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Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)

Titel: Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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in die Küche, während er die letzten Knöpfe seines Hemdes öffnete und es auszog. Sie hörte die Kühlschranktür aufgehen, gefolgt vom Klirren von Gläsern.
    James kehrte mit einer Flasche Moët und zwei Kristallgläsern zurück.
    „Ich bin heute schon früher nach Hause gekommen und habe das in den Kühlschrank gestellt“, sagte er. „Für den Fall … nur für den Fall, dass wir heute Abend etwas zu feiern haben würden.“
    „Oh Gott, das ist so süß“, flüsterte sie.
    Zwei Stunden später erinnerten sie sich wieder an den Champagner und öffneten ihn. Mittlerweile war er zwar warm, aber das störte sie nicht.

ACHTZEHN

    Flackern. Schneller Schnitt: eine Brücke, ein Fluss, ein Palast. Schatten auf den hohen Mauern.
    Zu schnell, um folgen zu können, zu ruckartig und abgehackt. Flackern. Schnitt. Schnitt. Nahtloser Schnitt: die Brücke, sehr alt, sehr abgenutzt. Schnellschnitt: der tosende Strom eines Flusses, der in einem tiefen, in den Stein gefrästen Kanal unter der Brücke entlangtobt. Der Fluss ist über einen Kilometer breit. Die Brücke, so abgenutzt und bröckelnd sie auch erscheinen mag, muss demnach genauso breit sein.
    Schnellschnitt: der Palast, erbaut aus silbergrünen Ziegeln. Seine Türme reichen bis in die Wolken. Der Palast schimmert. Seine hohen, silbergrünen Mauern sind wie die glänzenden Schuppen eines schlafenden Reptils. Der Himmel ist eine stille Schüssel voller Dunkelheit, die mit Nadelstichen aus Feuer markiert ist.
    Schnellschnitt: Taumelnde Überleitung innerhalb der Traumlogik. Jemand läuft über die antike Brücke. Er läuft schnell. Schnelle Schritte auf dem Stein. Jemand läuft über die antike Brücke vom Palast weg. Das ist er selbst. Er läuft über die antike Brücke fort. Warum läuft er?
    Die Schatten auf den hohen Mauern rühren sich. Von fernen Sirenen alarmiert, beginnen sie, sich zu bewegen, zu springen und zu huschen, wie Schatten, wie Flüstern, wie Gespenster. Sie sind stachelig und ihre Waffen können töten.
    Sie laufen schneller als er. Natürlich tun sie das. Sie wurden dazu geschaffen. Sie laufen schneller, schneller … schneller, als er jemals laufen könnte. Sie springen und hüpfen. Verringern dabei die Distanz. Sie holen ihn ein.
    Sie sind leise. Sie verursachen kein Geräusch. Nicht einmal Schritte.
    Er sieht im Laufen über die Schulter. Die Schatten sind da.
    Einer springt …
    Er wacht auf. Fährt kerzengerade hoch, ist vom Schweiß völlig durchnässt.
    „Schatz, was ist?“, murmelt sie, den Kopf tief im Kissen neben ihm vergraben.
    „Nichts“, sagt er. „Seltsame Träume. Schlaf weiter.“
    Donnerstagmorgen, sechs Uhr. Es ist immer noch dunkel. Dean Simms steht auf und macht sich im Licht einer nackten Glühbirne Tee. Die Pension ist ruhig. Er schleicht sich ins Badezimmer und nimmt eine kurze Dusche.
    Zurück in seinem Zimmer, zieht er sich Anzughose und Schuhe an, während er seinen Tee trinkt und die Adressliste durchgeht. Tovey Street. So gut wie jede andere. Er macht sich die Nägel sauber, schiebt ein sauberes Manikürstäbchen in die Lücke zwischen Finger und Nagel. Ein Spritzer Duftwasser. Dann zieht er das Sakko an und wirft den Teebeutel in den Abfalleimer. Hat er alles dabei? Schlüssel? Aktentasche? Das Geheimnis?
    Er streichelt den weichen Klumpen einen Augenblick lang, bevor er die Aktentasche zumachte. Alles ist bereit.
    Er geht hinaus und verschließt die Tür hinter sich.
    Draußen ist es frisch und klar. Frost überzieht die Gehwege, Tau hängt an den Büschen. Ein Stück die Straße runter hört er einen Milchmann klappern, der seine Runden macht. Er lauscht dem ansteigenden und abfallenden Summen des Milchwagens, der von Haus zu Haus gleitet.
    Dean überquert die Straße. Der Milchmann nickt ihm einen Morgengruß zu, als er vorbeisurrt. Es ist ein guter Tag, ein klarer Tag. Dean holt tief Luft. Sie ist kalt.
    Eine getigerte Katze schleicht mit gesenktem Schwanz an der Mauer entlang. Dean erreicht seinen Wagen und schließt ihn auf.
    Er steigt ein. Der Vinylsitz ist kalt. Das harte Plastiklenkrad ist kalt. Als er den Motor startet, strömt kalte Luft aus der Lüftung. Es ist Reif auf der Scheibe, aber nichts, womit die Scheibenwischer nicht fertigwerden können.
    Er sieht in den Rückspiegel, blinkt. Er fährt aus seiner Parklücke auf die Straße hinaus.
    Das wird ein guter Tag werden, verspricht er sich selbst. Das Spiel hat begonnen.
    Während der Kessel kochte, füllte Davey Morgan Katzenfutter in eine Schale.

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