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Tödliches Wasser: Roman (German Edition)

Tödliches Wasser: Roman (German Edition)

Titel: Tödliches Wasser: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Qiu. Xiaolong
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weißt du ja.«
    »Natürlich wird geredet; manche sagen, er sei fällig für eine Versetzung, weil er sich mit einigen hohen Tieren angelegt hat. Diese Ferien wären demnach eine Art Ehrenrettung für ihn. Aber das glaube ich nicht. Das Ganze hat Genosse Parteisekretär Zhao eingefädelt, was darauf schließen lässt, dass ihm Peking weiterhin wohlgesinnt ist. Vielleicht ist es ja tatsächlich nur ein Ferienaufenthalt. Warum auch nicht?«
    »Eine Pause hat er tatsächlich dringend nötig, bei all der Arbeit und wo er doch schon mal einen Nervenzusammenbruch erlitten hat. Und jetzt heiratet auch noch seine Exfreundin. Da kann ihm so ein Erholungsaufenthalt nur guttun. Aber ich frage mich trotzdem, was er in Wuxi so treibt. Als Tourist kann ich ihn mir beim besten Willen nicht vorstellen. Dein Boss ist keiner, der Tee trinkt und sich die Gegend ansieht, dem folgt doch der Ärger auf dem Fuß.«
    »Mir ist da was zu Ohren gekommen, von Polizeimeister Huang, einem jungen Kollegen aus Wuxi. Er ließ durchblicken, dass Chen einen Ferienflirt mit einer hübschen jungen Frau angefangen hat – deutlich jünger als er.«
    »Echt?« Peiqin setzte sich im Bett auf. »Mit Frauen konnte er schon immer.«
    »Aber diesmal könnte es ein Fehlgriff sein, sagt Huang. Diese junge Frau steht in Verbindung mit einem Mann, der in Schwierigkeiten steckt. In großen Schwierigkeiten …«
    In dem Moment klingelte das Telefon.
    »Oh … Hallo, Chen«, stammelte Yu. »Gerade haben wir von dir gesprochen.«
    »Yu, ich muss dich um einen Gefallen bitten.«
    »Aber immer. Worum geht’s, Chef?«
    »Ich brauche ein paar Daten über jemanden in Shanghai. Sie lebt in Wuxi, stammt aber ursprünglich aus Shanghai und fährt regelmäßig dorthin.«
    »Ein junges Mädchen?«
    »Also hör mal. Es handelt sich um eine Dame mittleren Alters, ihr Name ist Liu. Der Mann leitete eine große Chemiefabrik hier in Wuxi und wurde vor ein paar Tagen ermordet.«
    »Verstehe. Es betrifft also deine Ermittlungen in Wuxi.«
    »Nein, das ist nicht mein Fall. Ich bin auf Urlaub hier. Das Präsidium in Wuxi kümmert sich darum. Aber ich brauche deine Hilfe«, fuhr Chen unbeirrt fort. »Vergangenen Dienstag ist diese Frau Liu nach Shanghai gefahren und hat am Abend mit drei anderen Mah-Jongg gespielt. Ich schicke dir eine SMS mit ihrer Adresse in Shanghai sowie Namen und Telefonnummer von einer der Mitspielerinnen.«
    »Ich soll also ihr Alibi überprüfen.«
    »Genau, aber nicht als Polizist, wenn sich’s vermeiden lässt. Die Kollegen in Wuxi haben die Sache nur oberflächlich überprüft; man zählt sie nicht zum Kreis der Verdächtigen, nicht wirklich.« Und dann fügte Chen so beiläufig hinzu, als sei es ihm eben erst eingefallen: »Ach, und könntest du mir auch Hintergrundinformationen über einen gewissen Fu besorgen, wenn du schon dabei bist? Er arbeitet in Wuxi, stammt aber auch aus Shanghai. Dieses Wochenende wird er heimfahren.«
    »Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden?«
    »Möglicherweise, das will ich ja gerade herausfinden. Auch ihn haben die Beamten in Wuxi nicht so genau unter die Lupe genommen. Kein Tatverdächtiger. Aber ich bin neugierig geworden. Doch vermutlich steckt nichts weiter dahinter.«
    Dabei klang Chen keineswegs so gleichgültig, wie er tat.
    »Dieser Fu wohnt in der Altstadt, südlich der Kreuzung Renmin und Henan Lu. Ich schick dir auch seine Adresse. Wenn mich nicht alles täuscht, ist das nicht weit von dort, wo Peiqin früher gewohnt hat.«
    »Geht in Ordnung, Chef. Soll ich mich nach irgendwas Besonderem umsehen?«
    »Alles, was du über ihn rauskriegen kannst. Ich weiß, es ist Samstag, Yu. Du hast was gut bei mir. Und Grüße an Peiqin.«
    »Was gibt’s?«, erkundigte sich diese, kaum dass Yu das Handy aus der Hand gelegt hatte.
    Er wiederholte die für einen Urlauber völlig unpassende Bitte und wünschte insgeheim, sein Chef und Partner hätte sich deutlicher erklärt. Aber der Oberinspektor hatte wohl wie immer seine Gründe.
    »Selbstverständlich werden wir ihm helfen«, sagte Peiqin entschlossen.
    Yu stand auf und konnte sich ein Lächeln über den Eifer seiner Frau nicht verkneifen. Wie schon so oft half sie ihm auch jetzt bereitwillig bei seiner Polizeiarbeit.
    Früher war sie zögerlich gewesen, aber das hatte sich geändert, seit er mit dem Oberinspektor zusammenarbeitete. In dem einen oder anderen kniffligen Fall hatte sie schon auf ihre eigene Weise wertvolle Beiträge geleistet.
    Nachdem er die SMS von Chen

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