Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
Vom Netzwerk:
Great Britain, der Association of Clinical Pathologists, des Royal College of Pathologists …«
    »Wie viele Pathologen gibt es denn?«
    »Ich ging in die Foren und beschrieb das Tattoo mit der Bitte, mir zu schreiben, wenn jemand was in der Richtung gesehen hat. Das RCP hat eine Online-Datenbank, auf die ich zugreifen kann, weil ich Mitglied bin. Also schickte ich außerdem eine E-Mail an so gut wie jeden Pathologen im Land.
    Wenn Chris Jago tot ist, könnten wir ihn so finden. Wie gesagt, wahrscheinlich nur eine Zeitverschwendung …«
    »Aber einen Versuch wert«, sagte Thorne.
    Sie blickten auf, als eine Schar schnatternder amerikanischer Teenager an ihnen vorbeieilte. Eine Ansammlung frisch gewaschener Haare und perfekter Zähne. Als die Gruppe verschwunden war, ertappte Thorne sich dabei, wie er über den Bürgersteig auf einen Mann starrte, der einen Pappkarton umhängen hatte. Thorne hatte heute Vormittag genug verdient, um sich das angebotene chinesische Buffet für 4 Pfund 95 zu gönnen …
    »Warum gehst du nicht heim und nimmst eine Dusche?«, fragte Hendricks.
    »Du und Brendan quatscht wohl wirklich über alles.«
    »Nein, das mein ich ernst …«
    Thorne sah ihn an, als sei er dabei, den Verstand zu verlieren. »Ich hab hier einen Job zu erledigen. Ich arbeite undercover, Phil. Ich kann nicht einfach mal kurz nach Hause gehen, nur weil ich mich ein bisschen schmutzig fühle.«
    »Das ist doch Quatsch. Diese Leute sind ständig unterwegs, das weißt du. Hier herrscht ein Kommen und Gehen. Niemand kontrolliert dich, oder? Es interessiert keine Sau, ob du einen Nachmittag lang verschwindest oder nicht. Du könntest in die U-Bahn steigen und ein paar Stunden nach Hause fahren. Deine Batterien aufladen. Dir ein Spiel anschauen und sogar ein anständiges Curry essen, wenn dir danach ist.«
    »Ich hab hier einen Job zu erledigen.«
    »Ist doch verrückt …«
    »Sonst noch was?« Thorne beugte sich vor, um die Münzen auf seinem Rucksack einzusammeln. Ein Zehn-Pence-Stück fiel auf den Bürgersteig und rollte zu dem Mann mit dem Karton. »Hast du keine Leichen, die auf dich warten?«
     
    Dem jungen Trainee Detective Constable wäre jedes Thema lieber gewesen als die Arbeit, die man ihm aufgehalst hatte, doch die schlüpfrigen Details brachen wirklich sintflutartig über ihn herein.
    »Ich schwör dir, ich bin fix und alle«, sagte Stone. »Mittags muss ich immer ran. Ich hab kaum die Zeit, ein Sandwich zu verdrücken.«
    Karim feixte. »Was? Ist sie auch noch scharf auf dein Essen?«
    Stone, Karim und Holland standen in der Einsatzzentrale um einen der Schreibtische herum. Der TDC namens Mackillop saß am Computer, den Mund halb geöffnet.
    »Ihr könnt eure Achtzehnjährigen behalten«, sagte Stone. »Diese hier ist geschieden, über vierzig
    Karim hievte sein Hinterteil auf den Schreibtisch und klatschte einen komplizierten Rhythmus auf seine Oberschenkel. »Ledig und willig.«
    »Die ist fit, sie weiß genau, was sie will …«
    »Und sie ist offensichtlich verzweifelt«, sagte Holland.
    Stone lachte zustimmend. »Sie ist richtig dankbar. Und sie legt los wie eine Fledermaus in einer Keksdose.«
    Die Reaktion der anderen drei fiel entsprechend laut aus, doch das Gelächter brach schnell ab, als Kitson auftauchte. Als sie bei ihnen angelangt war, hackte Mackillop schon wieder eifrig auf seine Tastatur ein.
    »Hab ich was versäumt?«, fragte sie.
    Stone antwortete wie aus der Pistole geschossen. »Nicht viel. Wir haben uns nur über die zwei Dummköpfe mit dem Pferd lustig gemacht …«
    »Aha.« Sie nahm es ihm keine Sekunde ab.
    Holland sah eine leichte Röte über ihre Wangen huschen, als sie nach einem Blatt Papier auf dem Schreibtisch griff und so tat, als lese sie. Ihm war sehr wohl klar, dass Kitson solche Situationen lange Zeit über sich hatte ergehen lassen müssen. Dieses unangenehme, unvermittelte Schweigen ihrer Kollegen war für sie alltäglich gewesen. Er fühlte sich nicht wohl in seiner Haut, aber er konnte nicht viel machen. Zu den Jungs gehörte sie nur zu einem gewissen Grad, und selbst wenn sie ihr gern gesagt hätten, worüber sie gesprochen hatten, war das nun durch die Lüge unmöglich. Und was hätte er schon sagen können: »Keine Sorge, wir haben über Stones Sexleben gesprochen, nicht über Ihres?«
    Nach ein paar Minuten aufgesetzter Diskussion über den aktuellen Fall zog sich Kitson zurück, und Holland tat es ihr wenig später gleich.
     
    Die Kaffeemaschine hatte

Weitere Kostenlose Bücher