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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Typen.« Er legte Holland die Hand auf die Schulter, als wollte er den Star der Serie vorstellen. »Sie wissen schon, das Übliche: verrauschte Schwarz-Weiß-Aufnahmen zwischendurch und eine Handvoll Serienmörder pro Folge.«
     
    Durch die Zeitumstellung schien die Rushhour nach vorn verlegt worden zu sein. Die North Circular war bereits dicht, als Thorne nach Finchley abbog.
    »Scheint gut zu laufen mit DI Porter«, sagte Holland. »Sind schon ein paar Monate, oder?«
    Thorne musterte Holland, konnte aber nichts als aufrichtige Neugier entdecken. »Fünf Monate. Das ist lange für mich.«
    »Gut …«
    Dagegen ließ sich schwer was sagen. »Wie geht’s Chloe?«
    Holland grinste. Seine Tochter war vor ein paar Monaten drei Jahre alt geworden. »Ständig die Klappe offen«, sagte er. »Bringt die seltsamsten Sprüche an. Was sie im Kindergarten aufgeschnappt hat oder wo auch immer. Sie ist jetzt ein paar Tage in der Woche im Kindergarten. Hab ich Ihnen erzählt, oder?«
    Thorne hörte es zum ersten Mal, nickte aber dennoch.
    »Sophie versucht, Teilzeit zu arbeiten, wissen Sie? Das tut uns allen gut, nehm ich an.«
    »Ja …«
    Holland hatte mit dem Kopf genickt, während er sprach. Er nickte immer noch, als er aus dem Fenster sah, als wollte er sich selbst überzeugen.
    »Auf alle Fälle«, sagte Thorne.
    Es war natürlich, dass er Holland privat nicht mehr so oft sah, seit Chloe da war. Aber selbst wenn sie beruflich miteinander zu tun hatten, hatte Thorne das Gefühl, dass sie sich nicht mehr so verstanden wie früher. Es war offensichtlich, dass sein Kollege - war er jetzt eher ein Kollege für ihn als ein Freund? - mehr um die Ohren hatte, seit er vor einem Jahr zum Sergeant aufgestiegen war. Aber andererseits fragte sich Thorne, ob das nicht auch etwas mit den zusätzlichen Anforderungen zu tun hatte, die die Familie an ihn stellte, und mit dem leidigen Druck, die Art von Kriminalbeamter zu werden, die Holland früher einmal offen verabscheut hatte: ein Bulle, wie sein Vater es gewesen war, der den Kopf in den Sand steckte und sich den Teufel um irgendetwas scherte. Ein Bulle, wie Thorne, wenn er wieder einmal zu viele Leute vor den Kopf gestoßen hatte, selbst gern einer gewesen wäre.
    Als er an der Ampel an Henley’s Corner losfuhr, begann sich etwas unter der Kühlerhaube des BMWs zu beschweren, und Thorne grübelte, wie teuer ihn diese Beschwerden diesmal zu stehen kommen würden. Und die Sticheleien begannen. Auf so unsicherem Terrain ihre Freundschaft sich auch befand und so weit sie sich auch auseinanderentwickelt hatten, Holland hatte noch immer diesen Tick mit dem Auto: die Tatsache, dass es gelb und beinahe so alt wie er war und dass Thorne sich ein neues hätte kaufen können für das Geld, das ihn die Reparaturen kosteten.
    Und er hatte ja recht.
    Bullen klärten Verbrechen auf oder nicht. Sie setzten sich mit ihrem Leben für den Schutz anderer ein, und sie erschossen Unschuldige, weil sie dunkle Haut hatten und zur falschen Zeit am falschen Ort waren. Aber ob sie nun clever oder blöd waren, ehrlich oder korrupt, austeilen konnten sie alle. Und einstecken.
    Und man musste kein Psychologe sein, um zu wissen, warum.
    Es gab geschicktere und weniger geschickte. Typen wie Andy Stone hatten eine ganze Schublade voll Polizeiausweise ihrer Kollegen, damit sie bei passender Gelegenheit in ihrem Namen peinliche Anzeigen in The Job und Metropolitan Life , den Polizeizeitungen, aufgeben konnten, erfundene Bekanntschaftsanzeigen und dergleichen. Als Samir Karim sich vor ein paar Jahren von seiner Frau getrennt hatte, war in der Woche darauf eine Anzeige unter seiner Adresse erschienen: »Doppelbett zu verkaufen. Kaum gebraucht.«
    Karim hatte mitgelacht, was blieb ihm schon anderes übrig?
    » Vorsprung durch … so ein Scheiß«, sagte Holland und lief sich warm.
    Thorne lenkte den Wagen vorsichtig durch das Verkehrschaos an der Brent-Cross-Überführung, bevor er nach Norden, Richtung Hendon, abbog. Er wartete darauf, dass Holland loslegte.
    »Sie können sagen, was Sie wollen.« Thorne strich theatralisch über das Lenkrad. »Es ist und bleibt mein Baby.«
    »Seien Sie ehrlich mit sich selbst«, antwortete Holland. »Das ist ein klappriger Haufen deutsches Blech. Und nicht Herbie …«
    Thorne seufzte und schaute auf die Straße. Das war keiner Antwort würdig. Die einstöckigen Lagerhäuser und Möbelhäuser krochen an ihnen vorbei: Carpet Express; Kingdom of Leather; Staples. Sein Blick blieb am

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