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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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tat er, Greger Forsberg, eigentlich hier draußen, außer, sich in Schwierigkeiten zu bringen? Warum kümmerte er sich nicht lieber um seine eigenen ungelösten Fälle?
    Eva stellte sich neben ihn, und Forsberg sagte: »Wenn es eine Sache gibt, die so heikel ist, dass Marta sie ihrem Sohn nicht sagen kann, warum dann ausgerechnet dir? Hat sie keine Freunde?«
    »Gut möglich«, sagte Eva, und auch Forsberg fiel es schwer, sich Marta in geselliger Runde vorzustellen. Was das betraf, war sie ihm recht ähnlich.
    »Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie auch mit Dag jahrelang nicht gesprochen hat«, sagte Eva.
    Forsberg blickte sie verständnislos an.
    »Dag ist mit vierzehn zu seiner Tante nach Malmö gezogen, Martas Schwester.«
    Sie erzählte ihm von den Wäschestangen und dem Geschrei. Und von dem Streifenwagen, der ihn nach Hause gebracht hatte.
    »Hat er Marta auch verprügelt?«, fragte Forsberg.
    »Ich weiß es nicht.«
    Beide schwiegen eine Weile, bis Eva etwas sagte.
    »Das Komische ist: Als Chef war er eigentlich immer ganz nett. Abgesehen von der Tatsache, dass er keine Ahnung hatte, wie man eine Redaktion leitet, und den Karren fast gegen die Wand gefahren hätte.«
    Immer ganz nett , dachte Forsberg.
    »Was genau hat Marta auf dem Friedhof zu dir gesagt?«, fragte er.
    »Herrgott, denkst du, ich erinnere mich jetzt noch an den genauen Wortlaut?«
    »Ja.«
    Eva legte die Stirn in Falten und wirkte angestrengt. Dann hob sie den Zeigefinger, wie eine Schülerin, der etwas eingefallen war.
    »Zuerst hat sie nach meiner Mutter gefragt, wie es ihr geht. Ich hatte den Eindruck, dass sie das nicht nur aus Höflichkeit tat. Dann sagte sie, dass ihr mein Nachruf auf ihren Mann gefallen hätte und dass sie meine Arbeit schätzen würde. Angeblich würde sie alle meine Artikel lesen, auch die in den anderen Zeitungen. Das hat mich sehr gewundert.«
    »Was für Artikel in anderen Zeitungen?«
    »Im Expressen und im Svenska Dagbladet «, sagte Eva stolz. »Einer behandelte die Verschmutzung des Meeres rund um den westlichen Schärengarten. Viele Leute wissen ja gar nicht...«
    »Was noch?«, fuhr Forsberg dazwischen.
    »Ein Artikel im Expressen handelte von der Liebe im Internet...«
    »Cybersex?«
    »Mehr über Dating-Plattformen, Partnerbörsen und Chats.«
    Forsbergs Miene verdüsterte sich.
    »Hast du da deinen Wikinger aufgerissen, im Internet?«
    »Nein! Und woher weißt du überhaupt...?« Sie sah ihn empört an. »Ich wusste , ich hab mein Handy gehört! Her damit!«
    Er gab es ihr und grinste.
    »Sag schon! Ist doch nichts dabei!«
    »Nein! Er war bei meiner Mutter, weil die... Herrgott, das geht dich doch überhaupt nichts an!«
    Forsberg grinste noch mehr, und Eva fand zum Thema zurück.
    »Es gab zwei Artikel über Kinderpornographie im Netz und über Pädophile. Ich habe Männer interviewt, die sich dazu bekannten und die deswegen in Therapie waren. Es gibt ein Hilfsprogramm, das an der Uni Stockholm läuft, und Internet-Selbsthilfegruppen. Zwei Männer habe ich sogar getroffen, natürlich haben die mir nicht ihre richtigen Namen genannt. Sie waren... nett.«
    »Ach ja?« Forsberg sah sie mit gerunzelter Stirn an.
    Eigentlich immer ganz nett .
    »Ich meine, nicht schmierig, wie man sich die so vorstellt. Aber es waren ja auch sozusagen die Anständigen unter den Pädophilen. Nicht die, die sich ihre Perversion mit den alten Griechen schönreden und sich mit den Homosexuellen vergleichen und einen auf zu Unrecht Verfolgte machen.«
    Forsberg ächzte vor Unbehagen. »Wieso denn gerade dieses Thema?«
    »Wegen Lucie«, sagte Eva.
    »Du glaubst...?«
    »Ist doch egal, was ich glaube!«, sagte Eva schroff.
    Forsberg war klar, dass das Thema Lucie nur zu Verstimmungen zwischen ihnen führen würde. Die galt es zu vermeiden, denn er hatte vor, sie zum Abendessen einzuladen. Er kannte da ein hübsches Lokal in Gränna.
    »Was hast du noch geschrieben?«
    »Im vergangenen Jahr erschien im Svenska Dagbladet ein Artikel über die Korruption in unserer schönen Stadt. Da werden öffentliche Aufträge beim Segeln und beim Golfen vergeben...«
    Wo nicht, dachte Forsberg und unterbrach sie.
    »Hatte Cederlund was damit zu tun?«
    »Nicht dass ich wüsste. Es ging hauptsächlich um Geldverschwendung der öffentlichen Hand. Zum Beispiel diese Straßenbahnen aus Italien, die im Winter nicht funktionieren, und das australische Fahrkartensystem für eine halbe Milliarde, das dauernd kaputt ist und kein Mensch kapiert. Und

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