Toedliches Verlangen
seiner großen Hände und legte sie ihm in den Nacken. Dadurch bestärkt streckte Bastian die Hand nach Myst aus. Seine Fingerspitzen strichen über ihre Wange, fuhren zart über ihre Haut, zeichneten die Spur der Sommersprossen auf ihrer Nase nach. So wunderschön. Seine Frau war zweifellos das Schönste, was er je gesehen oder hatte berühren dürfen.
Er streichelte ihre Wange, strich ihr die feuchten Haarsträhnen aus der Stirn. »Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen.«
»Ah … Bastian?« Sloan trat einen Schritt zurück, die Hand glitt von seiner Schulter.
Bastian konzentrierte sich ganz auf Myst und bemerkte die Unterbrechung nicht. Zu sehr war er damit beschäftigt, sich die Details ihres Gesichts einzuprägen: den Zug ihrer Wange, die Zartheit ihrer Haut, die geschwungenen Lippen. All die kleinen Details, die ihn am Leben erhalten würden … und die ein Leben lang reichen mussten.
Sein Freund stieß gegen seinen Arm. »Bas.«
Mit einem Knurren warf er einen Blick über die Schulter und verpasste dem Krieger eine Ladung Lass-mich-verflucht-noch-mal-in-Ruhe. »Was?«
»Verdammt, Bastian. Sieh sie dir an!«
Noch immer lag seine Hand auf ihrer Wange, seine Finger zeichneten einen sanften Kreis auf ihre Schläfe. Er starrte Sloan an. Der Krieger zeigte auf Myst. Stirnrunzelnd verschob er seinen Fokus, sah ihr ganzes Gesicht und … sein Herz setzte einen Schlag aus. Was zum Teufel? War sie …
»O mein … verdammt, Bas! Los! Leg dich zu ihr ins Bett!«
Er erstarrte, als Myst tief Luft holte und ihr Gesicht seiner Hand entgegendrehte. » Bellmia? Süße … kannst du mich hören?«
»Bastian! Beweg deinen Arsch!« Sloan streckte den Arm aus und versetzte ihm einen Stoß.
Bastians verletztes Bein gab nach, und er kippte nach vorne. Mit einer schnellen Drehung schob er einen Arm unter Mysts Körper, zog sie an sich und rollte weiter, schützte sie vor der Schwere seines Körpers. Die Kabel, die sie mit der Maschine verbanden, verhedderten sich und zogen ihre Schulter in eine unnatürliche Position.
Fluchend entwirrte er das Durcheinander. Als er die Druckstellen auf ihrer Haut sah, fauchte er Sloan an: »Was zum Teufel, Mann?«
Sloan ignorierte ihn, den Blick auf den Monitor gerichtet.
Myst wimmerte leise, schlang die Beine um ihn und schmiegte ihr Gesicht an seinen Hals. Bastian murmelte ihr gut zu, beruhigte sie mit seiner Stimme und ließ eine Hand unter ihr Tanktop gleiten. Als seine Finger ihre nackte Haut berührten, stöhnte sie auf und fuhr mit den Lippen über seine Brust. Er zog sie noch näher an sich, berührte mit dem Mund ihre Schulter und flüsterte ihren Namen.
»Sloan … was passiert hier?«
»Ich weiß es nicht, aber … sie reagiert auf dich. Sie ist nicht mehr so blass und … zieh sie aus. Ich glaube, ihr braucht direkten Hautkontakt.« Sloans dunkle Augen zogen sich zusammen, als er Myst einen Augenblick lang musterte, bevor er seine Aufmerksamkeit wieder dem Monitor neben dem Bett zuwandte. Er klopfte an das Glas, folgte dem grünen Strich über den kleinen Bildschirm. »Ihr Herzschlag wird kräftiger. Was machst du da? Nährst du sie?«
Bastian hatte keine Ahnung. Es war ihm auch egal, aber …
Ein Elektroschock traf ihn mitten in die Brust, raubte ihm den Atem. Bastian zuckte zusammen und umfasste Myst noch fester, als die Spannung sich ausbreitete und sich wie ein glühendes Band um seinen Brustkorb legte.
Jesus. Der Meridian.
Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, erwachte die Energie zum Leben, strömte ungefragt durch seinen Körper. Okay. Das hier war anders. Normalerweise kontrollierte er den Energiefluss, öffnete die Verbindung vom Meridian zur Frau und nahm sich, was er brauchte. Doch jetzt war sein Anschluss gekappt. Die Energie erreichte ihn nicht. Myst war diejenige, die das Band zwischen ihnen schuf und die Verbindung aufrechterhielt.
Er verlagerte das Gewicht und gab sich der Empfindung hin. Die Strömung rann tief, wurde sanfter, als sein Drache reagierte und sich erhob, dem Energiefluss von ihm zu Myst einen Weg bahnte.
Mit einer Hand flach auf ihrem entblößten Rücken, zog Bastian die Decke zwischen ihnen hervor. Er fluchte, als er sich erneut in den Kabeln verhedderte. »Sloan … nimm ihr diese Dinger ab. Ich kann sie nicht ausziehen, solange …«
»Bin schon dabei.« Mit schnellen Handgriffen löste Sloan die Elektroden von Mysts Körper. »Okay, du kannst. Brauchst du …«
»Dreh dich um.«
Schon als er den Befehl aussprach,
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