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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Büro.
    »Anscheinend ist er wieder okay«, sagte Thorne.
    »Anscheinend …«
    »Vielleicht hat sich der Grund für seine miese Laune von selbst erledigt.«
    »Seit wann erledigt sich was von selbst, wenn das DPS seine Finger drinhat?«
    »Was Ernstes, glauben Sie?«
    »Bei denen weiß man doch nie«, sagte Kitson. »Womöglich ist er durchgedreht und hat jemanden im Verhörraum angegriffen. Oder er hat ein paar Büroklammern mitgehen lassen. Denen sieht man nie an, worum es geht.«
    Sie blieb an der Tür stehen, und Thorne bot ihr an, für sie beide Kaffee zu holen.
    »Geht es Ihnen gut?«, fragte Kitson ihn.
    »Wie er in der Besprechung gesagt hat: Ich bin kaputt.«
    »Dann gehen Sie doch nach Hause, und schlafen Sie mit Louise. Machen Sie sich eine schöne Nacht, und vergessen Sie das alles bis morgen.«
    Das würde er wohl beides kaum tun. »Hören Sie, wenn Sedats Freundin tatsächlich was weiß, kriegen Sie das garantiert heraus.«
    »Ich probier’s auf alle Fälle.«
    »Aber gehen Sie’s locker an. Reden Sie mit ihr an einem Ort, wo sie sich entspannen kann. In der Verhörbüchse bekommt es jeder mit der Angst zu tun, selbst wenn er keinen Grund hat.« Kitson nickte. »Tut mir leid«, sagte Thorne. »Ich will Ihnen nicht erklären, wie Sie Ihre Fälle lösen.«
    »Ist schon gut«, sagte Kitson. »Ich nehme jeden Rat dankbar an. Solange Sie meinen nicht in den Wind schlagen.«
    Thorne zog los, um den Kaffee zu holen. Wie leicht es doch war, seinen Senf dazuzugeben und objektiv zu sein, wenn es sich nicht um den eigenen Fall handelte. Nicht dass er das Gefühl hatte, der Brooks-Fall sei noch seiner. Arbeitstechnisch gesehen war er das keinesfalls mehr.
    Auf dem Weg zum Wasserkocher sah er hinüber zum weißen Brett, auf dem der Fall in Zahlen, Namen und schwarzen Linien dargestellt war. Todeszeitpunkte und Fotos von Verletzungen fanden sich hier. Er erwartete beinahe, seinen eigenen Namen neben denen der Toten und des Hauptverdächtigen zu finden. In der Mitte des Brettes, in der Liste der für die Ermittlung zentralen Namen, statt in Großbuchstaben oben.
     
    Als Thorne Louise anrief, um ihr zu sagen, dass er heute nicht so spät käme, und sie zu fragen, wann sie von der Arbeit wegkäme, redeten sie darüber, ob sie noch ins Kino gehen sollten. Sie schien gut gelaunt, zumindest besser als heute um halb sieben Uhr morgens. Ein paar Minuten stritten sie sich zum Spaß darüber, was sie sich ansehen sollten, um dann zu beschließen, dass das bis später warten könne.
    Als Thorne heimkam, schlug er vor, einen neuen Thai auszuprobieren, der in der Kentish Town Road aufgemacht hatte. Aber Louise hatte andere Pläne. Sie hatte eingekauft und schien entschlossen zu kochen. Während sie sich in der Küche zu schaffen machte, zog Thorne los, um eine Flasche Wein zu besorgen.
    Louise musterte die Flasche, als Thorne zurückkam, und fragte ihn, was sie gekostet habe. Sie schien mit seiner Antwort zufrieden zu sein.
    »Billiges Bier und teurer Wein«, sagte sie. »Das ist eines der Dinge, die mir gleich an dir gefallen haben.«
    » Eines der Dinge?«
    »Okay, das Einzige«, sagte sie. »Wenn ich genau darüber nachdenke.«
    Sie aßen die Spaghetti an dem kleinen Tisch in Thornes Wohnzimmer, leerten die Flasche Wein und hörten sich eine Compilation von June Carter Cash an, die Thorne für praktisch nichts auf eBay gekauft hatte.
    »Diese Sache neulich.« Louise griff nach dem leeren Teller.
    »Welche Sache?«, fragte Thorne, obwohl er genau wusste, was sie meinte.
    »Es ging mir nicht darum, dass ich ein Baby möchte, jetzt gleich, in diesem Moment. Aber ich finde, es sollte kein Tabuthema sein.«
    »Kein Problem …«
    »Das ist es sehr wohl, weil du absolut durchgedreht bist deshalb. Daher wollte ich das hier klarstellen, damit es keine Missverständnisse gibt.«
    »Heißt das, jetzt kommt das billige Bier?«
    »Ich mein es ernst.«
    Louise erklärte ihm, sie wolle wirklich nicht schwanger werden, ungeachtet dessen, was neulich im Bett passiert sei. Was nicht bedeute, dass sie nicht eines Tages ein Kind wolle. Aber für die nächsten Jahre stehe für sie der Beruf an erster Stelle.
    »Ich schau mir Frauen wie Yvonne Kitson an«, sagte sie, »sehe, wie sie versucht, drei Kinder und den Beruf unter einen Hut zu bekommen, und ich bin mir nicht sicher, ob ich dazu in der Lage wäre.«
    Thorne dachte an Louises Reaktion, als sie über Kitson sprachen und er ihr vorwarf, sie sei eifersüchtig. Er fragte sich, ob er dabei,

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