Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Topchter der Köingin Tess 1

Topchter der Köingin Tess 1

Titel: Topchter der Köingin Tess 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
Vom Netzwerk:
Bedienstete.«
    Das schien Duncan zufriedenzustellen – oder vielleicht überlegte er nur, wie man auch diese Überwachung umgehen könnte. »Wie wäre es mit dem Schiff da?«, fragte er und zeigte auf eines. »Das scheint groß genug zu sein.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Siehst du, wie tief es im Wasser liegt?
    Der Kapitän hat schon eine Ladung und einen Zielhafen, und ich bezweifle, dass es Brenton ist. Das Schiff hat Getreide geladen, und Brenton hat seine eigenen Höfe.«
    »Dann das?«, fragte er hoffnungsvoll und deutete auf das nächste.
    »Da sitzen zu viele Seeleute untätig an Deck herum. Es sieht ganz so aus, als würden sie heute Abend auslaufen. Wir können später nachfragen, wohin sie segeln. Vielleicht können wir den Kapitän dazu überreden, einen Umweg zu machen.«
    »Schoh, Tess«, fluchte er. »So viele Schiffe gibt es hier nicht.«
    Er hatte recht, und ich biss mir besorgt auf die Unterlippe. Ich war so müde. Mein linkes Bein wurde allmählich lahm, und vom Essensduft überall hätte ich vor Hunger in Ohnmacht fallen können. »Wir suchen ein Schiff, das groß genug ist für die offene See, aber so klein, dass es sich für den Kapitän dennoch lohnt, von einem Hafen zum nächsten zu segeln«, sagte ich. »Eines, das hoch im Wasser liegt, weil es leer ist, und dessen Mannschaft Landgang hat, was uns sagt, dass der Kapitän nichts in Aussicht hat, aber nicht bereit ist, sein Schiff vor Anker zu legen und ein zweites Mal die Andockgebühr zu bezahlen, wenn er Ladung aufnehmen kann.«
    Duncan musterte mich. »Für eine Prinzessin verstehst du eine Menge von Schiffen.«
    »Ich bin keine Prinzessin«, erwiderte ich knapp. Die unbefestigte Straße wich Holzplanken, auf denen die Hufe der Pferde laut klapperten. Kavenlow hatte mich häufig mitgenommen, wenn eine Schiffsladung am Dock des Palastes angekommen war. Ich fand es stets sehr ärgerlich, dass mein Essen weiter gereist war als ich, und er wusste, wie gern ich hörte, wo alles herkam und warum manche Waren zu anderen Jahreszeiten doppelt so teuer verkauft wurden. Es war ein Wunder, dass Kavenlow überhaupt etwas mit mir unternommen hatte, so sehr hatte ich ihn stets mit Fragen gelöchert.
    Ich zögerte, als wir den zweiten, besser instand gehaltenen Pier erreichten. »Da«, sagte ich und streckte den Arm aus. Das Ende der Landungsbrücke wurde von zwei großen Schiffen eingenommen. Der schmucke kleine Schoner dazwischen sah aus wie ein Spielzeugschiff. Er gefiel mir. Seine Gaffeltakelung bedeutete, dass er hart am Wind segeln konnte. Das Holz war schwarz vom Alter, aber sauber. Im Bug war eine kleine Hütte zu sehen, vermutlich die Kombüse, in der Mitte über dem Laderaum ragte eine kniehohe Erhebung hervor, und eine zweite, kürzer, aber etwas höher, unterbrach das Deck weiter hinten vor dem Steuerrad.
    Ich zählte sechs Katapulte, mit denen man brennenden Teer gegen angreifende Piraten schleudern konnte, doppelt so viele, wie für ein Schiff von dieser Größe üblich. Die Taue an Deck waren säuberlich aufgerollt; der Kapitän hielt viel auf Ordnung – und lag schon zu lange im Hafen. Vermutlich konnte er es ebenso wenig erwarten wie ich, endlich auszulaufen. Ich las den Namen und lächelte. Die Strandläufer.
    Duncan runzelte besorgt die Brauen, als er meinen zufriedenen Blick bemerkte. »Das ist aber klein.«
    »Nur weil es zwischen diesen beiden Riesen liegt«, erwiderte ich. Ich wandte mich dem still daliegenden Schiff zu und bildete mit den Händen einen Trichter. »Ahoi, die Strandläufer!«, rief ich. Hastig ließ ich den Blick am Pier auf und ab schweifen, denn es gefiel mir nicht, dass ich so laut schreien musste. Niemand antwortete, und ich runzelte die Stirn. »Versuch du es«, sagte ich und winkte Duncan neben mich. »Du bist der bessere Schreihals.«
    Er grinste. »Strandläufer!« , donnerte er mit hallender Stimme. »Heda! Jemand an Bord?«
    Ein dunkler Kopf tauchte aus der vorderen Luke auf. »’hoi«, rief ein hagerer Mann zurück und kam ganz zum Vorschein. Er war in verwaschenes Rot gekleidet und starrte uns mit zusammengekniffenen Augen an, als fragte er sich, warum wir ihn störten.
    »Wir suchen nach dem Kapitän«, sagte ich laut. »Ist er an Bord?« Der Mann gaffte mich an, und ich wiederholte: »Wir suchen Euren Kapitän?«
    Der Mann blickte zur Mastspitze hoch und ignorierte mich völlig. Vor Zorn bekam ich heiße Wangen. Seeleute waren abergläubische Narren. Wenn ich mit Kavenlow am Hafen gewesen war, hatte

Weitere Kostenlose Bücher