und die Grauhaarige. Aber sie sind beide noch nicht

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