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Top Secret - Der Auftrag

Top Secret - Der Auftrag

Titel: Top Secret - Der Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. Bertelsmann
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auch Anzeichen für eine Neulackierung gibt.«
    John ließ den Kofferraum aufschnappen und machte vielsagend Ah-haa !
    »Mr Patel, mir wird ehrlich gesagt sehr unwohl, was die Vergangenheit dieses Autos angeht.«

    Er zog den Teppich im Kofferraum an einem Zipfel zur Seite und wies auf ein paar rote Farbflecken.
    »Ein silbernes Auto mit roten Farbflecken im Kofferraum«, meinte er misstrauisch.
    Michael Patel war lange genug bei der Polizei, um zu wissen, was das bedeutete. »Wollen Sie mir sagen, dass der Wagen aus zwei Hälften zusammengeschweißt wurde?«
    »Oder so etwas Ähnliches«, bestätigte John und fuhr mit dem Finger über eine Naht, wo der hintere Holm auf den Kofferraum traf. »Diese Schweißnaht sieht mir aus, als sei sie in irgendeiner Hinterhofwerkstatt gemacht worden anstatt von einem Präzisionsroboter in einem BMW-Werk.«
    Michael Patel atmete schwer und sein Gesicht wirkte blass.
    »Der vordere Teil scheint neu in Silber lackiert worden zu sein, während das hintere Ende offenbar aus Teilen besteht, die zu einem ursprünglich roten Auto gehörten«, fuhr John fort. »Ich fürchte, Sie haben hier die beiden Hälften von zwei verschiedenen BMWs, die schwere Unfälle hatten. Die unbeschädigten Teile der beiden Wagen sind zusammengeflickt worden.«
    »Ich weiß, was ein Cut-and-Shut ist«, erwiderte Michael bitter.
    »Es ist beeindruckende Arbeit«, meinte John. »Von außen sind die Verbindungen kaum zu erkennen. Allerdings würde man sicher etwas finden, wenn man den
Wagen aufbockt. Bei den Teilen, die nicht sichtbar sind, sind sie meist nicht so sorgfältig.«
    »Diese Dinger sind Todesfallen«, knurrte Michael kopfschüttelnd. »Meine Frau und meine Tochter sind in dieser Kiste herumgefahren …«
    »Ganz richtig«, stimmte John zu. »Diese Cut-and-Shuts sind längst nicht so stabil wie die Originalfahrzeuge. Bei einem Unfall können sie leicht auseinanderbrechen. Haben Sie noch die Belege des Händlers, bei dem Sie den Wagen gekauft haben?«
    »Ich habe eine Rechnung im Haus. Aber wie ich schon sagte, ich habe ihn von einem Mann gekauft, von dem ich glaubte, ich könnte ihm vertrauen. Ich fasse es nicht, dass er mir das angetan hat.«
    »Ich werde die Polizei darüber informieren müssen«, sagte John. »Wahrscheinlich bekäme ich den Wagen wieder zum Laufen, aber dazu bin ich nicht bereit. Dieses Auto ist nicht verkehrstauglich.«
    Plötzlich wirkte Michael noch besorgter als zuvor, was John sichtlich freute. Schließlich basierte sein Plan darauf, dass Michael nicht wollte, dass sich die Polizei zwischen ihn und Tarasov stellte.
    »Nein, nein«, sagte Michael. Er wedelte abwehrend mit den Armen und klang panisch. »Sie müssen nicht die Polizei rufen.«
    »Ich fürchte doch«, sagte John. »Ich bin sicher, dass Sie ein ehrlicher Mann sind, Mr Patel. Aber manch einer, der so einen Betrug auf diese Weise feststellen musste, hat seinen Verlust verringert, indem er das Auto reparieren
ließ und über eine Anzeige schnell dem nächsten arglosen Käufer andrehte. Es ist die Pflicht des Automobilclubs, die Polizei zu informieren, sobald wir ein solches möglicherweise gefährliches Auto entdecken.«
    »Nein«, widersprach Michael leicht verzweifelt. »Sehen Sie, ich bin selber Polizist. Ich zeige Ihnen meine Marke.«
    Schnell rannte er ins Haus und holte seinen Dienstausweis. Bis er zurückkam, hatte er sich bereits eine Ausrede überlegt.
    »Sehen Sie«, erklärte er John, als dieser die Marke betrachtete, »das wird durch die Kfz-Stelle auf meiner Wache gehen. Ich mache mich zum Gespött, wenn das herauskommt. Aber ich habe einen Freund in der Abteilung, der mir helfen wird, das Gesicht zu wahren.«
    John kratzte sich am Kinn, als ob er es sich überlegen würde. »Nun gut, Mr Patel. Ich habe die Pflicht, es der Polizei zu sagen, und ich schätze, Sie sind die Polizei.«
    »Das ist richtig.« Michael atmete auf. »Und außerdem wette ich, dass es Ihnen so noch eine Menge Arbeit erspart.«
    John grinste. »Ja, ein bisschen schon.«
    »Prima«, sagte Michael.
    »Gut, dann brauche ich ja nicht länger hierbleiben«, sagte John.
    Michael schüttelte ihm die Hand und John ging zum Werkstattwagen zurück. Als er abfuhr, nahm er das Funkgerät vom Beifahrersitz.

    »Habt ihr das alles, Chloe?«, fragte er fröhlich. »War ich gut?«
    Chloe musste lachen. »Ja, klasse Job, John. Ich schätze, dass unser Mr Patel jeden Augenblick loszieht, um sich mit Tarasov zu duellieren.«
     
     
     
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