Total Control (Das Labyrinth)
Büro gewesen war und so m it die Gerüchte nicht kannte, die sich um Sidney rankten. Als sie ihm erklärte, sie hätte ein Co m puterproble m , war er Feuer und Fla mm e. Zwar hatte er noch etwas zu erledigen, aber gegen acht würde er zu Hause sein. Bis dahin konnte sie nur abwarten.
Zwei Stunden später, als sie gerade rastlos im W ohnzi mm er auf und ab lief, ließ ein Klopfen an der Tür sie zusa mm enzucken. Sidney schaute durch das Guckloch und öffnete leicht überrascht die Tür. Lee Sawyer wartete nicht, bis er hineingebeten wurde. Er m arschierte durch die Diele und nahm auf einem der Stühle neben dem Ka m in Platz, in dem das Feuer längst ausgegangen war.
» W o ist Ihr Partner?«
Sawyer ignorierte die Frage. »Ich war bei Triton«, m einte er statt dessen. »Sie haben m i r gar nicht erzählt, daß Sie denen heute m orgen einen Besuch abgestattet haben.«
Mit vor der Brust verschränkten Ar m en stand sie vor ih m . Sie hatte geduscht und einen schwarzen Faltenrock und einen Pullover m it V-Ausschnitt angezogen. Das streng zurückgekä mm t e Haar war noch feucht. Die Füße steckten in Strü m pfen, die Schuhe lagen neben der Couch. »Sie haben nicht danach gefragt.«
Sawyer grunzte. »Und was halten Sie von diesem kleinen Video über ihren Mann ? «
»Eigentlich habe ich m i r darüber noch keine besonderen Gedanken ge m acht.«
»Sicher haben Sie das.«
Sie setzte sich auf die Cou c h und zog die Beine unter sich, bevor sie antwortete. » W as genau wollen Sie von m i r ? «
»Zu Anfang m al die W ahrheit. Danach ko mm en wir vielleicht auf ein paar Lösungen.«
» W ie zum Beispiel, m einen Mann für den Rest seines Lebens hinter Gitter zu bringen? Das ist doch die Lösung, die Ihnen vorschwebt, nicht wahr ? « schleuderte ihm Sidney ins Gesicht.
Abwesend spielte Sawyer m it dem Abzeichen am Gürtel. Der harte Gesichtsausdruck löste sich auf. Als er zu ihr aufblickte, sprach Erschöpfung aus seinen Augen. »Hören Sie, Sidney, wie ich schon sagte, ich war in jener Nacht ebenfalls an der Absturzstelle. Ich … ich habe d i esen kleinen Schuh auch in der Hand gehalten.« Seine Sti mm e kippte. Tränen traten Sidney in die Augen, dennoch m usterte sie ihn unbeirrt, selbst als ein Zittern von ihrem Körper Besitz ergriff.
Mit leiser, aber deutlicher Sti mm e f uhr Sawyer f ort. »Überall in Ihrem Haus sieht m an Fotos einer überaus glücklichen Fa m i lie. Ein gutaussehender Mann, eines der hübschesten kleinen Mädchen, die ich je gesehen habe, und …«, kurz setzte er ab, »… und eine wunderschöne Frau und Mutter.« Sidney errötete bei den W orten.
Sichtlich verlegen, sprach Sawyer hastig weiter. »Meiner Meinung nach ergibt es keinen Sinn, daß ihr Mann selbst wenn er seinen Arbeitgeber bestohlen hat in den Flugzeugabsturz verwickelt sein soll.« Eine Träne löste sich von Sidneys W ange und tropfte auf die Couch. »Ich will Ihnen nichts vor m achen, indem ich Ihnen sage, daß ich Ihren Mann für vollko mm en unschuldig halte. Ihretwillen wünsche ich m i r inbrünstig, daß es so ist und dieser g a nze Mist irgendwie zu erklären ist. Aber es ist m eine Aufgabe herauszufinden, wer dieses Flugzeug sabotieren ließ und all diese Menschen getötet hat.« Tief at m ete er durch. »Einschließlich des Besitzers dieses kleinen Schuhs.« Aber m als setzte er ab. »Und ich werde es herausfinden.«
»Fahren Sie fort«, er m utigte Sidney ihn, während sie kra m pfhaft den Rocksaum u m kla mm erte.
»Im Augenblick stellt Ihr Mann m eine aussichtsreichste Spur dar. Und vorerst sind Sie für m i ch die einzige Möglichkeit, diese Spur zu verfolgen.«
»Also wollen Sie, daß ich Ihn e n dabei helfe, m einen Mann dingfest zu m achen?«
»Ich will, daß Sie m i r alles erzählen, was m i r helfen könnte, dieser Sache auf den Grund zu gehen. W ollen Sie das denn nicht auch?«
Sidney brauchte eine ganze Minu t e, bis sie eine Antwort hervorbrachte. Schluchzend stieß sie das W ort hervor: »Ja.« Eine W eile schwieg sie. Schließlich blickte sie ihn an. »Aber m ein kleines Mädchen braucht m i ch. Ich weiß nicht, wo Jason steckt, und sollte ich auch nicht m ehr da sein …« Die Sti mm e versagte ihr den Dienst.
Zunächst wirkte Sawyer verwirrt, dann jedoch wurde ihm klar, was sie m einte. Er faß t e hinüber und ergriff sanft ihre Hand. »Sidney, ich glaube nicht, daß Sie m it all dem etwas zu tun hatten. Und ganz besti mm t werde ich Sie nicht verhaften und Ihrer Tochter
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