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Tollkirsche und Korsett: Kates Hunger nach Freiheit (German Edition)

Tollkirsche und Korsett: Kates Hunger nach Freiheit (German Edition)

Titel: Tollkirsche und Korsett: Kates Hunger nach Freiheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. G. Stoll
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quer über seine linke Wange.
    Simon beugte sich zu ihm hin und antwortete leise: »Kate ist ’ne Freundin von uns. Haben sie unten aufgegriffen. Wohnt in Madames Haus, das mit dem Kreuz. Dachte, interessiert dich, Boss.«
    Lauter fügte er hinzu: »Schulde ihr ein Bier, bevor wir sie wieder nach Hause bringen.«
    Der Mann musterte Kate weiter aus halbgeschlossenen Lidern. Schließlich griff er ein Messer und zeigte mit der Spitze auf sie.
    »Bist du sicher, sie ist kein Köder?«
    »Kennt sich in nichts aus, wie ein Frischling vom Land. Wir sind Freunde, auf die sie sich verlassen kann«, erwiderte Simon und deutete auf Charlie und Justin.
    »Nicht wahr?«, fragte er die beiden, woraufhin sie nickten.
    Ein schiefes Grinsen breitete sich auf dem Gesicht des Mannes aus. Beim Anblick seiner braunen Zahnstummel gruselte es Kate.
    Er streckte ihr die freie Hand hin und sagte: »Simons Freunde sind die meinen.«
    Obschon sie sich vor dem Fett und Dreck ekelte, folgte Kate der Aufforderung, und griff zu.
    Die Menschen außerhalb Madames Hauses lebten und benahmen sich entschieden anders, als sie bisher angenommen hatte.
    Sie begriff kaum etwas von dem, was die Burschen und ihr Chef ausgetauscht hatten, und fühlte sich unsicher. Der Mann wirkte irgendwie unehrlich und brutal auf sie. Vielleicht tat sie ihm aber auch Unrecht und verstand ihn falsch.
    »Alles erledigt?«, wandte er sich nun wieder den jungen Männern zu.
    Simon nickte. »Lohnend, Boss. Der Zwerg kümmert sich um den Rest.«
    Der Mann griff in die Hosentasche und zog einige Münzen heraus. Er bildete drei Häufchen und schob den Jungs nacheinander jeweils eines davon zu.
    »Wo das herkommt, gibt es mehr für fixe Leute wie euch. Organisiert den Bruch.«
    Simon und Justin nickten, doch Charlie fuhr sich über die Glatze und murrte: »Weiß nicht. Kreuz bleibt Kreuz.«
    Er musste was Falsches gesagt haben, denn im nächsten Augenblick packte der Mann ihn am Kragen und zog ihn zu sich.
    »Gib auf dein Auge acht, sonst bettelst du für mich. Und zwar blind«, knurrte er. Mit Schwung jagte er das Messer so fest in die Tischplatte, dass es stecken blieb.
    Charlie leckte sich über die Lippen und krächzte: »Schon gut, Boss.«
    Nacheinander nahmen die Jungen ihre Geldstapel, wobei der größere an Simon ging. Eine der Münzen wählte er aus und zeigte sie Kate: »Kaufe ich dir ein Bier von.«
    Dann beugte er sich erneut zu seinem Boss hinunter und flüsterte ihm ins Ohr.
    Kate verstand nicht, worüber er sprach, doch der Mann lachte und schlug ihm auf die Schulter.
    »Bist ein prächtiger Bursche. Nun verschwindet. Passt gut auf Kate auf. Ist Gold wert, die junge Lady.«
    Simon grinste, aber Charlie wirkte unglücklich und wischte sich mit der Hand mehrmals über die Glatze, als jucke sie.
    Der Boss gab ihm einen derben Stoß.
    »Anderer Meinung?«
    Etwas wie Furcht spiegelte sich auf Charlies Gesicht. »Bin, bin immer deiner Meinung, Boss«, stammelte er.
    Der Mann fasste ein weiteres Mal in seine Hosentasche und zog zwei Münzen heraus. Eine drückte er Charlie in die Finger und sagte: »Du lernst dazu, das ist gut.«
Die andere hielt er Kate hin. »Kauf dir, was du möchtest, Lady. Ein Tuch, Tabak. Übrigens. Falls du demnächst Arbeit suchst, wüsste ich da was für ein hübsches Ding wie dich. Solltest nur die Haare wachsen lassen.«
    Kates Gesicht brannte vor Scham. Sie hatte ihm nicht getraut und nun benahm er sich ihr gegenüber so großzügig. Nie zuvor hatte sie jemand als hübsch bezeichnet, geschweige denn als Lady.
    Er drückte ihr das Geldstück in die Hand und ließ ihr keine Zeit, sich zu bedanken. »Verschwindet«, befahl er und widmete sich wieder dem Hühnerbein. »Bringt unsere Freundin unbeschädigt zurück, hört ihr!«, setzte er mit vollem Mund hinzu.
    »Natürlich«, versprach Simon und Kate fühlte sich warm ums Herz.
    Kurz vor der Eingangstür fasste Justin sie plötzlich an der Strickjacke und zog sie zur Seite. »Kein Wort!«, zischte er ihr ins Ohr und schob sie in eine Gruppe älterer Frauen, die nur unwillig Platz machten.
    Charlie und Simon verhielten sich ebenso eigenartig, drückten sich an eine Holzwand, die als behelfsmäßige Abtrennung in den Raum ragte.
    Ein Mann schoss an ihnen vorbei, ohne einen Blick an sie zu verschwenden. Charlie atmete hörbar aus.
    Zielsicher suchte der Mann eine der stark geschminkten Frauen beim Feuer auf und schlug zu. Vor Schmerz brüllend drückte sein Opfer die Hände vors Gesicht. Blut quoll

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