Torchwood 2: Wächter der Grenze (German Edition)
euch beiden gut?“, rief James nach hinten.
„Es geht uns gut“, bestätigte Jack.
„Er hat euch beide erwischt. Alle beide“, sagte James.
„Das sagst du. Ich erinnere mich an nichts“, erwiderte Jack.
„Ach, komm schon!“
„Okay, okay, ich verlasse mich auf dein Wort.“ Jack sah James im Rückspiegel an. „Wie kommt es, dass er dich nicht erwischt hat?“
„Ich hab ihm keine Gelegenheit dazu gegeben. Hast du es eingetütet?“
„Eingetütet und in einem Behälter verstaut“, sagte Gwen. „Das war vielleicht ein ekelhaftes Ding. Wie ein Organ. Wie ein angeschwollener Blinddarm.“
„Sah mir eher nach einer empfindungsfähigen Drüse aus“, meinte Jack.
„Und davon hast du natürlich schon jede Menge gesehen“, konterte Gwen.
„Ein oder zwei. Owen kann es später vollständig untersuchen und einen Bericht anfertigen.“
„Wenn es ein später gibt“, warf James ein. Er bremste scharf. „Wo willst du hin? Wo willst du hin?“, schrie er ungeduldig ein ausscherendes Taxi an.
„Beruhige dich“, sagte Gwen.
„Es passt mir nicht, dass wir ihn zurücklassen mussten“, beschwerte sich James und kurbelte am Lenkrad, als er durch einen Kreisel fuhr.
„Ohne sein Mojo ist er nichts“, versicherte Jack. „Wir haben ihm das Handwerk gelegt. Bei wem soll er sich beschweren? Wer würde ihm glauben?“
„Stimmt wohl“, räumte James ein.
„Außerdem ist das hier wichtiger“, sagte Jack.
Gwen stieß Jack an. „James?“, wandte sich dieser an ihren Fahrer.
„Ja?“
„Hast du da vorhin einen Einkaufswagen voller Bierkästen quer durch den Laden geschleudert?“
„Ja, habe ich.“
„Okay.“
„Weil ich offensichtlich Superkräfte habe. Was zum Geier fragst du mich da?“
„Du hast es also nicht getan?“, fragte Jack.
„Natürlich nicht. Wie denn?“
„Dann ist ja gut.“
„Wieso fragst du mich das?“
„Na ja, ein Einkaufswagen wurde geschleudert …“
„Arschloch!“, schrie James und drückte auf die Hupe.
„Wie bitte?“, sagte Jack.
„Nicht du, dieser Lieferwagen. Hör zu, der Einkaufswagen rollte los und kippte um. Das war alles.“
„Der Einkaufswagen rollte los und kippte um“, sagte Jack zu Gwen. „Siehst du, das war alles.“
James blickte auf und sah sich selbst im Spiegel an. Er schwitzte. Und das lag nicht nur am durch seinen ruppigen Fahrstil verursachten Stress.
Er war ein wenig verängstigt.
Und er konnte niemandem sagen, warum.
„Wo fahren wir noch mal hin?“, wollte er wissen.
Jack konsultierte das GPS. „Wrigley Street. Das freie Grundstück dahinter.“
„Schätze, wir werden herausfinden, was mit all den vermissten Haustieren passiert ist“, meinte James. Er betätigte die Hupe. „Bleib in deiner Spur! Bleib in deiner Spur, du Idiot!“
Wrigley Street, Cathays. Mittag. Aus grauen Wolken ergossen sich Regenschauer. Überall standen Reihenhäuser, Vorder- und Hinterhäuser, ein Relikt des sozialen Wohnungsbaus für Arbeiter.
Ein blauer Honda-Sportwagen kam mit einem demonstrativen Quietschen der Scheibenbremsen zum Stehen.
Owen und Toshiko stiegen aus. Sie klappte ihr Handy auf und rief Ianto an.
„Wir sind auf dem Gelände. Hast du eine Hausnummer?“
„Nummer sechzehn.“
„Identifikation?“
„David Gryffud Morgan. Lebt allein. Rentner.“
„Danke, Ianto. Wo sind die anderen?“
„Laut GPS acht Minuten entfernt.“
„Danke. Ich werde dich auf stumm schalten, aber die Verbindung in meiner Tasche aufrechterhalten, okay?“
„Ja, Tosh, ich beobachte und zeichne auf.“
Toshiko und Owen gingen auf die Tür zu, von der die Farbe abblätterte.
Owen klingelte.
„David Gryffud, richtig?“, fragte er.
„David Morgan. Gryffud ist sein zweiter Vorname.“
„Oh, okay.“
Die Tür öffnete sich. Sie klapperte, als jemand von innen daran rüttelte. Sie klemmte.
Sie schwang auf. Ein kleiner alter Mann in einem Anzug blickte sie an. Er hatte ein blaues Auge und war einer der ältesten Leute, die Owen je gesehen hatte.
„Hallo, ja bitte?“
„Mr Morgan?“, fragte Toshiko.
„Ja?“
„Mr David Morgan?“
„Davey. Oder Taff. Man nannte mich immer Taff, selbst meine Frau.“
„Ausgezeichnet“, sagte Owen und rieb seine Hände aneinander. „Können wir reinkommen?“
„Sind Sie vom Verteidigungsministerium?“, fragte Davey argwöhnisch.
Owen sah Toshiko an.
„Haben Sie das Verteidigungsministerium erwartet, Davey?“, fragte sie.
„Natürlich. Ich habe sie angerufen.“
„Na dann“,
Weitere Kostenlose Bücher