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Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
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dass ich sie jetzt brauche. Sie ist doch Ärztin, oder?“ Sie hat ein umfassendes Verständnis für Stärken und Schwächen des menschlichen Körpers. Physisch. Emotional. Und sie ist obendrein noch jung und stark. Sie kann mich zurück an die Küste bringen. Ich muss immer noch dieses Kriegsschiff auftanken.“
    Es bleibt nicht mehr viel zu tun, bevor du gehst. Wenn du dich konzentrierst, kannst du das Wesen in dir wachsen spüren. Da ist ein blubbernder Aufruhr von aufsteigendem Gas in deinem Magen. Mit einer kurzen Anstrengung kannst du das winzige Seesternwesen hochwürgen und ausspucken. Es breitet seine vier Arme auf dem Boden neben Sandra Applegates zitterndem Körper aus.
    Owen sieht dir zu, und sein Ekel ist offensichtlich.
    Du gehst dichter an ihn heran. Er kann sich in seinen Fesseln nicht bewegen, und du musst den Kopf anwinkeln, um ihm einen zarten Kuss zu geben. Zuerst wehrt er sich. Sein Mund presst sich zu einer festen, schmalen Linie zusammen. Dann beginnen ihn seine Gefühle zu überwältigen, und er gibt nach.
    Dann aktivierst du das Gerät. Owens gesamter Körper versteift sich, während der Behälter die Steuerung in seinen Rücken bohrt. Er kann nicht aufhören, zu schreien. Seine Augen blicken nun erschrocken und ungläubig in deine. Jetzt werden sie glasig. Die Befestigung am Kopf lockert sich und lässt ihn nach vorne sacken.
    Du wirst nur zurückkommen und ihn holen, wenn du deine Mission nicht als Megan erfüllen kannst. Seine Augen sind jetzt geschlossen, und die langen Wimpern zucken, als ihn die Bewusstlosigkeit überkommt. Du denkst daran, wie sehr du ihn magst. Du weißt, wie viel ihm die Abwehr von Außerirdischen bedeutet und wie sehr er will, dass du mitmachst. Darum hat es dir Spaß gemacht, ihm alles genau zu erklären.
    Aber dann erinnerst du dich, dass es ja Megans Zuneigung ist und nicht deine. Also gehst du schnell aus dem Raum und lässt ihn hilflos zurück.

SECHSUNDZWANZIG

    Jack war es gewohnt, an jedem beliebigen Ort sofort die Kontrolle zu übernehmen. Es kam nicht darauf an, ob es sich dabei um einen Nachtclub, ein Einkaufszentrum, eine schummerige Seitengasse oder eine Kirche handelte. Wenn er eintrat und Selbstvertrauen ausstrahlte – ob gerechtfertigt oder nicht –, dann brachte seine Erscheinung, seine Art sich zu bewegen, und seine ganze Haltung Leute dazu, ihm nicht in die Quere zu kommen.
    In der Notaufnahme des Cardiff Royal klappte das heute nicht. Jack musste sich durch eine wütende Menge ins Gebäude drängeln, die von ebenso wütenden Krankenhausmitarbeitern wieder zurück nach draußen in das Gewitter geschickt worden war. Das Krankenhaus konnte keine weiteren Patienten mehr aufnehmen. Ein dicker Sicherheitsmann wollte nicht einmal einen Blick auf Jacks Torchwood-Ausweis werfen. Beim zweiten Versuch ließ er ihn aber widerwillig durch.
    Obwohl so viele Leute wieder weggeschickt wurden, glitten die von Bewegungssensoren aktivierten Schiebetüren ständig auf und zu. Ein konstanter Strom aus Notfallpatienten stolperte über die Schwelle oder wurde von Rettungssanitätern auf Liegen hereingeschoben. Drei durchgeweichte Fußmatten trieften vor Dreck und waren Zeugnis eines halbherzigen Versuchs, Neuankömmlinge davon abzuhalten, Schmutz und Wasser ins Gebäude zu tragen. Ein Haufen Sandsäcke am Eingang ließ darauf schließen, dass das Krankenhaus mit Schlimmerem rechnete.
    Über dem Warteraum, der bereits bis zum Bersten mit Patienten gefüllt war, hing eine regelrechte Wolke der Frustration in der Luft. Zwei Babys weinten, aber die einzigen menschlichen Stimmen kamen von ihren Müttern, die sie zu trösten versuchten. Alle anderen taten etwas typisch Britisches: Sie saßen missmutig schweigend da und sprachen nicht mit den Personen rechts und links von ihnen. Dabei war es egal, ob es sich um einen Freund oder einen Verwandten handelte. Sie schauten sich lieber alte Ausgaben von AutoCar oder OK! an, als wären sie das Faszinierendste, was sie je gesehen hatten. Diejenigen, die keine Zeitschrift in der Hand hatten, sahen alle dreißig Sekunden auf die Uhr. Alles roch nach Matsch, Schweiß und Wut.
    Jack machte das feindselige Starren aus dem Warteraum nichts aus, und er ging sofort nach vorne durch. „Entschuldigen Sie!“, sagte ein älterer Mann, der eine blutige Bandage gegen eine Schnittwunde an der Schläfe presste.
    „Bitte sehr“, sagte Jack und trat gegen den ausgestreckten Fuß eines Teenagers, der sich hinter einem Artikel über den Jaguar XKR

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