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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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wie in alten Zeiten. Als sie noch Freundinnen waren.
    Während sie auf den Wald zutrabten, redete Sina die ganze Zeit über das dämliche Geschichtsreferat. Dass sie unbedingt eine Drei in Geschichte brauchte, weil sie ihrer Mutter beweisen wollte, dass die Schule nicht unter der Reiterei litt. Und dass sie noch keinen Handschlag dafür getan hatte, dabei waren die Ferien bald halb vorbei.
    Tori verdrehte die Augen. Dieses bescheuerte Referat! Das war wirklich ihr geringstes Problem.
    â€žNaja, ist auch egal“, stellte Sina irgendwann selbst fest. „Ich weiß gar nicht, warum ich jetzt an die Schule denke.“
    â€žIch auch nicht“, meinte Tori. „Wir haben doch zurzeit wirklich andere Sorgen.“
    â€žWenn wir bis heute Abend keine heiße Spur gefunden haben, dann musst du Sue anrufen“, sagte Sina.
    Danke für die Erinnerung. Als ob Tori das auch nur eine Minute lang vergessen könnte.
    â€žVielleicht haben wir ja schon eine heiße Spur“, sagte Tori. „Also, immerhin sind wir einen Schritt weiter.“ Sie erzählte Sina von dem Typ in dem schwarzen Mercedes. „Und stell dir vor, zufälligerweise hat Herr Fischer das Autokennzeichen und den Firmennamen notiert!“
    â€žSuper! Manchmal ist so ein Spießer doch zu was gut. Und? Wie heißt die Firma?“
    â€žSchleyer  AG . Jonas versucht gerade, mehr darüber raus…“
    â€žWas?“ Sinas Stimme gellte so schrill durch den Wald, dass beide Pferde zusammenzuckten. Über ihnen kreischte ein Eichelhäher auf und suchte verschreckt das Weite. „ Die Schleyer  AG ?“
    â€žHä?“
    â€žLiest du keine Zeitung?“, fragte Sina.
    Nein, jedenfalls so gut wie nie. Morgens nahmen Toris Eltern die Zeitung in Beschlag und so sehr interessierte es sie sowieso nicht.
    â€žDas ist ein Pharmakonzern.“ Jetzt flüsterte Sina auf einmal.
    â€žEin Pharmakonzern? Ja und?“
    â€žMann, Tori“, wisperte Sina. Ihre Blicke glitten durch den Wald. Toris Augen folgten ihnen unwillkürlich. Stand da jemand, dort hinter der alten Kiefer? Oder da drüben, im Schatten der Tannen? Unsinn!
    â€žDie Schleyer  AG ist doch für ihre riesigen Forschungslabors bekannt. Verstehst du nicht?“
    Nein, obwohl Toris Herz jetzt bis zum Hals schlug, begriff sie immer noch nichts.
    â€žDie machen Tierversuche.“ Sinas Stimme war nun kaum zu hören.
    Tori riss so erschrocken an den Zügeln, dass Tibor stocksteif stehen blieb. „Was?“
    Auch Sina brachte Janko zum Stehen. „Die haben Becky gestohlen, damit sie ihre schrecklichen Tests mit ihr machen können. Und weil sie trächtig ist. Wer weiß, was die mit dem Fohlen anstellen.“
    â€žHör auf! Das ist ja grauenvoll. Das kann ich mir nicht vorstellen …“
    â€žIch schon. Das sind Verbrecher. Und man hört doch ständig, dass die für ihre Versuche Katzen und Hunde klauen.“
    â€žAber Pferde?“
    â€žWo ist da der Unterschied? Zuerst wollte der Typ Becky kaufen. Deshalb war er letzte Woche auf der Ranch. Aber natürlich hat Sue da nicht mitgespielt. Vermutlich ist sie ausgerastet. Und dabei hat der Mann irgendwie mitbekommen, dass sie für eine Weile weg wollte. Da hat er seine Chance erkannt und zugeschlagen.“
    Tori dachte an die Prospekte, die die Tierschützer in der Fußgängerzone immer verteilten. An die Fotos von Kaninchen mit entzündeten Augen und kahler Haut, an gequälte Schimpansen, denen man die Schädeldecke entfernt hatte. Tori schaute sich die Bilder niemals genauer an, weil sie einfach zu grauenvoll waren. Und nun waren Becky und ihr Fohlen in den Händen dieser Verbrecher.
    â€žWas machen wir denn jetzt?“, fragte sie mit zitternder Stimme.
    â€žWir reiten erst mal zurück und reden mit den anderen“, beschloss Sina. „Und ich glaube, es ist wirklich höchste Zeit, die Polizei einzuschalten.“

Ortstermin
    â€žWenn ihr zur Polizei geht, ist Becky so gut wie tot“, sagte Jonas düster.
    Als Tori und Sina von ihrem Ausritt zurückgekommen waren, hatte er schon auf sie gewartet.
    â€žDas ist doch Quatsch“, widersprach Sina. „Wir haben wirklich genug gegen das Unternehmen in der Hand. Wenn die Polizisten die Labors durchsuchen und Becky finden …“
    â€žDie werden gar nichts durchsuchen“, unterbrach Jonas sie. „Warum sollten sie auch? Wir

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