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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Sie sicher?« Thorne schob einen Stapel Zeitungen beiseite und lehnte sich an den Tisch. »Denken Sie richtig scharf nach.«
    »Er wollte ein Auto, okay? Hat mich gefragt, ob ich jemanden kenne, der ihm eines besorgt. Schnell und gegen bar.«
    Thorne und Holland tauschten einen Blick. Tindall sprach über den Tag, bevor Cowans ermordet wurde. Thorne fragte sich, ob Brooks deshalb ein Auto wollte. Er brauchte es natürlich, um Cowans zu folgen, falls der Biker auf der Suche nach einer Prostituierten in der Gegend herum- und schließlich Richtung Kanal gefahren war, wo er dann eine fand, die ihm gefiel.
    »Haben Sie ihm geholfen?«
    »Ich hatte vor Jahren Kontakte in der Autowelt«, sagte Tindall. »Als ich den Jungen kennenlernte und wir mit denselben Leuten rumhingen. Aber jetzt nicht mehr. Ich hab ihm gesagt, es tut mir leid, er muss sich woanders umhorchen.«
    »Und das war’s?«
    »Das war’s. Ja. Ein paar Minuten, mehr nicht.«
    »Sie haben ihm niemanden vorgeschlagen?«, hakte Holland nach.
    »Hab ich Ihnen doch gesagt, aus dem Spiel bin ich schon lange draußen.«
    »Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, Davey«, sagte Thorne. »Aber Sie reden eine solche Scheiße.«
    »Ich schwör …«
    »Schwören Sie, was Sie wollen. Ich vermute, Sie haben ›dem Jungen‹ ausgeholfen, um der alten Zeiten willen, weil er Ihnen leidtut, keine Ahnung. Vielleicht helfen Sie ihm bereits, seit er aus dem Gefängnis draußen ist. Bringen ihn mit den richtigen Leuten zusammen …«
    »Einen Scheiß tu ich …«
    »Bei dieser Sache kann Ihnen keiner Ihrer Freunde bei der Polizei helfen. Nicht, wenn Sie einem Mörder helfen und ihn decken, mein Freund. Vor allem nicht, wenn der anfängt, Bullen umzubringen.«
    »Hören Sie, er hat gestern noch mal angerufen, okay?« Tindall sah rasch von einem zum anderen. Er wollte wissen, wie sie reagierten. »Ziemlich spät. Hab schon im Bett gelegen, um ehrlich zu sein.«
    »Was wollte er?«
    »Er braucht ein Dach über dem Kopf«, sagte Tindall. Thorne sah zu Holland. Tindall musste die Wahrheit sagen. Er konnte unmöglich aus einer anderen Quelle von der Wohnungsdurchsuchung in Hammersmith erfahren haben. »Wollte wissen, ob ich eine Idee habe, wo er ein paar Tage lang pennen könnte. Ob ich jemanden kenne, der ihn aufnimmt und nicht viel quatscht.«
    »Und?«
    »Wir haben über ein, zwei Leute geredet, die er fragen könnte.«
    »Und zwar?«, hakte Thorne nach.
    Tindall verzog das Gesicht. »Kommen Sie, Sie wissen, von was für Leuten ich rede …«
    Thorne nahm einen Kugelschreiber, der auf dem Tisch lag, riss einen Streifen von einer Zeitung herunter und reichte ihm beides. »Schreiben Sie die Namen auf.«
    Tindall sah aus, als hätte er eine Zigarette mehr als nötig. Er fluchte leise, als er ein paar Namen hinschrieb, wobei er so tat, als zermarterte er sich dabei das Gehirn. Von dem Kino auf der anderen Seite der Wand war der Soundtrack nur allzu gut zu hören.
    »Da scheint jemand außer Atem zu sein«, sagte Holland. Er hörte genauer hin. »Das Keuchen ist eins a.«
    »Wie viele sind da drin?«, fragte Thorne.
    Tindall zog die Luft ein. »Eine Handvoll …«
    Thorne war überrascht, dass so viele Leute sich um halb elf Uhr morgens schon Jung, schüchtern und rasiert reinzogen. Warum blieben sie nicht einfach zu Hause und sahen sich eine DVD an? In Zeiten, in denen man alles, was man sich vorstellen konnte, auf DVD bekam oder sich herunterladen konnte, verstand Thorne überhaupt nicht, warum jemand in ein Pornokino ging oder sich eine Zeitung vom obersten Regalbrett angelte und dabei so tat, als schaute er sich What Hi-Fi? an. Anscheinend hatten sie Spaß an dem anrüchigen Drumherum wie Filmstars, die mit Fünfzig-Dollar-Nutten erwischt wurden, wenn sie mit jeder Frau schlafen könnten, die sie wollten.
    Thorne nahm den Zettel, den Tindall ihm rüberschubste. »Danke, Davey«, sagte er. »Dann wollen wir Sie nicht länger von der Arbeit abhalten. Und Sie geben uns Bescheid, wenn er wieder anruft, ja?«
    »Glauben Sie, ich brauch noch mehr von dieser Scheiße?«, stieß Tindall hervor.
    Thorne ging langsam zur Tür. »Ganz im Ernst«, sagte er, »ich hoffe, Sie denken diesmal daran. Sie wissen, wie Bannard reagiert, wenn man versucht, ihn für dumm zu verkaufen?« Thorne schätzte, der Mann vom organisierten Verbrechen konnte ziemlich unangenehm werden, und der Blick auf Davey Tindalls Gesicht bestätigte dies. »Nun, das ist nichts gegen mich.«
    Tindall trat ihnen in den Weg, als

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