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Toete John Bender

Toete John Bender

Titel: Toete John Bender Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vincent Voss
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heraus.
    »Alles in Ordnung, Tom. Lynn und Bert sind zu euch unterwegs. Ich habe sicherheitshalber den Proviant mitgegeben. Wenn du ihn nicht brauchst, schicke ihn wieder zurück. Over.«
    Tom fiel ein Stein vom Herzen. Andi war der Größte!
    »Danke! Warum seid ihr eigentlich nicht am Freitag hier gewesen? Over.«
    Keine Antwort.
    Tom wollte seine Frage wiederholen, als das Rauschen eine Antwort ankündigte: »Tom, wie meinst du das? Warum wir wo nicht waren? Over.«
    Tom lachte. Irgendetwas war da doch schiefgelaufen.
    »Direkt nach Landung, Andi. Da kommt ihr mit dem Proviantboot. Ich war hier an der Anlegestelle, aber niemand von euch war da.« Er überlegte, ob er das blutgetränkte Taschentuch erwähnen sollte, unterließ es dann aber. „Wir hatten hier keinen Proviant, Andi. Warum? Over.«
    Wieder verging Zeit bis zu einer Antwort. Vermutlich holte sich Andi Rat von Lydia.
    »Tom? Du hattest doch angerufen und wolltest nicht, dass wir kommen. Lydia hat das mitgehört. Wir haben uns auch gewundert und ich habe deshalb noch mal Proviant mitgeschickt. Ist alles in Ordnung bei euch? Over.«
    Er hatte angerufen? Er hatte nicht angerufen!
    »Ich habe nicht … Wann soll ich angerufen haben, Andi? Over.«
    »Kurz, nachdem ihr abgelegt habt, kam dein Anruf auf mein Handy. Kurz vor halb fünf. Du warst nicht gut zu verstehen. Wahrscheinlich, so dachten wir, weil du noch vom Boot aus angerufen hast. Over.«
    Tom musste nachdenken. Wer konnte denn von seinem Handy aus bei Andi angerufen haben? Und dabei seine Stimme nachahmen? »Und es war meine Nummer? Meine Stimme? Over«, hakte er nach.
    »Deine Nummer! Deine Stimme! Sonst wären wir vorbei gekommen. War aber ein schlechter Empfang. Over.«
    Tom stöhnte wieder auf. Das war ihm alles zu viel.
    »Okay, Andi. Danke. Hier ist soweit erst mal alles in Ordnung. Over and out.«
    Er legte das Mikro weg, schaltete die Funkanlage aus und wurde sich der Symbolkraft dieser Handlung bewusst. Er traute niemandem mehr. Und er war bereit, das Spiel bis zum Ende mitzuspielen. Er schnalzte, sah sich im dämmerigen Schuppen um und ging wieder nach draußen. Dort setzte er sich, lehnte sich mit dem Rücken an die hölzerne Wand des Schuppens und rauchte eine Zigarette. Während er überlegte, wie er seinem vermeintlichen Gegner eine Falle stellen konnte und auf Lynn und Bert wartete, drang das Knattern eines Bootsmotors an sein Ohr. Tom stand auf, um einen besseren Überblick zu haben. Nach einiger Zeit sah er das Boot einen Bogen fahren und dann in die Bucht einbiegen. Er erinnerte sich, dass weder Lynn noch Bert einen Bootsführerschein besaßen, Bert sich das aber zutraute und gerne mit dem Boot fuhr. Er hatte seinen Praktikanten bisher immer versprochen, die Kosten eines Führerscheins zum Teil zu tragen, sofern sie mindestens acht Wochen hospitierten, es aber immer bewusst verschoben oder verschwiegen. Ein Umstand, den er in Zukunft ändern wollte. Das Boot fuhr in die kleine Bucht ein, Bert winkte ihm zu. Er erwiderte die Geste, lief zum Bootssteg und erwartete die beiden an der Anlegestelle.
    »Hi Tom!«, grüßte Lynn.
    Bert warf ihm das Tau zu und er belegte die Festmacherleine an dem Poller.
    »Hi!«, grüßte er zurück und setzte ein strahlendes Lächeln auf.
    »Wie war es in Kopenhagen?«, fragte Tom, um ein Gespräch zu beginnen, zog das Boot heran und befestigte ein zweites Tau am Heck. Bert hielt das Boot am Steg fest, Lynn lud den Proviant und ihre Ausrüstung auf den Steg.
    »Gut. Sehr gut«, antwortete Bert und nickte bestätigend. »Hat allen Spaß gemacht, glaube ich.«
    »Und wie war es hier?«, wollte Lynn wissen.
    Sie trug ein weißes T-Shirt und Tom konnte, auch wenn er es zu vermeiden suchte, in ihren Ausschnitt sehen. Sie trug einen weißen BH mit Spitzenrändern. Konservativ. Das gefiel ihm.
    »Auch ganz gut«, antwortete Tom und nahm ihr einen Karton mit Lebensmitteln ab. An Lynn gefielen ihm die kurzen, dunklen Haare. Er hatte bisher wenige Frauen mit kurzen Haaren gehabt und alle waren interessant gewesen. Frauen! Wieder fiel ihm seine Schwäche ein und er bemühte sich, sich nicht durch Lynn ablenken zu lassen.
    »Bert, du warst mit Lydia zum Check-in auf Tyreholm. Hat sie dir die verschiedenen Schatzgeister-Positionen gezeigt?« Tom wusste um die Antwort. Das Wissen um die genauen Positionen war eine der wichtigsten Aufgaben des Check-ins.
    »Ja, hat sie. Aber sie meinte auch, wir würden noch eine Karte von der Insel bekommen.«
    Lynn warf den letzten

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