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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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schnell gefunden: die Frau, die ihn abgewiesen hatte, die Frau, die ihn jeden Tag aufs Neue provozierte, die ihm gerade gefährlich zu werden drohte, weil sie dabei war, ihre Nase in eine Sache zu stecken, die sie absolut nichts anging.
    Nun hatte Leander Hansson also versagt. Dieses Weichei! Aber Leif war nicht wütend darüber. Es war ja ein Experiment gewesen, es hätte so oder so ausgehen können. Hätte er darauf wetten müssen, er hätte die Chancen 50:50 eingeschätzt. Nein, er empfand sogar eine gewisse Befriedigung über den Ausgang, der ihm bestätigte, was er immer schon geahnt hatte: alles Lüge, maßlose Übertreibung, dieser Mythos von der aufopferungsvollen Liebe zum eigenen Nachwuchs, die keine Grenzen kannte, die über allem stand. Die Stimme des Blutes, alles Quatsch! Das wusste er nun.
    Hanssons Versagen hatte lediglich die Konsequenz, dass er sich jetzt selbst um das Problem Eva Röög kümmern musste. Aber Hansson servierte sie ihm ja sozusagen auf dem silbernen Tablett. Ein Blick über die Schulter. Auf der Rückbank lag die Jagdwaffe. Geladen.
    Leif verspürte das vertraute Kribbeln über der Nasenwurzel, und seine fiebrige Stimmung steigerte sich zur Euphorie. Noch einen Blick auf den Bildschirm. Alles wie gehabt. Das Programm zeigte, je nach Standort, die Position eines Handys genauso exakt an wie ein Navi. Hier draußen war das Satellitennetz, das das Programm zur Berechnung der Koordinaten benötigte, nicht so engmaschig wie in der Stadt, aber das machte nichts. Dafür standen die Häuser hier ja auch weiter auseinander. Beste Voraussetzungen. Ja, er war ganz in der Nähe.
    Die Pistole lag als schwerer Klumpen auf Evas Bauch. Jetzt, nach Forsbergs Anruf, schien es noch stiller geworden zu sein. Nur ein feuchtes Holzscheit sang vor sich hin. Zu zweit könnte es hier vielleicht sogar recht romantisch sein, dachte Eva. Jetzt aber war es eher unheimlich. Da! Was war das für ein Geräusch? Ein Scharren oder Poltern. Es kam von oben, vom Dach. Sie lauschte angestrengt, aber das Geräusch wiederholte sich nicht. Beruhige dich! Es wird ein Vogel gewesen sein, oder ein Ast ist runtergefallen. Sie entspannte sich wieder. Dachte an Leander, an ihre erste gemeinsame Nacht. An die Leidenschaft, mit der sie sich geliebt hatten, an die Mischung aus Leichtigkeit und Hingabe. Mit keinem Mann war es je so gewesen, weder davor noch danach. Vorhin aber war er ihr so fremd gewesen. Vielleicht hatte es an Tinkas Gegenwart gelegen oder an der absurden Situation. Oder auch an der Zeit, die vergangen war. Man sollte seine verflossenen Liebhaber niemals wiedersehen, vor allem die guten nicht, dachte Eva. Das kann nur ernüchternd sein. Sie rieb sich die Augen. Irgendwie war auf einmal ihre Sicht getrübt. Sie musste husten, und ihre Augen fingen an zu brennen. Das Feuer! Es qualmte wie ein Vulkan. Sie hatte doch gar kein frisches Holz aufgelegt, woher kam dieser Rauch, der sich jetzt im ganzen Zimmer ausbreitete? Eva stand auf. Sie musste sofort hier raus! Sie hielt den Atem an und ergriff die Pistole. Binnen Sekunden hatte sich der Qualm so verdichtet, dass sie kaum noch etwas sehen konnte. Sie tastete sich bis zur Tür, fand die Klinke und wankte ins Freie, in die klare Herbstnacht. Vor einer niedrigen Mauer blieb sie stehen, hustete sich den Qualm aus der Lunge und sog tief die kühle Nachtluft ein. Schön, hier draußen. Gerade glitt die Mondsichel hinter einer Wolke hervor und bewirkte, dass Eva etwas von ihrer Umgebung wahrnehmen konnte. Das Haus war klein, eher eine mickrige Hütte, auf drei Seiten von Sträuchern bedrängt. Der Garten davor war verwuchert, anscheinend kümmerte sich niemand um dieses Anwesen. Auf der anderen Seite der Mauer verlief ein schmaler Weg, und dahinter gab es nur noch grobe Steine und das Wasser. Eigentlich eine Verschwendung, das Häuschen und das Grundstück so verkommen zu lassen. Das passierte eben, wenn die Leute zu viel Geld hatten. Etwas knackte hinter ihr. Eva fuhr herum, sah einen menschlichen Umriss, und mit dem Knall spürte sie einen glühend heißen Luftzug dicht neben ihrem Ohr. Reflexhaft schoss sie zurück. Sie zielte nicht, sie drückte einfach ab, vier Mal hintereinander schoss sie in Richtung der Gestalt. Noch im Fallen legte der Schütze das Gewehr erneut auf sie an, aber sein zweiter Schuss ging fehl. Eva stürzte sich auf ihn. Ohne auf viel Gegenwehr zu stoßen, schaffte sie es, ihm das Gewehr zu entreißen. Sie hatte ihn getroffen.
    »Scheiße, Scheiße, ich

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