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Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer

Titel: Tom Thorne 07 - Das Blut der Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Billingham
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Aber ihm war auch klar, dass es nicht ganz so einfach war, wie sie es darstellte.
    Er hatte keine Angst vor Vampiren oder Zombies, theoretisch , aber bei einem gut gemachten Horrorfilm machte er sich dennoch vor Angst fast in die Hose.

Einundzwanzigstes Kapitel
    Davey Tindall sah von seiner Zeitung auf und musterte die beiden Männer über den Rand seiner Supermarktlesebrille hinweg.
    »Macht acht Pfund«, sagte er und riss die zwei Tickets ab. Er seufzte, als sein Blick auf die Polizeiausweise fiel, warf die Tickets in den Papierkorb und deutete mit einem Kopfnicken zu der Tür, die in den Kinosaal führte. »Dann geht mal rein. Der Film hat schon angefangen.«
    »Spielt das eine Rolle?«, fragte Thorne. Sein Blick glitt über das Poster, das unter dem Schalterfenster hing. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Jung, schüchtern und rasiert einen derart komplexen Plot hat.«
    Holland dankte Tindall für das Angebot, um ihm dann zu erklären, dass sie nicht von der Sitte wären und sich kein Geschenk abholen wollten. Thorne erklärte ihm, von welcher Abteilung sie kamen und dass sie sich gern mit ihm unterhalten würden.
    »Ich hab schon mit euren Leuten geredet«, sagte Tindall. »DC Stone und noch einem Typen, ein Pakistani …«
    »Das war neulich. Und zwei andere Beamte. Und bevor Sie mit Marcus Brooks sprachen.«
    Tindall blies die Backen auf und legte seine Zeitung zusammen.
    »Gehen wir nach hinten und schalten wir den Wasserkocher ein«, sagte Thorne.
    Das Kino war eines unter vielen in Soho, die alle von einer Südlondoner Familie gemanagt wurden, die auch mehrere Clubs und Massagesalons besaß und Mädchen vor und in den besten Hotels der Stadt arbeiten ließ. Tindall arbeitete im Kartenverkauf, chauffierte die Mädchen herum, sammelte das Geld ein. Er gab auch ab und zu ein, zwei Tipps an DCI Keith Bannard weiter. Gegen Geld und eine »Du-kommst-aus-dem-Gefängnis-frei-Karte«.
    Tindall sperrte den Ticketschalter zu und führte Thorne und Holland in ein kleines Büro, das zugleich als Lagerraum diente. Seine Haut war so grau wie auf dem Band, das Karim Thorne gezeigt hatte. Nur die Augen waren dunkler und schossen hinter der Brille hin und her, als suchte er verzweifelt nach einem Freund. Oder einem Ausweg. Er war an die sechzig Jahre alt, klein und drahtig, silbergraue Haare, die an den Schläfen ins Gelbliche changierten. Er trug neue Jeans mit einer scharfen Bügelfalte, seine obere Körperhälfte verlor sich in einer grünen Strickjacke.
    »Kein Tee«, sagte er.
    »War nur so eine Redewendung«, sagte Thorne. »Wir bleiben nicht lange.«
    Auf der anscheinend als Schreibtisch genutzten Fläche lagen Zeitungen und Magazine, auf dem Boden stapelweise Videos. Ein Poster von Jenna Jameson hing an der Tür, an die Korkwand war das Foto eines Golden Retriever gepinnt, das eingerahmt war von den Karten diverser Taxiunternehmen und Callgirls. Es roch nach billigem Alkohol und Putzmittel.
    »Wann haben Sie mit Brooks gesprochen?«, fragte Holland.
    »Wer sagt, dass ich das getan habe?«
    »Wir haben seine Sachen. Darin fanden wir Ihre Telefonnummer.«
    »Na und? Ich habe die Telefonnummer von einem Haufen Leute. Das heißt noch lange nicht, dass ich sie jeden Tag anrufe.«
    Der schottische Akzent war stärker, als ihn Thorne von dem Band her in Erinnerung hatte. Ob Tindall ihn extra stark sprach, wenn er keine Lust hatte zu reden? Wenn es ihn teuer zu stehen kommen könnte?
    »Wir können uns ja Ihre Telefonunterlagen ansehen, das ist kein Problem«, sagte Holland. »Wir können uns alles Mögliche ansehen, Sachen, die Sie lieber nicht so gern der Polizei zeigen. Von denen der Typ, für den Sie arbeiten, besser nichts erfahren sollte.«
    Thorne blätterte den Kalender durch. »Er redet auch nicht über DCI Bannard.« Es gab für jeden Monat eine andere Hunderasse.
    »Ich hab nicht mit ihm gesprochen, als ich am Sonntag reinkam, ich schwör es.«
    »Und wann haben Sie dann mit ihm gesprochen?«, fragte Thorne.
    Tindall dachte darüber nach. »Er hat am nächsten Tag angerufen. Ich war hier.«
    »Und Ihnen kam nie die Idee, uns davon zu erzählen?«
    »Hab ich nicht dran gedacht«, sagte Tindall. Er fing an, in den Schubläden und Schränken herumzuwühlen, bevor er Thorne und Holland fragte, ob sie vielleicht eine Zigarette hätten. Holland hatte ein Päckchen eingesteckt, für Notfälle, behielt das jedoch für sich.
    »Haben Sie ihn gesehen?«, fragte Holland.
    Tindall schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Sind

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