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Toedliches Versprechen

Toedliches Versprechen

Titel: Toedliches Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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schon.
     
    *
     
    Josh und Dominic machten sich später auf den Weg zu Hannahs Wohnung, als sie ursprünglich geplant hatten. Gemeinsam mit dem Staatsanwalt hatten sie jede Menge Ungereimtheiten im Verfahren gegen Jonathan Hunter aufgedeckt. Sie waren gut versteckt und wären ihnen nicht aufgefallen, hätten sie nicht akribisch danach gesucht. Marcus hatte versprochen, einen Durchsuchungsbeschluss für Stevens Haus zu besorgen. Das würde alles andere als einfach werden. Kein Richter wollte sich die Finger an solch einer Geschichte schmutzig machen. Kein Richter würde freiwillig gegen seinesgleichen vorgehen.
    Er dachte an seinen Vater. Sollte Thomas Winters Wind davon bekommen, dass er einen seiner ältesten Freunde des Mordes an der Tochter seines anderen besten Freundes verdächtigte, würde er ihm die Hölle heißmachen.
    Den Durchsuchungsbeschluss würden sie nicht vor dem nächsten Morgen bekommen, also hatten sie beschlossen, im Büro Schluss zu machen und sich ein wenig in Charlestown umzusehen, bevor Josh zu Hannah zurückkehrte und Dominic zu seiner Frau, die sich schon den ganzen Tag über Rückenschmerzen beklagte, nach Hause fuhr.
    Unauffällig hatten sie, jeweils in ihren eigenen Wagen, eine Runde durch das Viertel gedreht. Ihnen fiel nichts Außergewöhnliches auf. Sie parkten schließlich ihre Autos und trafen sich in Hannahs Wohnung.
    »Glaubst du, wir finden hier was?« Dominic drehte sich langsam im Kreis und nahm die Wohnzimmereinrichtung in sich auf. Leise pfiff er durch die Zähne. »Ich dachte, Ärzte leben etwas komfortabler.«
    »Hannah zahlt noch ihr Studentendarlehen ab«, nahm Josh sie sofort in Schutz. »Und was deine erste Frage angeht, ich habe keine Ahnung. Er war in der Wohnung. Aber er wird nicht dumm genug gewesen sein, Fingerabdrücke zu hinterlassen.«
    Sein Blick fiel auf den Rosenstrauß auf dem Küchentresen. Den würde er auf jeden Fall entsorgen, wenn er ging. Hannah sollte ihn nie wieder sehen müssen.
    »Wenn er in der Wohnung war, muss er sie auch ausspioniert haben. Was denkst du? Wanzen? Kameras?«
    »Lass uns alles absuchen. Allzu viele Möglichkeiten gibt es hier ja nicht.«
    In einhelligem Schweigen, das sie oft an den Tag legten, wenn sie konzentriert gemeinsam arbeiteten, durchsuchten sie systematisch die Wohnung. Vorsichtig nahmen sie das Telefon und das Radio auseinander. Sie bauten die Verblendungen von den Heizungen und den Lüftungsschächten ab. Die Wohnung war sauber.
    Dominic stützte nachdenklich die Hände in die Hüften und sah aus dem Fenster. »Er muss sie irgendwie überwacht haben. Sonst hätte er sich niemals in ihrer Wohnung herumgetrieben.«
    »Wenn wir hier nichts finden, gibt es nur noch eine Möglichkeit.«
    »Ganz genau.«
    Sie fixierten die Fassade des gegenüberliegenden Hauses. Auf den ersten Blick erkannten sie nichts. Doch dann schob sich die Sonne hinter einer der Wolken hervor, die sich schon den ganzen Tag über der Stadt türmten, und verursachte eine kleine Spiegelung in einem Fenster ein Stockwerk über Hannahs.
    »Hast du das gesehen?« Dominic kniff die Augen zusammen und trat noch näher an die Scheibe.
    Josh hatte sich schon auf der Ferse umgedreht und rannte los. »Ja, verdammt. Der Mistkerl beobachtet sie von da drüben mit einem Fernglas oder einer Kamera.«
    Er polterte, so schnell er konnte, die drei Stockwerke nach unten und auf die Straße, Dominic dicht auf den Fersen, rannte auf das gegenüberliegende Gebäude zu und prallte gegen die verschlossene Haustür. »Mist.« Schwer atmend schlug er mit der flachen Hand auf die Klingelleiste und läutete bei jedem, den seine Handfläche und seine Finger erreichten, Sturm. Begleitet von Flüchen und Verwünschungen, die aus der Sprechanlage klangen, drückte schließlich jemand den Türöffner. Sie stürmten in den Hausflur und jagten die Treppen bis in den vierten Stock hinauf.
    Erst, als sie auf dem Treppenabsatz ankamen, gingen sie leiser vor. In einer synchronen Bewegung, wie sie es sich in den vergangenen Jahren angewöhnt hatten, zogen sie ihre Waffen und bewegten sich langsam zu der Wohnung, die Hannahs gegenüberliegen musste.
    Die Tür stand einen Spalt weit offen. Dominic gab ihm ein Zeichen, dass sie hineingehen würden und er nickte sein Einverständnis.
    »Polizei«, riefen sie gleichzeitig und stürmten den Raum. Innerhalb von Sekunden verschafften sie sich einen Überblick über die kleine Wohnung. Sie war leer.
    »Verdammte Scheiße!«, knurrte Josh. »Das

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