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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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erzählte.
    Camilla Ahlborg
    18. 8. 1952–12. 7. 2011
    Das zentrale Personenregister hatte Selma nicht nur verraten, dass Camilla Ahlborg vor kurzem verstorben war, sondern auch, dass sie am 2. November 1974 in Göteborg ein Mädchen namens Lillemor Ahlborg zur Welt gebracht hatte.
    Camilla Ahlborgs Adresse, unter der sie während der letzten zwölf Jahre ihres Lebens gemeldet gewesen war, lag ganz in der Nähe des Västra Kyrkogården, und da ihre Tochter Lillemor Ahlborg ebenfalls unter dieser Adresse aufgeführt war, hatte Selma beschlossen, als Nächstes dort vorbeizuschauen.
    Es gibt schlechtere Wohngegenden, fand Selma, als sie schließlich vor dem prächtigen Altbau in der Slottskogsgatan stand, der direkt an den Schlosswald grenzte, den Central Park von Göteborg. Sie las die Namensschilder an der Haustür. Niemand hieß Ahlborg. Eine dünne ältere Dame mit Windhundgesicht näherte sich und sah Selma kritisch an. Sie beeilte sich, ihren Dienstausweis zu zücken und ihn der Dame zu zeigen. Die Frau stellte ihren Einkaufskorb ab, setzte sich ihre Lesebrille, die an einer goldenen Kette um ihren Hals hing, auf und studierte den Ausweis gründlich. »Valkonen. Sie stammen aus Finnland?«
    »Mein Vater.«
    Sie hieß Åsa Svensson, kam ursprünglich aus Uddevalla und war eine pensionierte Lehrerin, wie sie Selma ohne aus der Puste zu kommen erzählte, als beide die Treppe hinaufgingen bis in den vierten Stock. Selma hatte sich erboten, den Einkaufskorb hinaufzutragen, was Frau Svensson gerne akzeptiert hatte. »Es wird nicht leichter, wenn man mal auf die siebzig zugeht.«
    Sie wohnte unterm Dach in einer Dreizimmerwohnung, deren Gauben auf einen gepflegten Hinterhof hinausgingen. Åsa Svensson lebte allein mit einem rot getigerten Kater, und wenn sie einmal jemanden zum Reden gefunden hatte, dann nutzte sie diese Gelegenheit auch weidlich aus. Selma seufzte leise. Das würde dauern. Immerhin gab es nun erst einmal einen guten Kaffee und Muffins. Nachdem sie sich Frau Svenssons Lebensgeschichte angehört hatte, versuchte Selma, das Gespräch auf Camilla Ahlborg zu lenken, die, das hatte sie zumindest schon herausgefiltert, eine Wohnung im ersten Stock nach vorne raus, zum Park, bewohnt hatte. Jetzt lebte dort eine junge Familie.
    »Sie ist im Juli gestorben. Irgendwas mit dem Herzen. Nicht mal neunundfünfzig ist sie geworden. Das ist doch kein Alter zum Sterben, nicht wahr?«
    Selma nickte und dachte darüber nach, welches Alter wohl ideal zum Sterben wäre. Sechsundvierzig, wie ihr Vater? So alt war Forsberg jetzt. Forsberg mit seinen melancholischen Cordhosen. Forsberg, der in einem Haus wohnt, das zusammenfällt, und auf eine Tochter wartet, die ihm leere Postkarten schreibt. Selma konzentrierte sich wieder auf Frau Svensson, die jetzt wissen wollte, warum sich denn die Polizei für Camilla Ahlborg interessiere. Selma antwortete, dass es eigentlich um Camillas Tochter Lillemor ginge. Steuerhinterziehung. Sie dürfe keine näheren Auskünfte geben.
    Das sah Frau Svensson ein und erzählte weiter.
    »Nach Camillas Tod ist die Wohnung dann ganz schnell leer geräumt und verkauft worden, innerhalb weniger Wochen, ich habe den Makler nur ein, zwei Mal gesehen. Andererseits – die Lage ist gut, die Beletage mit Blick auf den Park ist gefragt und die vorderen Wohnungen sind fast doppelt so groß wie meine. Aber sie hat bestimmt Einbußen beim Preis hinnehmen müssen«
    Den Exkurs über die Entwicklung der Immobilienpreise in Göteborg in den vergangenen dreißig Jahren ließ Selma an sich vorüberziehen, während sie einen Heidelbeermuffin verschlang. Sie nickte nur mit vollem Mund.
    »Wovon hat Camilla denn gelebt?«, brachte sie die Unterhaltung wieder auf Kurs, als das Gebäck verspeist war.
    »Zuletzt hatte sie einen Laden in Haga. Verkaufte Norwegerpullover und so Touristenkram. Aber dann ist sie krank geworden, hat den Laden aufgegeben und war fast nur noch zu Hause. Sie muss wohl eine kleine Rente bekommen haben, war ja auch mal verheiratet, mit einem Pfarrer.« Frau Svensson zupfte mit nachdenklicher Miene an den Fransen des Tischtuchs. »Das habe ich mir bei Camilla nie so recht vorstellen können, mit einem Pfarrer. Das passte doch gar nicht zu ihr! Sie wirkte jedenfalls nicht sehr fromm und sie hatte wirklich nichts Gütiges an sich. Das muss man doch haben, als Frau eines Pfarrers, oder?«
    »Ja«, sagte Selma. »Wie hieß denn dieser Pfarrer?«
    »Liebes Kind, das weiß ich nicht. Ich glaube, sie hat

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