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Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Töte, wenn du kannst!: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Mischke
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den Namen nie erwähnt, und selbst wenn – mein Gedächtnis ist in letzter Zeit auch nicht mehr das Beste. Nur, dass sie einige Jahre mit ihm in Lappland gewohnt hat, nah an der finnischen Grenze, das hat sie mir mal erzählt. Das muss für sie fürchterlich gewesen sein, zumindest hat sie es so geschildert. Na, es ist ja dann auch schiefgegangen. Angeblich hat der gesoffen und ist kurz nach der Scheidung gestorben. Was will man da oben auch sonst machen, wo es im Winter stockdunkel ist bis auf ein paar Nordlichter?«
    Saufen und sterben. Suizid durch Kopfschuss mit einer Schrotflinte.
    »Noch einen Kaffee?« Sie hob einladend die Kanne in die Höhe.
    »Ja, danke.«
    »Sie müssen noch einen Muffin essen, Sie sind ja dünn wie ein Vogel.«
    Selma atmete tief durch.
    »Die Tochter, Lillemor, hat die auch hier gewohnt?«
    »Nein. Die kam nur manchmal zu Besuch.«
    »Und wo wohnt sie dann?«
    »In Stockholm, glaube ich. Oder war es Kopenhagen?« Frau Svensson blinzelte und rührte heftig in ihrem Kaffee. »Wenn ich’s mir so recht überlegeDie letzten Jahre war sie immer seltener da. Obwohl die Mutter da schon krank war. Da hätte sie doch eher öfter kommen können, möchte man meinen. Aber ich hatte den Eindruck, dass sich die beiden nicht besonders gut verstanden.«
    »Was macht die Tochter denn beruflich?«
    »Das weiß ich nicht. Kann sein, dass Camilla es mal erwähnt hat, ich erinnere mich nicht. Aber sie muss Geld haben, die Wohnung hat ja ihr gehört. Wer weiß, vielleicht ist es was Unanständiges. Obwohlnein, so ein Typ ist sie nicht.«
    »Was ist sie denn für ein Typ?«
    »Ruhig, ein bisschen scheu. Ich denke, es fällt ihr schwer, auf fremde Menschen zuzugehen. Ähnlich wie ihre Mutter, nur netter. Sie hat ein Kind, ein Mädchen. Verheiratet ist sie aber nicht.«
    Ruhig und scheu.
    »Wie alt ist das Kind von Lillemor?«
    »Die müsste jetzt wohl bald in die Schule kommen. Ein hübsches Mädchen. Der Mutter wie aus dem Gesicht geschnitten.«
    »Wann haben Sie das Kind denn zuletzt gesehen?«
    Zwei steile Falten erschienen auf ihrer Nasenwurzel. »Ich weiß nicht genau. Etwa ein halbes Jahr bevor Camilla starb, im Winter, da war sie mal mit der Kleinen hier. Bei der Beerdigung hatte sie sie nicht dabei, darüber habe ich mich noch gewundert. Aber ich habe sie natürlich nicht fragen wollen. Manche Mütter möchten ja alles Traurige von ihren Kindern fernhalten.«
    »Und davor sind Sie dem Kind auch schon begegnet?«, fragte Selma.
    »Ja, sicher«, sagte Frau Svensson. »Schon als kleines Würmchen, in der Tragetasche. Früher kam Lillemor meistens zu Camillas Geburtstag im August, da habe ich die Kleine ab und zu gesehen, aber nur immer im Vorbeigehen. Camilla und ich waren nicht so vertraut.«
    »Gibt es jemanden im Haus, der Camilla besser kannte?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Sie war nicht besonders umgänglich, man ging ihr eher aus dem Weg.«
    Selma stand auf, bedankte sich und legte ihre Visitenkarte auf den Tisch.
    »Wenn Ihnen noch etwas zu Lillemor Ahlborg einfällt, rufen Sie mich bitte an.«
    »Es geht gar nicht um Steuern, nicht wahr?«
    Selma zuckte mit den Schultern.
    Frau Svensson lächelte wissend.
    »Dachte ich mir doch. Ich war fast vierzig Jahre Lehrerin, mich schwindelt man nicht so leicht an.«
    »Kann es sein, dass uns da im Fall Lucie Hansson etwas durch die Lappen gegangen ist?« Malin saß mit halbem Hintern auf Forsbergs Schreibtisch, während sein Blick auf ihrem wohlgeformten Schenkel ruhte.
    »Was meinst du?«
    »Die Sache mit dem unehelichen Kind vom alten Nordin, die Selma da ausgegraben hat.« Forsbergs Versuch, seine Verwirrung zu verbergen, misslang.
    »Sag mal, redet ihr nicht miteinander?«, fragte Malin.
    »Doch, doch«, sagte er. »Weißt du, ich habe ihr in dieser Sache freie Hand gelassen. Etwas mehr Eigenverantwortung, das motiviert die Mitarbeiter.«
    »Red keinen Stuss!« Malin kannte Forsberg zu gut, als dass er ihr etwas hätte vormachen können.
    An Forsbergs Schläfe schwoll eine Ader an. Verdammt, was fiel dem Vogel ein, ihn so dumm dastehen zu lassen? War das die Retourkutsche für seine Verschwiegenheit in Sachen Cederlund? Aber das konnte ja wohl nicht angehen! Zähneknirschend musste Forsberg nun Malin bitten, ihn auf den neuesten Stand zu bringen, was seine Kollegin und ehemalige Geliebte auch sichtlich genoss. »… und jetzt ist sie losgesaust, um diese Camilla und ihre Tochter zu finden, die inzwischen fast siebenunddreißig Jahre alt sein

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