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Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Hauptmann schon wisse, was er tat, und wenn sich der Kanzler unter schwerer Bewachung mitten in einem leeren Saal befinde, dann gebe es gewiss einen Grund dafür. Thadd und ich stießen gleichzeitig den angehaltenen Atem aus.
    Thadds Hände zitterten, als er den Griff des Hammers in seiner Hand zurechtrückte. Ich nahm seinen Arm, als suchte ich Schutz bei ihm, und er richtete sich auf. »Danke, Thadd«, sagte ich. »Ich glaube, du hast mir gerade das Leben gerettet.« Er sagte nichts, doch sein nächster Atemzug klang zittrig.
    Wir liefen weiter. Ein schiefes Lächeln breitete sich über mein Gesicht, als wir die Tür zu meinem alten Kinderzimmer erreichten. Ich strich über eine Scharte im Türrahmen. Die hatte ich mit neun Jahren ins Holz geschlagen, mit einem Schwert, als ich Drachentöter gespielt hatte. Niemand hatte den großen, fehlenden Holzsplitter je erwähnt. Und der Gardist, den ich beinahe enthauptet hätte, hatte wohl auch niemandem Bericht erstattet.
    »Hier?«, flüsterte Thadd. Er blickte zum Ende des Flurs voraus, wo zwei Wachen in einem kleinen Kreis aus Fackelschein standen. Sie unterhielten sich und blickten uns entgegen.
    »Ja, die Tür ist es. Wink ihnen zu, ehe wir reingehen«, sagte ich, und Thadd winkte.
    Ich schob die Tür auf und sog den vertrauten Geruch nach alten Polstern in der erdrückenden Dunkelheit ein. Meine Mutter hatte den Raum beinahe in ein Nähzimmer verwandelt. Ich hatte meine zweite, inoffizielle Zimmertür nicht verlieren wollen und protestiert, der Raum sollte für meine eigenen Kinder unverändert bleiben. Das Herz wurde mir schwer, und ich schob diese Erinnerung beiseite. Kinder, die ich niemals bekommen konnte. Kinder, die sie niemals sehen würde.
    In fast völliger Dunkelheit verbarrikadierte Thadd die Tür mit seinem Schwert. Er sah sich um und schob noch die schwere Wickelkommode davor. Das war nicht viel, aber ich fühlte mich besser. Er trat an das größte Fenster und öffnete die Läden. Ein kühler Wind strich mir durchs Haar. Der Mond würde bald aufgehen. »Können wir von hier aus zu ihr gelangen?«, fragte er und beugte sich hinaus.
    »Ja.« Ich legte meine Tasche auf den zu niedrigen Tisch und holte das Seil mit den Knoten heraus. Ich trat ans westlichste Fenster, schob die Läden auf und blickte hinunter. Links unter mir lockte das Fenster meines Salons als hell erleuchtetes Rechteck.

»Gut«, flüsterte ich. Angespannt trat ich an die hölzerne Klappe in der Wand, hinter der ein Schacht zur Küche hin abfiel. Ein Kasten war darin an einem Flaschenzug befestigt gewesen, und ich war damit hinauf-und hinuntergefahren, bis Kavenlow dahintergekommen war und den Kasten hatte entfernen lassen. Ich klemmte das Ende des Seils hinter den eisernen Haken, mit dem die Klappe verschlossen wurde, und zog es durch, bis einer der Knoten stecken blieb. Ich zog kräftig am Seil, und der Knoten rutschte durch. Ich runzelte die Stirn und hoffte, dass die Knoten kein Problem darstellen würden. Normalerweise rutschte ich am doppelt geführten Seil herunter und zog dann ein Ende hier oben heraus, sobald ich mein Zimmer erreicht hatte. Mit den Knoten könnte das schwierig werden. Ich warf Thadd einen besorgten Blick zu, zog das restliche Seil durch, bis es doppelt lag, knotete die Enden zusammen und ließ es über das Fensterbrett hinunter.
    Thadd wirkte unsicher. »Das wird doch halten?«, fragte er, und ich nickte und zog kräftig daran. Immer noch nicht überzeugt, legte er den Hammer weg und stemmte sich in das doppelte Seil, als wollte er ein schweres Netz aus dem Wasser ziehen.
    Ein Rütteln an der Tür ließ uns hochfahren. Thadd griff nach seinem Hammer. Wir starrten einander an, zu erschrocken, um zu sprechen. »He«, rief eine schwache Stimme. »Braucht ihr Hilfe da drin?«
    »Du zuerst«, flüsterte Thadd und sagte dann laut: »Die Tür klemmt!«
    Ich nickte ihm zu und schob mich über das Fensterbrett. Das Schwert klatschte gegen mein Bein, und da seines die Tür verbarrikadierte, reichte ich es ihm. Aufregung packte mich, als ich die Beine über das Fensterbrett schwang. An der Rosenterrasse und den Stallungen waren Lichter zu sehen. Mir stockte der Atem, als ich Jecks Silhouette vor einem großen Feuer zu erkennen glaubte, an der Stelle, wo zuvor der Gärtnerschuppen gestanden hatte. Ich rutschte hinunter, schneller als gewöhnlich, dank der Knoten und Duncans Hose.
    »Beeil dich, Tess«, drängte Thadd flüsternd und beugte sich aus dem Fenster. »Ich

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