Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition)

Titel: Torchwood 1: Ein anderes Leben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Anghelides
Vom Netzwerk:
sei denn, jemand hat darauf gewartet, dass sie aus dem Fenster fällt.“ Jack hielt inne, als wollte er die Wahrscheinlichkeit des Gesagten überdenken. „Also, wie kann sie so widerstandsfähig sein? Wusste sie, dass sie es schaffen kann? Nein, der Schuss hat sie lediglich mitgerissen und sie konnte sich nicht halten.“ Eine weitere Denkpause. „Der andere Soldat, Bee, hat dem Tod ins Auge gesehen, als gäbe es nichts zu fürchten. Und Wildman … hat er wirklich geglaubt, er könnte den Sturz aus dem achten Stock überleben? Vielleicht könnte etwas anderes einen Fall aus dieser Höhe überleben, aber die Autopsien haben ergeben, dass Bee und Wildman menschlich waren … was ist uns entgangen?“
    Seine Frage wurde von einem rollenden Donnern akzentuiert.
    „Wow“, sagte Jack lachend. „Timing ist alles, oder? Und das muss ein ganz schöner Sturm sein, wenn wir ihn so tief hier unten hören können. Ianto, lauf mal schnell nach oben und mach das Badezimmerfenster zu.“
    Ianto sah einen Moment lang so aus, als würde er diese Bitte ernst nehmen.
    „Das Wetter hat sich dramatisch verschlechtert“, berichtete Toshiko.
    „Oh, meinst du?“ Jack lächelte hilfsbereit. „Und, bist du schon wieder trocken?“
    Toshiko ignorierte ihn und haute in die Tasten, um einige Bilder auf den Bildschirm des Besprechungsraums zu übertragen. „Hier sehen wir visuelle Aufzeichnungen aus dem Bereich der Bucht … das Stadtzentrum ...“ Mehr Bilder. „Die Sümpfe … und raus auf den Bristolkanal ...“
    Die Bilder stammten von Verkehrs- oder Sicherheitskameras. Sie variierten zwischen körnigem Schwarzweiß in schlecht beleuchteten Gegenden und Farbbildern mit besserer Qualität an erleuchteten Gebäuden. Alle hatten eines gemeinsam: Sie zeigten Chaos und Zerstörung. In den Einkaufsstraßen der Innenstadt waren die Straßen mit Wasser überflutet, in dem Zeitungspapierfetzen und weggeworfene Fast-Food-Verpackungen schwammen. Die Markisen der Geschäfte waren aus ihren metallenen Halterungen gerissen worden und flatterten wütend im Wind. Auf einer Straße kämpften sich Autos durch enorme, zentimeterhohe Wassermasse. Auf einer anderen war ein weißer Lieferwagen von der Fahrbahn gegen einen Briefkasten gerutscht. Eine Parkbühne wurde von den umliegenden Bäumen und Büschen gepeitscht. Das Blattwerk schlug um sich, als wäre es besessen.
    Es war Montagmorgen, die Hauptverkehrszeit begann, aber nirgendwo standen Menschenmengen herum. Die wenigen Passanten, die Gwen erkennen konnte, quälten sich voran, lehnten sich gegen den Wind und den Regen, wie Abenteurer, die mit widrigen Klimaverhältnissen in einem fremden Land kämpften. Die Bilderauswahl schaltete jetzt zu einer Sicherheitskamera auf einem Boot in der Bucht. Gwen beobachtete mit wachsendem Unglauben, wie die Kamera die Sitze und die Reling des Bootes auf surreale Weise im Blick behielt, während dahinter die See toste und Passagiere wie Puppen herumgeschleudert wurden.
    „Es wird immer schlimmer“, stellte Toshiko fest.
    Sie sahen sich den endlosen Stau auf der Autobahn an. Gwen fand, dass es aussah wie eine zitternde Schlange aus flackernden Scheinwerfern. Die Scheibenwischer wischten wie wild, aber vergebens das Wasser weg. Im grauen Tageslicht und der unendlichen Flut des Regens waren die Farben der Autos nicht mehr auszumachen. Nur das Orange der Autobahnbeleuchtung ließ erahnen, dass es sich um ein Farbbild handelte. „Könnte das noch schlimmer werden?“
    „Du wärst überrascht“, antwortete Toshiko. Ihre Finger tanzten erneut über die Tastatur, und ein anderes Bild erschien auf dem Bildschirm. Dort war auch ein langer Stau zu sehen, aber hier funkelte helles Sonnenlicht auf den metallenen Leisten der bewegungslosen Autos. Ihre bunten Farben leuchtenden gut sichtbar.
    Gwen fragte sich gerade, ob Toshiko den gleichen Straßenabschnitt zu einem früheren Zeitpunkt aufgerufen hatte, aber die Zeitanzeige besagte, dass das Bild live übertragen wurde.
    „Wo ist das?“
    „Dreizehn Kilometer die M4 hoch“, erklärte Toshiko. „Das Ende des gleichen Staus. Aber schaut euch mal das Wetter an.“
    Jack blickte genauso erstaunt drein, wie Gwen sich fühlte. „Wie kann das sein?“
    „Der Effekt ist lokal.“ Weitere Tastenanschläge folgten. „Hier ist das neueste Satellitenbild von vor ungefähr zwanzig Minuten. Es ist wie ein Taifun, der auf einen Radius von gut acht Kilometern begrenzt ist.“
    „Radius bedeutet, dass es rund ist“, sagte Jack.

Weitere Kostenlose Bücher