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Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition)

Titel: Top Secret. Der Clan: Die neue Generation 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Mittagspause. Raus aus meinem Umkleideraum, aber sofort!«
    Als die Jungen auseinanderliefen, zischte Sal Ethan zu: »Wir sehen euch nach der Schule!«
    »He!«, rief Mr Orchard und schnappte sich Sal. »Du wurdest dieses Jahr schon zweimal verwarnt. Würdest du mir mal erklären, was hier los ist?«
    »Nur eine freundliche Unterhaltung«, antwortete Sal achselzuckend.
    »Ich hab dich im Auge«, warnte ihn Mr Orchard. »Und jetzt raus hier!«
    Es waren nur noch fünf Jungen im Umkleideraum, und Ryan konnte nicht länger bleiben, ohne dass es verdächtig gewirkt hätte. Er wartete am Ausgang und tat, als suche er etwas in seinem Rucksack. Dabei hatte er ein ungutes Gefühl wegen der Situation, die er geschaffen hatte. Er hatte Ethan mit seinen Karatekünsten vor Guillermo retten wollen, und es wäre eine Ein-Minuten-Aktion gewesen, aber jetzt bestand die Gefahr, dass die Sache viel ernster wurde.
    Mr Orchard behielt Ethan und Yannis zurück, doch Ryan hörte nicht, was gesprochen wurde. Yannis kam zuerst aus dem Umkleideraum. Ethan lief hinter ihm, hielt sich den Bauch und hatte Ringe unter den Augen, als wolle er gleich anfangen zu heulen.
    Die meisten anderen Kinder waren zum Mittagessen in die Cafeteria gelaufen, die am anderen Ende des Gebäudes lag, daher waren die Gänge leer genug, dass Ryan ein paar Meter hinter ihnen laufen und hören konnte, was sie sagten.
    »Du hättest deine dumme Klappe halten sollen«, zischte Ethan Yannis zornig zu. »Es war vorbei. Sie wären gegangen.«
    »Na, du hast ihnen Gutscheine angeboten. Das hat auch nicht gerade geholfen«, verteidigte sich Yannis.
    »Ich musste improvisieren. Es war alles, was mir einfiel, um dich zu retten.«
    »Ich wäre schon mit ihnen fertiggeworden«, behauptete Yannis.
    »Ja, das habe ich gesehen. Du warst weich wie Wackelpudding!«
    »Glaubst du wirklich, sie lauern uns nach der Schule auf?«
    Ethan zuckte mit den Achseln. »Sal ist jähzornig, aber vielleicht wollten sie uns nur einschüchtern. Ich würde sagen, wir bleiben die Mittagspause über im Schachraum. Und nach der letzten Stunde rennen wir gleich los und in den Bus und setzen uns vorne in die Nähe des Fahrers. Wenn wir Glück haben, haben sie es am Montag vergessen.«
    »Mein Dad hat eine Knarre«, brüstete sich Yannis. »Wenn sie uns irgendwas tun, bringe ich sie mit und knalle sie ab.«
    »Sei kein Blödmann. Du redest nur Mist.«
    »Ich mach das«, behauptete Yannis.
    »Ja«, höhnte Ethan. »Du bringst eine Waffe mit in die Schule und löst all unsere Probleme mit einer guten alten Schießerei.«
    »Dann glaub mir eben nicht.« Yannis klang noch jämmerlicher als sonst. Ethan wandte sich zur Treppe.
    »Hast du überhaupt schon mal eine Waffe abgefeuert?«, fragte Ethan. »Und da dein Dad kein US-Bürger ist, darf er gar keine Waffe haben.«
    »Wo gehst du hin?«, fragte Yannis und ignorierte Ethans Spott über seine Rachefantasien.
    »Erster Stock, Schachraum.«
    »Ich muss was essen«, behauptete Yannis.
    »Ich habe etwas mit«, erwiderte Ethan. »Sal und die anderen Jungen werden in der Cafeteria sein. Wenn du das riskieren willst, musst du es schon allein tun.«
    »Ich verhungere!«, protestierte Yannis. »Freitags gibt es Burger mit Fritten!«
    »Deine Speckschicht wird dich schon noch bis halb vier durchhalten lassen«, meinte Ethan, der sich immer noch den Bauch hielt, während er die Treppe hinaufging. »Wenn du willst, kannst du eines meiner Sandwiches haben.«
    Ryan war nicht im Schachclub, daher konnte er Ethan und Yannis nicht dorthin folgen. Als ihre Stimmen verklangen, fühlte er sich fast genauso mies wie nach ihrem Treffen am Strand am Abend zuvor.

12
    Während Ryan beim Mittagessen saß, ging an diesem Samstagmorgen gerade die Sonne über Dandong auf. Ning hatte kaum geschlafen. Sie erwachte in einem Doppelbett im Pink Bird Motel. Es war nach fünf Uhr morgens und sie musste wegen eines nervösen Durchfalls schnell auf die Toilette rennen. Obwohl es nicht kalt war, konnte sie nicht aufhören zu schaudern und musste die Fäuste unter die Arme klemmen, damit sie nicht so zitterten.
    Alles schien falsch. Ingrid hatte ihr eine Erklärung versprochen, aber nur wenig darüber gesagt, was ihr Stiefvater eigentlich getan hatte und warum sie das Land verlassen mussten. Sie hatte einen Liter Wodka getrunken, bis sie einschlief, und schnarchte seitdem.
    Ning sah ständig die beiden toten Polizisten vor sich. Als sie die Augen schloss, stellte sie sich vor, wie ihr Stiefvater

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