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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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schoben. Verängstigt richtete ich mich auf. Ich stopfte einen Pfeil falsch herum ins Blasrohr und stach mich daran. Ich ließ ihn fallen, zog eine beinerne Nadel aus meinem Haar und rammte sie dem Gardisten, der mich am Arm packte, direkt in die Brust.
    »Prinzessin!«, schrie jemand. In Panik zerrte ich an den Fingern des Mannes, der mich gepackt hielt. Ich stolperte, als ein Costenopolier Gardist den Arm durch das Gitter streckte und den Angreifer nach hinten riss. Japsend schwankte ich rückwärts, bis ich mit dem Kopf gegen eine Wand knallte. Sterne flackerten vor meinen Augen auf. Der Schmerz in meinem Kopf raubte mir den Atem.
    Ich kämpfte darum, bei Bewusstsein und auf den Beinen zu bleiben, und sah, wie sich der Wächter, der mich gepackt hatte, stöhnend am Boden krümmte. Ich befühlte meinen Hinterkopf und fand eine Beule, aber kein Blut.
    Ein einzelner Mann stand noch, die leeren Hände hoch erhoben. Er hatte Angst und war kaum alt genug, um einen Bart zu tragen. »Du«, keuchte ich und rang nach Luft. »Stell dich mit dem Rücken ans Gitter, so dass meine Männer dich greifen können.« Die Augen des jungen Soldaten weiteten sich, und ich wedelte drohend mit meinem leeren Blasrohr. »Ich kann dich von hier aus erledigen«, sagte ich. »Stell dich ans Gitter.«
    Mit kalkweißem Gesicht gehorchte er, und ein haariger Arm schnellte eifrig hervor, schlang sich um seinen Hals und presste ihn rücklings an die Gitterstäbe. Meine Schultern sanken erleichtert herab. Ich hatte es geschafft.
    »Sie hat es geschafft!«, jubelte jemand gedämpft.
    »Duncan?« rief ich und fand ihn in einer Zelle, wo er sich mit offenem Mund ans Gitter drückte.
    »Er hat den Schlüssel!«, sagte Duncan und zeigte mit blutverschmierter Hand auf einen Gardisten. »Der hat den Zellenschlüssel. Aber den Schlüssel für die Fußschellen hat Hauptmann Jeck.« Er krümmte sich vor Schmerz und stützte einen Arm mit dem anderen ab. Eine Hälfte seines Gesichts war angeschwollen und voller Blutergüsse. »Lass uns hier, Tess. Wie können zwar heraus, aber was nützen wir dir mit diesen Dingern?« Er wackelte mit einem Fuß, so dass die Schellen und Ketten an seinen Fußgelenken klirrten.
    Ich bahnte mir zwischen den zuckend am Boden liegenden Wachen hindurch vorsichtig einen Weg zu Thadd. Der Bildhauer saß da wie ein Häuflein Elend, offensichtlich überzeugt davon, dass er seine Liebste im Stich gelassen hatte. »Steh auf«, flüsterte ich. »Ich glaube, ich kann euch die Schellen abnehmen. Und du hattest recht, Duncan. Ich habe eure Hilfe tatsächlich gebraucht. Wenn ihr nicht gewesen wärt, hätte ich es nicht über die Mauer geschafft.«
    »Aber wir haben keinen Schlüssel für die Schellen«, protestierte Duncan, als ich in die Hocke ging und die Kleidung des Gardisten nach dem Zellenschlüssel absuchte.
    Ich grinste, als ich das aufgeregte Raunen meiner Gardisten hörte. »Aber ich habe Thadds Werkzeug dabei.«
    Thadd hob den Kopf, und Hoffnung flackerte in seinen hohlen Augen auf. »Du hast meine Meißel?«, fragte er und streckte die Hand durch das Gitter.
    »Und deinen Hammer.« Ich machte einen großen Schritt über einen sich windenden Wächter hinweg und steckte den Schlüssel in das einfache Zellenschloss. Die Tür schwang auf. Das Licht fiel nun ohne die Schatten der Gitterstäbe auf die beiden Männer. »Kannst du die Schellen aufbrechen?«
    »Ich versuche es.« Er schlurfte wie ein junger Bär aus der Zelle heraus und schob mit dem Fuß einen der Gardisten beiseite. Ich rannte zurück zur Treppe, um sein Werkzeug zu holen. Duncan drückte sich neben dem Tisch herum und beobachtete nervös, wie ich Thadd das Bündel brachte. Stumm musterte ich Duncans Blutergüsse, und mir wurde übel. In der kurzen Zeit, seit er abgeführt worden war, hatten sie ihn wegen dieses trotzigen Funkelns in seinen Augen so zugerichtet.
    Metall klapperte, als Thadd den größten Meißel auswählte, und zog meine Aufmerksamkeit wieder auf ihn. Ich war hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, zuzusehen, und den gedämpften Rufen der Männer in den Zellen. Auch sie trugen Fußeisen, doch ich konnte sie zumindest herauslassen. Thadd schwang einen Fuß an der langen Kette auf den Tisch und setzte den Meißel an.
    Ich schloss die erste Zellentür auf, als ein scharfes Scheppern zu hören war. Thadd sagte nichts, und ich reichte den Schlüssel an den ersten Gardisten weiter, der herauskam, und kehrte an den Tisch zurück. Mit konzentriert gerunzelter

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