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Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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waren der Klinge des Pathologen gefolgt, wie sie durch das Fleisch glitt, und beiden Männern war klar gewesen, dass dies Tom Thornes Leiche hätte sein können.
    Holland sah auf. Stone kam mit dem Kaffee auf ihn zu. Er dachte an das Telefonat vor zwei Nächten …
    »Das ist nett von Ihnen, aber ist es nicht ein bisschen früh …«
    Er hatte von zu Hause angerufen, sobald er von der Entdeckung der Leiche erfahren hatte. Der erste Anruf hatte Sophie aufgeweckt, weshalb er ins Wohnzimmer ging, damit sie ihn nicht mit Thorne sprechen hörte. Seine Erleichterung, die Stimme des armen Kerls zu hören, war ihm beinahe peinlich.
    Schon merkwürdig. Thorne hatte länger als alle anderen gebraucht, um zu verstehen, was es bedeutete, dass Turners Leiche genau dort gefunden worden war. Vielleicht hatte Holland ihn zum falschen Zeitpunkt angerufen …
    »Der Zug fährt ein«, rief Stone.
    Holland blickte sich um und sah den Zug um eine Kurve biegen und durch den heftiger werdenden Regen auf sie zurollen. Die riesigen Scheibenwischer bewegten sich rasch über die Windschutzscheibe der Lokomotive.
    Stones Laune schien sich aufgehellt zu haben. Mit einem aufgesetzten Yorkshire-Akzent rief er: »Bitterkalt oben im Norden.«
    Holland grinste, griff nach seiner Tasse und dachte bei sich, dass da, wo sie herkamen, auch keiner auf Rosen gebettet war.
     
    »Möchten Sie genau wissen, wie viele dieser Tritte bereits ausgereicht hätten, um Terry Turner umzubringen? Wie viele Knochen gebrochen waren? Wie viele Zähne ihm bis in die Nase getreten wurden?«
    »Wenn Sie mir unbedingt das Essen vermiesen wollen«, sagte Thorne.
    Sie saßen in einem dämmrigen Pub südlich der Themse in der Nähe des Oval. Hoch oben an einer Wand war ein Fernsehgerät montiert, auf dem gerade »Through the Keyhole« lief. Die Aufnahmen aus den Promihäusern betonten die Trostlosigkeit der Kneipe noch. Neben einem Pärchen in den Dreißigern, das sich über Scampi und Pommes hinweg ankeifte, waren Thorne und Brigstocke die einzigen Gäste.
    So wie Thorne aussah, daran zweifelte Brigstocke nicht, wären sie auch dann in Ruhe gelassen worden, wenn mehr los gewesen wäre. Obwohl die blauen Flecken verblasst waren und nun wie Nikotinflecken aussahen, war Thorne noch immer kein schöner Anblick. Wobei er noch nie ein Schönling gewesen war und viele einen weiten Bogen um ihn geschlagen hatten, bevor er wie ein durchgenudelter Haufen Scheiße aussah. Brigstocke sagte ihm das, als sie sich ihr Bier und ihre Käsebrötchen an der Bar holten.
    Thorne hob sein Guinness und grinste. »Cheers, Kollege.«
    »Diese Klamotten fangen schon an zu stinken …«
    »Ich glaube, die stören sich eher an Ihnen«, sagte Thorne. Er nickte in Richtung des Pärchens, das sie unverhohlen angestarrt hatte, als sie hereinkamen. »Die halten mich für einen Stricher, der seine besten Zeiten hinter sich hat, und Sie für einen äußerst perversen Geschäftsmann mit einem schmalen Geldbeutel.«
    Der scherzhafte Ton hielt nicht lange an …
    »Sie haben gesagt, Sie möchten undercover arbeiten, um an Informationen zu kommen«, sagte Brigstocke. »Diese Informationen haben wir jetzt. Wir wissen, wer die Opfer sind und warum sie starben. Also nennen Sie mir einen guten Grund, warum Sie weitermachen sollten.«
    »Weil der Mörder nicht von der Bildfläche verschwunden ist.«
    »Wir haben darüber zu Anfang gesprochen, als Sie diese dämliche Idee aufs Tapet gebracht haben
    »Die Sachlage hat sich grundlegend verändert«, sagte Thorne.
    »Und ob.« Brigstocke blickte hinüber zu dem Pärchen und zu der Frau, die hinter dem Tresen rauchte. Er senkte die Stimme. »Vorgestern Nacht versuchte er, Sie umzubringen …«
    Thorne legte das zur Hälfte gegessene Käsebrötchen zurück auf den Teller. Er hatte keinen allzu großen Hunger. Er war früh ins Lift gegangen und hatte dort gefrühstückt, während er vergeblich auf Spike und Caroline gewartet hatte, die sich beide seit gestern früh nicht mehr hatten blicken lassen. Nach Hollands Anruf hatte er die U-Bahn verlassen und war dann nach ein paar Stunden zurückgekommen, um sie zu wecken und ihnen zu erzählen, dass er im West End gewesen wäre und dort vor dem Theater Polizei gesehen hätte.
    Um ihnen zu erzählen, dass Terry tot war …
    »Sie sind nicht bereit, die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, es könne sich um einen bizarren Zufall handeln, dass Terry Turner in diesem Eingang totgetreten wurde?« Thorne musterte Brigstocke. »Dachte ich

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