Tommy King - der Playboy
dass er ihr diesen Schmerz bereitet hatte, weil er Antworten von ihr gefordert hatte, anstatt ihr den Trost seiner Liebe zu bieten. Aber wenigstens wusste er jetzt genauer, gegen was es zu kämpfen galt. Er wandte sich an Nathan, der ruhig abwartend dasaß und seinen jüngeren Bruder aufmerksam beobachtete.
In kurzen Worten umriss Jared die Lage, wie sie sich nach den jüngsten Informationen für ihn darstellte, wobei er nervös im Zimmer auf und ab ging. “Also, wo stehst du in dieser Sache, Nathan?”, beendete er schließlich seinen Bericht und sah Nathan herausfordernd an.
“Auf deiner Seite”, antwortete Nathan, erhob sich, baute sich in seiner ganzen stattlichen Größe vor Jared auf und legte ihm eine Hand auf die Schulter. “Wir werden alles tun, was nötig ist.”
Uneingeschränkte Unterstützung. Jared las dieses Versprechen in Nathans klaren blauen Augen und atmete erleichtert auf. Sie waren sich in dieser Angelegenheit einig … alle drei Brüder, Söhne ihres Vaters, wie Jared es im Grunde nicht anders erwartet hatte. Lediglich die Tatsache, dass ihre Mutter anscheinend zur Gegenseite tendierte, hatte sein Vertrauen in die Einigkeit der Familie zuletzt erschüttert.
“Was ist mit Elizabeth?”, fragte Miranda, die seine Gedanken gelesen zu haben schien.
Nathan antwortete an seiner Stelle. “Wir beschützen die Unseren”, sagte er bestimmt. “Das schließt auch Mum ein. Wenn sie in ihrem Urteil fehlgeleitet ist … welches Glück könnte sie dann bei diesem Mann finden?”
Miranda schüttelte den Kopf. “Es ist so schwer zu glauben. Eure Mutter ist …”
“Einsam”, fiel Nathan ihr ins Wort. “Rafael Santiso steht einem gewaltigen Finanzimperium vor und hält es seit Jahren erfolgreich zusammen, was nur einer besonders starken Persönlichkeit gelingen kann.” Er wandte sich Jared zu. “Wer weiß, vielleicht sieht sie in ihm etwas, das sie an unseren Vater erinnert? Sein Tod hat eine große Leere in ihrem Leben hinterlassen.”
Endlich begann Jared zu verstehen, warum sich seine Mutter möglicherweise zu diesem Mann hingezogen fühlte … einem Mann von eiserner Willensstärke, der Elizabeth herausforderte. Und was die Leere in ihrem Leben betraf … Jared konnte ihr dieses Gefühl nur allzu gut nachempfinden. Dankbar nickte er Nathan zu.
“Wir werden in diesem Punkt sehr behutsam vorgehen”, sagte sein großer Bruder beschwörend. “Es gilt, jedes Gefühl von Demütigung zu vermeiden, falls Mum wirklich von Santiso getäuscht wurde. Wir dürfen ihre Selbstachtung nicht verletzen. Hast du das auch Tommy deutlich gesagt?”
“Nein, ich war zu wütend”, gestand Jared. “Ich … habe mich verraten gefühlt.”
Nathan nickte verständnisvoll. “Du warst ihr ja auch immer am nächsten. Und wenn es hart auf hart kommt, wirst du für sie wieder an erster Stelle stehen, da bin ich sicher. Ich werde Tommy anrufen und noch einmal mit ihm darüber sprechen, okay?”
Es war fast wie in ihrer Kindheit, als Nathan ständig die Dinge für seinen kleinen Bruder in Ordnung gebracht hatte. Jared lächelte. “He, ich bin inzwischen erwachsen.”
Nathan lachte gutmütig. “Das weiß ich. Ich wollte dir nur Zeit ersparen.” Sein Gesicht wurde wieder ernst. “Miranda hat recht, Christabel kam ganz verweint ins Haus zurück …”
“Es wäre sehr nett, wenn du Tommy anrufen würdest, dann kann ich mich jetzt um sie kümmern. Und … danke, Nathan.” Er legte seinem großen Bruder eine Hand auf die Schulter und schluckte. “Du hast mich nie im Stich gelassen, und es ist gut zu wissen, dass du immer noch für mich da bist.”
“Wir sind füreinander da”, antwortete Nathan nun schroff. “Immer.”
Jared winkte Miranda zu, wandte sich ab und verließ das Wohnzimmer, überwältigt von Gefühlen, die ihm das Leben lebenswert machten. Gefühle, an denen er Christabel teilhaben lassen würde, sobald sie mit ihm verheiratet sein würde. Sobald und nicht falls!
Entschlossen ging Jared in den Schlafzimmerflügel, wo Christabel und Alicia in zwei benachbarten Zimmern untergebracht worden waren. Alle Möglichkeiten waren berücksichtigt, die notwendigen Maßnahmen in die Wege geleitet. Seine Brüder standen zu ihm. “King’s Eden” war “King’s Eden”. Es würde früh genug und unweigerlich morgen werden, aber zunächst einmal galt es, diese Nacht durchzustehen, und Christabel brauchte seine Liebe.
Und nicht nur das. Er musste erreichen, dass sie an seine Liebe glaubte. Dazu war
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