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Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen

Titel: Tokio Killer 04 - Tödliches Gewissen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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antworten. Also schön, ich komme.«
    Manny wich langsam rückwärts zur Tür. Er drehte sich um und riss den Jungen hoch in seine Arme. Gleich darauf flog die Tür auf, und der Bodyguard kam hereingestürzt, rannte fast in die beiden hinein. Er sah mein Gesicht und blieb abrupt stehen, erkannte mich, begriff, dass er mich falsch eingeschätzt hatte, wusste, dass er auf seinen Instinkt hätte hören sollen.
    Er schob Manny und den Jungen auf seine rechte Seite und griff nach hinten und unter sein Jackett. Der Schweiß lief mir übers Gesicht, aber ich konnte einfach keinen Muskel bewegen.
    Die Tür schwang auf, und Dox stürmte herein. Der Bodyguard drehte sich um, während seine Pistole zum Vorschein kam.
    Und dann endlich, als ich sah, dass er auf Dox zielen wollte, löste sich meine Lähmung. Irgendwas Unverständliches brüllend, machte ich zwei Schritte auf ihn zu und packte die Pistole mit beiden Händen. Dank meiner jahrzehntelangen Übung im Greifen und Drehen des gi - des Anzugs - im Judo und Jiu-Jitsu habe ich sehr viel Kraft in den Händen, und sobald ich die Pistole des Bodyguards im Griff hatte, wusste ich, dass sie mir gehörte. Ich drehte sie fest herum, wobei ich darauf achtete, dass der Lauf von mir und Dox weg zeigte. Der Bodyguard schrie auf und ließ los. Ein Schuss löste sich, als ich ihm die Pistole entwand, und der Knall hallte durch den kleinen Raum.
    Dox schlang dem Bodyguard von hinten einen Arm um den Hals und riss ihn von den Beinen. Die Hand des Mannes flog auf Dox' massigen Unterarm, und er trat wild mit den Füßen. Manny und der Junge schlüpften an ihnen vorbei. Ich versuchte, auf Manny zu schießen, aber Dox und der Bodyguard waren im Weg. Manny riss die Tür auf, und er und der Junge rannten aus dem Raum. Dox setzte jetzt einen Hadaka-Jime an, einen Sleeper Hold, und der Bodyguard wehrte sich noch heftiger, wand den Oberkörper und trat mit den Beinen die Luft.
    Weder flog die Tür auf. Zwei Männer, beides Weiße, kamen mit gezückten Pistolen hereingestürzt. »Runter!«, schrie ich Dox zu. Doch er mühte sich noch mit dem Bodyguard ab. Dennoch, er tat das Nächstbeste: Er wirbelte herum und zog den Bodyguard vor sich wie einen Schutzschild.
    Die beiden Männer mit den Pistolen knieten sich hin, sodass sie ein kleineres Ziel boten, und diese geschmeidige Bewegung zeugte von Ausbildung und Erfahrung. Dox und der Bodyguard waren zwischen uns - mitten in einem sich anbahnenden Kreuzfeuer.
    Ein verrückter Gedanke jagte mir durch den Kopf: Wie zum Teufel sind die mit den Knarren ins Einkaufszentrum gekommen?
    Dox, dessen ohnehin schon dicke Muskelpakete sicher mit Adrenalin vollgepumpt waren, packte den Bodyguard mit einer Hand hinten am Gürtel, hievte ihn hoch und schleuderte ihn auf die beiden Männer zu. Er nutzte den Schwung, um sich in die andere Richtung auf den Boden zu werfen.
    Beide Männer versuchten, der auf sie zukommenden Masse des Bodyguards auszuweichen, was nur dem gelang, der der Tür am nächsten war. Er sprang in letzter Sekunde zur Seite. Sein Partner bekam die Wucht des Aufpralls voll ab. Doch der erste Mann hatte bei seinem Rettungssprung für eine Sekunde sein Ziel aus den Augen verloren. Und in dem Moment feuerte ich ihm zwei Kugeln in die Brust.
    Der andere Mann lag jetzt auf dem Rücken an der Wand, in einem Knäuel mit dem Bodyguard. Er versuchte, wieder auf mich zu zielen, doch zu spät. Ich schwenkte herum und drückte erneut zweimal ab. Die erste Kugel traf den Bodyguard in den Nacken, die zweite erwischte den auf dem Boden liegenden Mann in der Schulter und riss ihn ein Stück herum. Er berappelte sich und wollte wieder die Pistole auf mich richten.
    Von wegen, du Mistkerl, du bist nicht an der Reihe. Jetzt bin ich am Zug.
    Ich stürzte auf ihn zu, hielt ihn dabei im Visier meiner Waffe und drückte wieder zweimal ab. Die erste Kugel traf ihn ins Brustbein, die zweite im Gesicht. Ich trat zu dem Bodyguard, atmete tief durch und schoss ihm einmal in den Hinterkopf. Auch dem Mann, den ich in die Brust getroffen hatte, verpasste ich noch eine letzte Kugel in den Kopf.
    Im Raum war es plötzlich unheimlich still. Mir klangen die Ohren. Die Luft roch beißend nach Schießpulver.
    Dox blickte vom Boden zu mir hoch. Er hatte die Augen weit aufgerissen.
    Ich beugte mich zu dem Bodyguard hinunter und tastete seinen Gürtel ab. Da, ein Ersatzmagazin. Ich zog es heraus, entfernte das fast leere Magazin und schob das neue ein. Ich steckte mir die Pistole hinten in

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