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Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition)

Titel: Top Secret 2 - Heiße Ware (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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verdient.«
    Sie drückte auf den RESET-Knopf und schaltete den Wecker wieder ein.

25.
    James versagte beim Notebook-Hackertest so gründlich, dass Amy ihn für weitere Unterrichtsstunden bis weit nach neun Uhr im Einsatzvorbereitungsraum behielt. Als sein Kopf keine weiteren Informationen mehr aufnehmen konnte, wurde er ziemlich bissig zu ihr.
    Als sie schließlich im Speisesaal auftauchten, hatte die Küche schon geschlossen. Im Kühlschrank gab es zwar jede Menge Sandwiches und Fertiggerichte für die Mikrowelle, aber James hatte sich eigentlich auf ein vernünftiges Abendessen gefreut, bevor er nach Luton und zu Zaras miserabler Küche zurückkehrte.
    In übelster Laune knallte James die Tür zu seinem Zimmer zu, packte seine Hacker-Bücher und andere Kleinigkeiten in seinen Rucksack und zog sich dann bis auf die Unterhosen aus, um vor dem Schlafengehen noch einmal zu pinkeln. Vom Badezimmer her schlug ihm ein übler Geruch entgegen, wie der von Turnschuhen, die ein paar Stunden lang auf einem dreckigen Fußballfeld getragen waren, was er etwas merkwürdig fand. In seiner Vorstellung tauchten tote Ratten und defekte Abwasserrohre auf, als er die Tür öffnete und das Licht anschaltete.
    »Was zum Teufel...«
    Auf dem Klodeckel saß Lauren in ihrem dreckigen Trainingsanzug. Ihr Haar war kurz geschnitten, sie hatte einen hässlichen Kratzer im Gesicht und überall blaue Flecke und Abschürfungen, wie man sie eben nach einem Monat Grundausbildung hatte.
    »Was ist los?«, fragte James.
    »Ich hab Mist gebaut«, sagte Lauren niedergeschlagen. »Und ich werde tierischen Ärger kriegen.«
    Sie schluchzte laut und jaulte auf. Dann heulte sie fünf Minuten lang so verzweifelt, wie James es noch nie gehört hatte. Er versuchte, sie in den Arm zu nehmen, aber sie ließ sich nicht einmal anfassen.
    »Lauren«, bat James, »ich würde dir ja gerne helfen, aber du musst mir schon sagen, was passiert ist.«
    Das schien Lauren einzuleuchten und sie sah vom Boden hoch.
    »Ich ... ich ... habe ...«, schluchzte sie, völlig außerstande, sich zu beherrschen.
    Sie stand auf und schlang ihre schmutzigen Arme um James. Sie stank nach Dreck und Schweiß.
    »Jetzt beruhige dich und setz dich aufs Bett«, verlangte James sanft und streichelte ihr über den Rücken.
    Rückwärts ging er aus dem Bad und zog Lauren mit sich, so als ob er mit einer Betrunkenen tanzte. Als er sein Bett erreicht hatte, löste er Laurens Arme, und sie sank auf eine Ecke der Matratze.
    »Ich habe ihn geschlagen«, schluchzte Lauren.
    »Wen?«
    »Mr Large.«
    James setzte sich neben sie. »Das hat er wahrscheinlich nicht einmal gespürt. Er ist zehnmal so groß wie du.«
    »Das hat er schon gespürt«, erwiderte Lauren mit einem Anflug von Befriedigung.
    James gab ihr ein Taschentuch von seinem Nachttisch.
    »Bethany hat sich gestern Morgen am Rücken verletzt«, erklärte Lauren. »Wir waren auf dem Geländeparcours. Ich habe ihr so gut wie möglich geholfen, aber sie ist trotzdem langsam. Wir sind erst Ewigkeiten nach den anderen fertig geworden. Mr Large hat angefangen, zu brüllen wie am Spieß! ›Ihr zwei taugt nichts! Ihr taugt nicht zu CHERUB. Ihr taugt nicht einmal dazu, eure eigene Scheiße zu fressen!‹ Dann hat er zwei Spaten geholt und uns befohlen, unsere eigenen Gräber zu graben.«
    Das war eine der Standardfoltern aus Mr Larges Repertoire. Auch James und Kerry hatten das während ihrer Grundausbildung ein paarmal machen dürfen. Large ließ sie ein tiefes Loch ausheben und hinterher wieder zuschütten. Wenn es ihm nicht schnell genug ging, durfte man von vorne anfangen.
    »Das ist so hart«, beschwerte sich Lauren. »Ich habe es zwar geschafft, aber mein Rücken und meine Schultern haben fürchterlich wehgetan. Bethany hatte vorher schon Rückenschmerzen, du kannst dir also vorstellen, wie es ihr nach zwei Stunden Graben gegangen ist. Large hat mich am Rand meines Grabes Stellung nehmen lassen, bis Bethany auch fertig war. Sie ist immer langsamer geworden, bis sie schließlich kaum noch die Schaufel heben konnte. Sie hat Mr Large um etwas zu trinken gebeten, da hat er den großen Schlauch geholt und sie nass gespritzt. Als er fertig war, ist ihr das Wasser bis zum Knie gegangen. Sie hat geweint und geschluchzt und war von oben bis unten voll mit Schlamm. Und dann hat er angefangen, den Dreck, den sie schon herausgeschaufelt hatte, wieder hineinzutreten. Der Matsch ist ihr ins Gesicht gespritzt, und er hat geschrien: ›Du bist zu weich,

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