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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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normal miteinander zu reden, außer bei den Einsatzvorbereitungen.
    Er sah auf, als er Kerry leise vor sich hin lächeln sah. Vorsichtig versuchte er es mit einem einzigen Wort. »Was?«
    Kerry versteifte sich, als James sprach, doch dann grinste sie und blickte ihn an.
    »Du siehst witzig aus mit dem Popcorn in den Haaren«, murmelte sie fast widerwillig.
    James konnte ihre Körpersprache nicht deuten. Fast wirkte sie auf ihn so wie sonst, kurz bevor sie sich geküsst hatten. Oder spiegelte sich in ihrer Haltung doch noch Zorn?
    Bei Kerrys Temperament war es sehr gut möglich, dass James in schmerzhafter Haltung auf dem Fußboden enden würde, wenn er etwas falsch machte. Aber er mochte sie so sehr, dass es ihn fast verrückt machte. Noch nie zuvor hatte er jemanden so gerne küssen wollen und sie stand nur einen Meter von ihm entfernt und es war niemand in der Nähe.
    Er machte einen halben Schritt auf sie zu, sodass sich ihr Gesicht direkt vor seinem befand. Ihre dunklen Augen sahen ihn an, aber sie weigerte sich, ihm irgendein Signal zu geben. Er küsste sie auf die Wange und trat dann schnell zurück, als ob er eine Schlange mit einem spitzen Stock angestoßen hätte.
    Kerrys Lächeln wurde breiter, und James erkannte erleichtert, dass seine Tapferkeit belohnt wurde. Kerry fasste ihn um die Taille, schob ihn gegen die Wand, und
sie begannen, sich heftig zu küssen. Es dauerte etwa zwanzig Sekunden, bis der Riegel an der Badezimmertür klickte. Schnell trat Kerry zurück und tat unschuldig, als Lauren herauskam, in einem Bademantel für Erwachsene, der auf dem Boden hinter ihr herschleifte.
    »Fertig!«, verkündete sie und ging zum Schlafzimmer hinüber.
    Sobald Lauren außer Sichtweite war, wollte James Kerry wieder küssen, aber jetzt hatte sich ihr Gesichtsausdruck völlig verändert. Sie schob ihn weg.
    »Ich spreche immer noch nicht mit dir«, verkündete sie und knallte ihm die Badezimmertür vor der Nase zu.

30
    23:07 Uhr
    Direkt gegenüber vom Haus der Patels hielt ein grauer VW-Bus an. Dave machte den Motor und das Licht aus, sprang aus dem Wagen und ging nach hinten zu James und Kerry.
    »Alles klar?«, fragte er.
    James war in seinem ganzen Leben noch nie so verwirrt gewesen, aber Dave hatte schließlich nach der Mission gefragt, nicht nach seiner Beziehung mit Kerry.
    »Ja«, antwortete er, »außer dass es hier drinnen heiß ist.«

    Überwachungswagen hatten keine Klimaanlage, da der Lärm sie verraten würde. Hinten im Wagen waren drei Bürostühle vor einer Reihe von Monitoren und Videorecordern an den Boden geschraubt. Diese waren mit versteckten Kameras und Mikrofonen verbunden, die an der Außenseite und auf dem Dach des Wagens angebracht waren. Die mangelnde Lüftung plus die von den technischen Geräten abgestrahlte Hitze trieben die Temperatur im Wageninneren an diesem warmen Augustabend hoch auf über vierzig Grad.
    »Kerry, hast du das Lasermikrofon schon angeschlossen?«, erkundigte sich Dave.
    »Fast. Das ist ein bisschen knifflig«, meinte Kerry, während sie über einer Konsole lehnte und an Knöpfen unter einem kleinen Fernsehbildschirm drehte.
    Das Bild wurde erst weiß, dann schwarz und nahm schließlich eine gleichbleibend blaue Färbung an.
    »Okay«, meinte Dave und legte digitale Audiotapes in zwei Recorder. »Jetzt richte das Mikrofon auf das Haus. Du musst die Mitte eines Fensters erwischen, damit es die Vibrationen auffängt, wenn jemand spricht.«
    Kerry schüttelte genervt den Kopf. »Ich weiß, was ich tun muss, Dave.« Mit einem Joystick richtete sie das Gerät auf ein Fenster aus. »Ich bin so weit, James.«
    James drückte einen Knopf, um den Laser zu aktivieren. Der unsichtbare Strahl nahm die Vibrationen des Glases auf und gab die Geräusche und Gespräche im Haus wieder. Der Lautsprecher war voll aufgedreht, und
James sprang zum Kontrollpult, um ihn herunterzudrehen, bevor ihnen die Trommelfelle platzten.
    »Die israelische Regierung sagt, dass sie die Spannungen in der Region verringern wolle, nachdem...«
    »Nachrichten im Fernsehen«, verkündete James.
    Dave nickte. »Kerry, richte das Mikrofon noch auf ein paar andere Fenster aus. Dann speichere die Positionen ab und schalte dazwischen hin und her.«
    Er zog ein Funksprechgerät aus seiner Tasche. Das Signal war digital verzerrt, damit niemand zuhören konnte. »Basis, hier ist Dave in Einheit eins. Wir sind auf Position und haben guten Empfang, aber Michael sieht noch fern.«
    »Roger«, erwiderte Chloe.

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