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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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die ganze Zeit an die beiden ausgemergelten Pferde denken. Wie verschreckt der Wallach zurückgezuckt war, als Herr Rudolf in die Hände geklatscht hatte. Dieser Mann war ein Verbrecher, ein Tierquäler! Wenn er Becky gestohlen hatte – und daran bestand kein Zweifel –, war die Stute in höchster Gefahr! Dann mussten sie so schnell wie möglich handeln. Aber wie?
    Sina war dafür gewesen, gleich zur Polizei zu gehen. Jonas hatte jedoch eingewandt, dass die Polizisten die Ranch nicht ohne offizielle Erlaubnis durchsuchen konnten. „Die Beweislage ist zu dünn für einen Durchsuchungsbefehl“, hatte er erklärt. „Und freiwillig wird dieser Rudolf die Bullen bestimmt nicht auf die Ranch lassen.“
    Tori hatte vorgeschlagen, dass sie die Sache selbst in die Hand nahmen. „Wir schleichen uns rein und sehen einfach nach, ob Becky da ist. Und wenn wir sie finden, haben wir den Beweis, den wir brauchen. Und nehmen sie gleich mit!“
    Aber sowohl Sina als auch Viktor waren dagegen gewesen.
    â€žDieser Rudolf ist doch jetzt alarmiert und passt doppelt und dreifach auf, dass Becky nicht entdeckt wird“, wandte Viktor ein.
    â€žWillst du Becky einfach ihrem Schicksal überlassen?“, fragte Tori wütend. „Oder was schlägst du vor?“
    â€žWir sollten die Ranch eine Weile lang beobachten“, erwiderte Viktor. „Wir müssen rauskriegen, ob Becky wirklich dort ist, und wenn ja, ob Rudolf sie im Stall versteckt. Sobald wir uns sicher sind, rufen wir die Polizei.“
    â€žAch“, sagte Tori sarkastisch. „Und wie, bitte schön, sollen wir das schaffen? Wir haben doch schon alle Hände voll mit der Sunshine Ranch zu tun. Wie sollen wir da noch nebenbei McHopp überwachen?“
    â€žWir sind ja auch noch da“, sagte Jonas. „Ich frag die Jungs, die helfen bestimmt. Und wenn wir uns abwechseln, schaffen wir das locker.“
    Damit waren auch die anderen einverstanden gewesen, alle bis auf Tori. Jonas war abgezogen, um seine Freunde zu informieren und den Wachdienst zu organisieren. Die Mädchen waren nach Hause gefahren.
    Jetzt lag Tori im Bett und fand keinen Schlaf.
    Sobald sie die Augen schloss, hörte sie Fritz heulen und Becky wimmern. Hilf mir doch, Tori , flehte sie. Ich verlasse mich auf dich.
    Irgendetwas knallte von draußen gegen ihre Fensterscheibe. Ein Vogel, der die Scheibe nicht gesehen hatte? Aber welcher Vogel flog in der stockfinsteren Nacht durch die Gegend?
    Da war das gleiche Geräusch noch einmal! Das war kein Vogel, da draußen stand jemand und warf Steinchen gegen die Scheibe.
    Tori rannte auf nackten Füßen zum Fenster.
    Als sie es öffnete, flog ein kleiner Kiesel haarscharf an ihrem Kopf vorbei. „Verdammt! Pass doch auf!“, zischte sie wütend in die Schwärze der Nacht hinein.
    â€žSorry! Tut mir leid.“
    Die Stimme kannte sie nicht. Oder doch?
    â€žWer ist denn da?“
    â€žIch. Äh, Jonas.“
    Jonas? Was wollte der um diese Zeit vor ihrem Haus? Und woher wusste er, in welchem Zimmer sie schlief?
    â€žKannst du mal runterkommen?“, rief er halblaut.
    Ob Jonas was Neues herausgefunden hatte? „Ich komme.“ Sie machte das Fenster wieder zu, tastete im Dunkeln nach ihrer Jeans und schlüpfte hinein. Bloß leise, damit ihre Eltern nichts mitbekamen. Lautlos öffnete sie die Tür und schlich nach draußen.
    â€žIch hab’s mir noch mal überlegt“, sagte Jonas, als sie kurz darauf neben ihm stand. „Die Sache lässt mir einfach keine Ruhe. Ich meine, dieses Pferd ist doch schwanger …“
    â€žTrächtig“, korrigierte Tori ihn.
    â€žWas auch immer. Auf jeden Fall will ich wissen, ob es in dem Stall ist.“
    â€žDas heißt?“
    â€žIch fahr jetzt zur Ranch und brech da ein.“
    Tori zögerte keine Sekunde. „Ich komm mit.“
    â€žDas ist gut“, sagte Jonas. Dann drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und ging zu seinem Fahrrad, das am Zaun lehnte.
    Tori holte ihr Rad aus der Garage. Sie kam sich vor wie in einem wirren Traum. Fuhr sie wirklich mitten in der Nacht auf die fremde Ranch, um in den Stall einzubrechen? Vielleicht war sie ja eingeschlafen und erlebte das alles gar nicht wirklich? Sie kniff sich in den Arm. Zumindest tat es weh.
    â€žWoher wusstest du überhaupt, wo mein Zimmer ist?“, fragte sie Jonas, während sie nebeneinanderher

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