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Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr

Titel: Tokio Killer05 - Riskante Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barry Eisler
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klar.«
    Ich legte auf und steckte das Handy weg.
    Das Boot kam näher. Als es das Ufer erreichte, konnte ich einzelne Gesichter erkennen. Niemand trug irgendeine Nachtsichtausrüstung. Offenbar dachten sie, sie würden keine brauchen.
    Einer der Chinesen stellte den Motor ab und hob ihn aus dem Wasser. Ein anderer sprang in die Brandung und watete an Land, zog das Boot an einem Seil hinter sich her. Als das Boot auflief, stiegen auch die anderen beiden Chinesen aus. Jeder von ihnen trug eine große wasserdichte Umhängetasche. Sie kehrten noch zweimal zum Boot zurück. Als sie alles ausgeladen hatten, standen sechs Taschen an Land.
    Der Chinese, der als Erster herausgesprungen war, gab den Sumos ein Zeichen. Die anderen zwei stellten sich ein Stück abseits, beobachteten die Sumos argwöhnisch. Einer der riesigen Männer nahm die Sporttasche und trat näher heran, gefolgt von seinem Kumpel, der ihm zweifellos Deckung geben sollte, falls irgendwas schieflief. Was bald der Fall sein würde.
    Ich schlich mich hinter dem Cadillac hervor und näherte mich lautlos dem Wasser.
    Der Chinese öffnete den Reißverschluss an einer der Taschen, vermutlich um dem vorderen Sumo die Ware darin zu zeigen.
    Ich erreichte die Brandung zehn Meter unterhalb von ihnen und watete bis zu den Knien hinein. Das Wasser war kalt, aber ich spürte es kaum. In geduckter Haltung steuerte ich seitlich auf sie zu, die Pistole mit beiden Händen in Kinnhöhe. Ich setzte behutsam einen Schritt vor den anderen, ganz vorsichtig, um möglichst nah an sie ranzukommen. Wenn ich sie nicht alle auf einen Schlag niederstreckte, würde jeder, den ich verfehlte, sicher auf das Mündungsfeuer aus meinem Schalldämpfer schießen, und die Aussicht, dass panische Triadenmitglieder aus nächster Nähe in meine ungeschützte allgemeine Richtung ballerten, begeisterte mich nicht gerade.
    Irgendwo hinter uns ertönte ein leiser Knall. Der hintere Sumo schrie auf und schlug sich mit einem lauten Klatsch eine Hand an den Hals.
    Alle erstarrten und blickten ihn an.
    Ich schlich weiter. Vier Meter jetzt.
    Wenn sich der vordere Sumo nicht auch umgedreht hätte, dann hätte ihn, wie ich vermutete, der Chinese auf der Stelle abgeknallt. Aber er hatte die Hände erhoben und wirkte genauso überrascht wie alle anderen.
    Der hintere Sumo machte einen unsicheren Schritt nach vorn. Der vordere Chinese brüllte irgendwas, eine Warnung vermutlich, und wich zurück.
    Drei Meter.
    Der vordere Sumo drehte sich wieder zu dem Chinesen um und bewegte eine Hand Richtung Trenchcoattasche.
    Wieder ertönte ein leiser Knall. Statt in seinen Mantel zu greifen, schrie der Sumo auf und schlug sich klatschend an den Hals.
    Die CO 2 -Patronen erzeugten kein Mündungsfeuer. In der Dunkelheit und in dem Regen war es unmöglich zu sagen, woher die Schussgeräusche gekommen waren oder ob es überhaupt welche waren.
    Die Sumos taumelten jetzt beide. Die Chinesen glotzten alle drei, in den starren Gesichtern den universalen Ausdruck für: Was zum Teufel ist hier los?
    Der erste Sumo sank auf die Knie. Der andere torkelte gegen ihn und stolperte. Die Chinesen stoben auseinander, und der fallende Sumo landete auf seinem Partner wie ein gefällter Baum. Die Erde bebte unter dem Aufprall. Die Chinesen schrien gleichzeitig auf und holten Maschinenpistolen hervor. Sie richteten sie zuerst auf den Sumo-Berg. Dann, als sich ihre Vernunft einschaltete, blickten sie sich hektisch um, die Augen in der Dunkelheit weit aufgerissen.
    Ich richtete den Infrarotlaser auf den Kopf des Mannes, der am weitesten von mir entfernt war. Ich sah den Punkt deutlich durch die Nachtsichtbrille. Ohne die Brille war der Punkt unsichtbar, das wusste ich. Ich holte tief Atem, atmete aus, und drückte ab.
    Pffttt. Die.45er-Kugel traf ihn seitlich in den Kopf, und er kippte lautlos nach vorn auf den Sand.
    Pfffttt. Der zweite Bursche fiel auf die gleiche Weise um.
    Der dritte starrte auf seine toten Kameraden. Dann begriff er anscheinend, was passiert war, und wirbelte zu mir herum.
    Zu spät. Ich schoss auch ihm in den Kopf, und er brach neben den anderen zusammen.
    Ich ließ den Blick über den Strand gleiten. Einige Meter entfernt lagen die Sumos noch aufeinandergetürmt, beide mit dem Gesicht nach unten. Plötzlich kam mir die Befürchtung, dass der untere möglicherweise ersticken könnte. Er lag mit dem Gesicht im Schlamm, und so riesig er auch war, das Gewicht, das da von oben auf ihm lastete, war kolossal. Wenn er erstickte,

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