Tori und die verschwundene Stute
nicht rausrücken. Glücklicherweise stellte sich dann heraus, dass ihre Tochter auch noch einen hatte.â
âUnd?â, fragte Tori noch einmal.
Hannah stand auf und kramte ein zusammengefaltetes Blatt aus ihrer Hosentasche. âHier.â
âMcHoppâ, las Tori laut vor. âJetzt neu: Funreiten supergünstig!â
Die Ãberschrift war in GroÃbuchstaben gesetzt und dreimal unterstrichen. Darunter sah man ein Foto, auf dem eine Gruppe Reiter in den Sonnenuntergang galoppierte. Und ganz unten auf dem Blatt war noch ein kleineres Bild. Es zeigte den hageren Mann, der am Vortag die Werbezettel auf der Sunshine Ranch verteilt hatte. âMcHopp: Frank T. Rudolf freut sich auf Ihren Besuch!â, stand daneben.
âDaher kannte ich den Typ!â, rief Tori. âWir hatten bestimmt schon zehn von diesen blöden Werbezetteln im Briefkasten.â
âIn der Schule hängt auch so ein Dingâ, erklärte Viktor. âDie Lehrer reiÃen es immer wieder ab, weil sie keine Werbung am Schwarzen Brett wollen, aber am nächsten Tag klebt der Zettel wieder da. Der Typ ist hartnäckig.â
âEcht? Davon hab ich überhaupt nichts mitbekommenâ, sagte Sina. âWorum gehtâs denn da?â
âEine neue Pferderanch. Also, wenn du es so nennen willstâ, erklärte Tori.
Jonas nahm ihr den Zettel aus der Hand: âNeueröffnung: am Montag vor Ostern. Kommen Sie! Staunen Sie! Testen Sie!â
âDas ist heute!â, stellte Sina aufgeregt fest. âWo ist denn diese Ranch?â
âAuf dem Gelände, auf dem früher der Novo-Markt warâ, erklärte Hannah.
âAber das ist gleich hier um die Ecke!â, rief Sina. âOb Sue weiÃ, dass da eine neue Ranch aufgemacht wird?â
âIch glaube nicht, dass dieser McHopp eine echte Konkurrenz für die Sunshine Ranch istâ, sagte Tori. âDas ist doch wie ein Fast-Food-Imbiss im Vergleich zu einem Nobelrestaurant.â
âDas würd ich so nicht sagen. Frau Günzel war jedenfalls schwer begeistert von dem Konzeptâ, sagte Hannah. ââWird Zeit, dass diese Sunshine Ranch mal Konkurrenz kriegtâ â das waren ihre Worte.â
âHat sie sich McHopp denn schon angeschaut?â, wollte Viktor wissen.
âNee, die Ranch eröffnet ja erst heute.â
âAuf jeden Fall können wir es uns in Zukunft nicht mehr leisten, unsere Besucher wie Dreck zu behandelnâ, sagte Sina spitz.
âIch hab doch niemanden wie Dreck behandeltâ, gab Tori empört zurück. âAlso wirklich! Ich hab irgendwann die Kasse zugemacht und den Ticketverkauf beendet. Das war alles.â
âDu hast keine fünf Minuten lang Tickets verkauftâ, erklärte Sina. âIst doch klar, dass die Leute sauer werden, wenn sie extra zum Kinderreiten auf die Ranch kommen und dann so was.â
âDie Kasse war mindestens eine Viertelstunde geöffnetâ, widersprach Tori, obwohl sie genau wusste, dass das nicht stimmte. Ihr war es nur wie eine Ewigkeit vorgekommen. Aber gegenüber Sina brauchte sie sich doch nicht zu verteidigen!
âIst doch egalâ, unterbrach Viktor den Streit. âDie Frage ist jetzt: Hat dieser McHopp Becky geklaut oder nicht?â
âWarum hätte er das tun sollen?â, erkundigte sich Marten. âPferde hat er bestimmt genug, wenn er gerade seine eigene Ranch eröffnet.â
âWoher willst du das wissen? Pferde sind teuer. Und Becky ist trächtig. Er könnte die Mutter verkaufen und das Fohlen aufziehen, um es später auf seiner Ranch einzusetzen.â
âBoah, das wäre ja der Gipfel!â Sina schnappte nach Luft.
Viktor wedelte mit dem Werbezettel durch die Luft. âWir sollten der Sache nachgehen. Ich schlage vor, wir gehen zur Eröffnungsfeier und schauen uns die Ranch mal genauer an.â
âIch kann nicht. Meine Eltern wollen unbedingt mit mir ins Fantasialand.â Hannah verzog das Gesicht.
âIch darf auch nichtâ, sagte Juliana. âWir fahren zu meinen GroÃeltern.â
âIst nicht so schlimmâ, erklärte Jonas. âWenn wir mit zu vielen da aufkreuzen, wird dieser Typ nur misstrauisch.â
âWir?â, wiederholte Tori. âWas soll das denn heiÃen?â
âWir heiÃt wirâ, sagte Jonas.
âSpinnst du?â, fragte Marten. âWas ist mit unserem Training? Wir haben nächste
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