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Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes

Titel: Tom Thorne 05 - In der Stunde des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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erwartete, die aus Sarajevo, Belfast und Goose Green zurückkehrten?
    Thorne hatte irgendwo gelesen, dass mehr britische Soldaten nach ihrer Heimkehr von den Falklands Selbstmord begangen hatten, als während des Krieges dort gefallen waren.
    Der Mann aus der Lounge stand an der Tür und diskutierte lautstark mit jemandem, der aussah wie ein Sozialarbeiter. Thorne blieb an einem Regal stehen und tat so, als studiere er die eingerissenen Buchrücken der Taschenbücher darin, da er sich nicht an den beiden in der Tür vorbeidrängen wollte.
    »Wir hatten vor, diese Formulare gemeinsam auszufüllen«, sagte der Sozialarbeiter. »Das ist wichtig, Gerry. Du hast mir versprochen, sie heute vorbeizubringen.«
    Gerry war offensichtlich aufgebracht. »Ich hab’s vergessen. Ich hab das Scheißding vergessen …«
     
    Als er wieder im Becke House war, achtete Holland darauf, dass er als Erster mit Andy Stone sprach.
    »Rate mal, warum du bis zum Hals in der Scheiße steckst!«
    Das Lächeln verschwand aus Stones Gesicht.
    »Seit Mittag hab ich x-mal versucht, dich anzurufen.«
    »Das Handy war höchstens eine Stunde ausgeschaltet, ich schwör’s«, sagte Stone.
    »Das ist nur ein Grund. Warum hast du nach deinem Gespräch mit Susan Jago das CRIS nicht aktualisiert?«
    »Wann?«
    »Nachdem du sie angerufen hast, um sie vom Tod ihres Bruders zu benachrichtigen. Letzten Samstagnachmittag.«
    Stone öffnete den Mund und schloss ihn wieder, den Blick starr an die Decke gerichtet.
    »Du bist ein solcher Depp«, sagte Holland. Und ihm war klar, dass das auf ihn genauso zutraf und dass Kitson sich ebenso fühlte. Sie war bereits bei Russell Brigstocke, und Holland bezweifelte, ob der DCI dieselbe Bereitschaft zeigte, die Schuld bei sich zu suchen. »Heute Morgen saß ich in einer Besprechung und war nicht in der Lage, die einfachsten Fragen zu beantworten, weil wir keine Info über Chris Jago hatten, die wir eigentlich von seiner Schwester hätten erhalten haben sollen.«
    »Ich versteh nicht …«
    »Als du letzten Samstag mit Susan Jago gesprochen hast, hat sie dir da erzählt, dass ihr Bruder bei der Armee war?«
    »Nein.«
    Holland spielte kurz mit dem Gedanken, sich dieses eine Mal pingelig zu geben und auf dem »Sir« zu bestehen, ließ es dann jedoch. »Sie hat kein Wort über seine Zeit bei der Armee verloren?«
    »Scheiße, denkst du, ich hätte dir das nicht erzählt?«
    »Ich hab gedacht, du hättest ein Update gemacht«, sagte Holland. »Sieht aus, als könnte ich mich auf nichts verlassen.«
    Stone dämmerte langsam, was das bedeutete. »Sie hat es niemandem erzählt?«
    Hollands Blick sagte alles. »Ich dachte, Kitson habe die Info, und sie dachte, ich hätte es aus dem System geholt. Dabei gab es nichts dergleichen im System.«
    »Verdammte Scheiße.« Stone lehnte sich gegen einen Schreibtisch und verschränkte die Arme. »Nachdem Thorne die Idee ins Spiel gebracht hatte, dass das Tattoo was mit der Armee zu tun haben könnte, fand ich es komisch, dass sie es nie erwähnt hat. Ich bin einfach davon ausgegangen, jemand hätte sie danach gefragt. Jemand kümmert sich drum und klärt das ab, verstehst du?«
    »Okay, hat keiner gemacht.«
    »Moment. Vielleicht hat sie ja nichts von seiner Zeit beim Militär erzählt, weil er nie beim Militär gewesen ist? Es ist nur eine Theorie, aber …?«
    Holland schüttelte entschieden den Kopf. »Er war beim Militär. Das ist ein Soldatentattoo.« Noch während er sprach, sagte ihm sein Instinkt, dass Susan Jago ihnen diese Information bewusst vorenthalten hatte. Sicher, sie hätten es überprüfen müssen, aber sie waren so begeistert von Thornes Theorie, dass sie die einfachsten Ermittlungsschritte nicht mehr auf die Reihe bekamen. Tatsache war, dass Susan Jago nichts herausgerückt hatte. Holland hatte bereits Phil Hendricks angerufen und ihn gefragt, worüber er sich mit Jago im Auto unterhalten habe, als er sie nach Euston fuhr. Auch ihm hatte sie offensichtlich nichts erzählt.
    »Und wie sauer ist Kitson wegen dieser CRIS-Sache?«
    Holland war bereits auf dem Weg zu Brigstockes Büro. Er musste ihm von seinem Gespräch mit Stone erzählen, das ihren Verdacht bestätigt hatte. Dass sie sich dringend mit Susan Jago unterhalten mussten.
    Stone rief ihm hinterher. »Ich hab einfach gedacht, jemand hätte sie angerufen …«
     
    Thorne hatte schon manch lange Stunde mit polizeilicher Überwachung zugebracht, und dabei war die Zeit unvorstellbar langsam vergangen.
    Auf der Platte

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