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Tori und die verschwundene Stute

Tori und die verschwundene Stute

Titel: Tori und die verschwundene Stute Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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haben nichts als ein paar Vermutungen und vage Verdachtsmomente. Die lachen uns aus, wenn wir deswegen Anzeige erstatten.“
    â€žDas befürchte ich auch“, stimmte Ayla ihm zu. „Die Schleyer  AG ist der größte Steuerzahler und Arbeitgeber in der Region. Bevor denen was passiert, müssen schon handfeste Beweise vorliegen. Und die haben wir nicht.“
    â€žUnd was schlagt ihr vor?“, gab Sina spitz zurück. „Wollt ihr da etwa auch einbrechen? Das ist ja wohl ein Witz! Die Schleyer  AG ist echt eine Nummer zu groß für uns.“
    â€žWir müssen mehr Informationen sammeln“, sagte Jonas. „Ich würde sagen, wir sehen uns dieses Unternehmen mal an.“
    â€žWie meinst du das?“, fragte Myriam. „Du kannst doch da nicht einfach so reinspazieren und dich umgucken.“
    â€žVielleicht schon. Ich schreib schließlich für unsere Schülerzeitung. Vielleicht machen die eine Führung für uns.“
    â€žAber die Labors, in denen sie die armen Versuchstiere quälen, zeigen sie dir ganz bestimmt nicht. Die sind doch nicht blöd“, erklärte Hannah.
    â€žIch bin auch nicht blöd. Natürlich lassen die uns nicht ins Labor. Aber je mehr wir über das Unternehmen erfahren, desto besser können wir dagegen vorgehen.“
    â€žAlso gut. Wann gehen wir hin?“, fragte Juliana.
    â€žWir können auf keinen Fall alle aufkreuzen“, sagte Tori. „Die werden sofort misstrauisch, wenn Horden von Jugendlichen auf der Matte stehen.“
    Sie hoffte, dass Jonas vorschlagen würde, dass sie beide das Ganze übernehmen könnten, aber er schwieg gedankenverloren.
    â€žIch frag mal die Jungs, ob einer von ihnen Verbindung zur Schleyer  AG hat“, meinte er nach einer Weile. „Vielleicht arbeitet ja ein Vater oder Onkel dort, der uns da irgendwie reinbringen kann.“
    â€žSag Bescheid, wenn ich dir helfen kann“, sagte Tori.
    Sie hatte plötzlich den Eindruck, dass Sina spöttisch lächelte, aber vielleicht täuschte sie sich auch.
    Nachdem sie die Ställe sauber gemacht hatten, ging Tori mit Tibor auf den Reitplatz. Als kleine Entschädigung dafür, dass der Ausritt so kurz gewesen war.
    Tibor legte sich mit Feuereifer ins Zeug, aber Tori war auch dieses Mal nicht richtig bei der Sache. Sie musste die ganze Zeit an Becky denken. Hatte sie nicht neulich irgendwo gelesen, dass Stuten die idealen Testtiere für die Pharmaindustrie waren? Nicht auszudenken, was die armen Pferde erdulden mussten, damit ein paar blöde Tussis ihre Falten glätten und ihre Gesichter bemalen konnten. Aber dann dachte Tori mit schlechtem Gewissen an die Batterie von Glastiegeln, Schminkstiften und Cremefläschchen, die bei ihnen zu Hause im Badezimmer standen. Das meiste davon gehörte ihrer Mutter, aber Tori benutzte das Zeug mindestens genauso ausgiebig.
    Tori schüttelte unwillig den Kopf. Jonas kümmerte sich um die Schleyer  AG und sie wollte sich ganz auf Tibor und ihr Reittraining konzentrieren. Sie lenkte den Wallach zu dem kleinen Tor mitten im Roundpen. Direkt davor ließ sie ihn anhalten, dann beugte sie sich aus dem Sattel zum Gatter, öffnete es und ließ ihn hindurchtreten. Lammfromm und geduldig blieb er auf der anderen Seite stehen und wartete ab, bis sie das Tor wieder geschlossen hatte. Perfekt. Sonst machte er bei dieser Übung nie so willig mit. Wahrscheinlich hatte er einfach Angst, dass sie die Reitstunde abbrechen und ihn zurück in den Stall bringen könnte.
    â€žBrav.“ Tori klopfte dem Quarterhorse anerkennend den Hals. „Und jetzt üben wir den Galoppwechsel. Wollen doch mal sehen, ob du da genauso gut parierst!“ Aber als sie ihn gerade zum Rand des Roundpens bewegt hatte, klingelte ihr Handy.
    Tibor wieherte unwillig. Nicht unterbrechen, hieß das, lass dich jetzt nicht ablenken!
    â€žGanz ruhig, Tibor. Es dauert nur einen Moment.“ Sie klopfte ihm noch einmal den Hals und sprang aus dem Sattel, um ihr Handy aus der Hosentasche zu ziehen.
    â€žJonas hier.“
    â€žHi. Und? Hast du schon was rausgekriegt.“
    â€žFehlanzeige. Keiner der Jungs hat Kontakte zur Schleyer  AG .“
    â€žUnd jetzt?“
    â€žGeh ich allein hin. Oder willst du mitkommen?“
    Tori sah Tibor an. Der Wallach senkte den Kopf.
    Sie hatte plötzlich den Eindruck, dass er seine Unterlippe nach vorne schob. Wie ein kleines Kind,

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