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Total Control (Das Labyrinth)

Total Control (Das Labyrinth)

Titel: Total Control (Das Labyrinth) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Verflucht, wenn alle dachten, es sei so einfach, warum rafften sie sich dann nicht auf und versuchten, den Fall selbst zu lösen?
    »Hallo, Lee.«
    Sawyer ruckte hoch. »Hallo, Ray. Ich habe eine Kanne frischen Kaffee auf der Platte. Bedien dich.«
    Jackson goß sich eine Tasse ein und nahm Platz. »Ich hab’ gehört, daß dir die Oberen Feuer unter dem Hintern machen.«
    Sawyer zuckte die Schultern. »Das gehört zum Job.«
    »Willst du darüber reden?« Jackson wechselte auf einen Stuhl neben Sawyer.
    »Was gibt’s darüber zu reden? Fein, jeder will wissen, wer hinter dem Flugzeugattentat steckt. Das will ich auch. Darüber hinaus will ich eine ganze Menge mehr wissen. Ich will wissen, wer Joe Riker für Schießübungen verwendet und Steven und Ed Page getötet hat. Ich will wissen, wer die drei Kerle in der Limousine umgenietet hat. Und ich will wissen, wo Jason Archer steckt.«
    »Und Sidney Archer?«
    »Ja, und Sidney Archer. Und das finde ich nicht heraus, indem ich Leuten zuhöre, die einen Haufen Fragen und keine Antworten haben. Da wir gerade davon reden, hast du welche für mich? Antworten, meine ich.«
    Jackson stand auf und schloß die Tür zu Sawyers Büro.
    »Laut Aussage seines Arztes war Lieberman nicht HIV- positiv.«
    Sawyer ging in die Luft. »Das ist unmöglich! Der Kerl lügt!«
    »Das glaube ich nicht, Lee.«
    »Warum nicht?«
    »Weil er mir Liebermans Krankenakte gezeigt hat.« Verblüfft lehnte Sawyer sich zurück. Jackson fuhr fort: »Als ich den Burschen fragte, dachte ich zunächst, es würde so ablaufen, wie wir es besprochen hatten - daß uns sein Gesichtsausdruck Aufschluß darüber geben müßte, weil er uns ohne Vorladung bestimmt keine Unterlagen zeigen würde. Aber er sah kein Problem darin, uns zu beweisen, daß Lieberman den Virus nicht hatte. Lieberman war ein kleiner Gesundheitsfanatiker. Er unterzog sich jährlich einer ärztlichen Untersuchung, durchlief sämtliche Tests, bediente sich vorbeugender Maßnahmen. Im Rahmen der ärztlichen Untersuchung wurde Lieberman regelmäßig einem AIDS-Test unterzogen. Der Doktor hat mir die Ergebnisse von 1990 bis letztes Jahr gezeigt. Allesamt negativ, Lee. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen.«
    Sidney schloß kurz die Augen, legte sich auf das Bett ihrer Eltern und holte tief Luft. Erschöpft traf sie eine Entscheidung. Sie zog die Karte aus der Handtasche und betrachtete sie eine Weile. Sidney verspürte den übermächtigen Drang, mit jemandem zu reden. Aus verschiedenen Gründen beschloß sie, ihn dafür auszuerwählen. Sie ging hinunter zum Landrover und wählte sorgfältig die Nummer.
    Sawyer hatte gerade die Wohnungstür geöffnet, als das Telefon zu klingeln begann. Sofort ergriff er den Hörer, gleichzeitig schlüpfte er aus dem Mantel.
    »Hallo?«
    Einen Augenblick herrschte Stille in der Leitung. Sawyer wollte schon auflegen, als sich am anderen Ende eine Stimme meldete. Mit beiden Händen umklammerte er den Hörer und ließ den Mantel zu Boden fallen. Wie versteinert stand er mitten im Wohnzimmer.
    »Sidney?«
    »Hallo.« Die Stimme klang leise, aber fest.
    »Wo sind Sie?« Die Frage rutschte Sawyer unbeabsichtigt heraus, was er sogleich bedauerte.
    »Tut mir leid, Lee, aber das hier ist keine Geographiestunde.«
    »Schon gut, schon gut.« Sawyer ließ sich auf den zerschlissenen Ruhesessel sinken. »Ich muß nicht wissen, wo Sie stecken. Aber sind Sie in Sicherheit?«
    Beinahe mußte Sidney lachen. »Einigermaßen, vermute ich, aber wie gesagt, das ist bloß eine Vermutung. Zumindest bin ich schwer bewaffnet, falls Sie das beruhigt.« Sie setzte kurz ab. »Ich habe die Fernsehnachrichten gesehen.«
    »Ich weiß, daß Sie niemanden getötet haben, Sidney.«
    »Wie -«
    »Vertrauen Sie mir einfach.«
    Als die Erinnerung an jene grauenerregende Nacht über sie hereinbrach, stieß Sidney heftig den Atem aus. »Es tut mir leid, daß ich es Ihnen nicht gesagt habe, als ich letztes Mal anrief. Ich ... ich konnte einfach nicht.«
    »Erzählen Sie mir, was in der Nacht passiert ist, Sidney.«
    Sidney zögerte und überlegte, ob sie auflegen sollte oder nicht. Sawyer schien ihre Gedanken zu erahnen. »Sidney, ich bin nicht im Hoover-Building. Ich kann den Anruf nicht zurückverfolgen. Außerdem stehe ich auf Ihrer Seite. Sie können reden, solange Sie wollen.«
    »In Ordnung. Sie sind nun mal der einzige, dem ich vertraue. Was wollen Sie wissen?«
    »Alles. Von Anfang an.«
    Sidney brauchte etwa fünf Minuten, um die Ereignisse

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