Total Control (Das Labyrinth)
Mobiltelefo n eine n Stoß , s o da ß beid e über de n Fußbode n schlitterten , bi s si e gan z hinte n i n de r Eck e zu liege n ka m en . Fü r etwa s andere s blie b ih m kein e Zei t m ehr, den n plötzlic h strahlte n ih m m ehrer e Suchscheinwerfe r un m ittelba r in s Gesicht . Schwer f ällig , keuchen d stan d e r auf , doc h m it ungebrochene m kä m pferische m Blick.
Ein paar Minuten später rollte die Li m ousine aus dem Lagerhaus. Jason saß zusa mm engesunken auf dem Rücksitz. Sein Gesicht wies m ehrere Platzwunden und dunkle Blutergüsse auf, und er at m ete unregel m äßig.
Kenneth Scales hatte den g e öffneten Laptop vor sich und fluchte lauthals, während er auf den kleinen Monitor starrte; er konnte nicht m ehr rückgängig m achen, was sich vor wenigen Minuten ereignet hatte. In einem Anflug von Zorn riß er Jasons Mobiltelefon vom Kabel los und sch m etterte es wiederholt gegen die Tür der Li m ousine, bis es in zerbrochenen Einzelteilen zu Boden fiel. Dann holte er ein handliches, abhörsicheres Handy aus der Jackentasche und wählte eine Nu mm er. Bedachtsam sprach Scales ins Telefon. Archer hatte m it je m andem Verbindung aufgeno mm en, eine Nachricht geschickt. Es gab m ehrere m ögliche E m pfänger, die allesa m t überprüft und entsprechend behandelt werden m ußten. Aber um dieses potentielle Problem würde er sich später kü mm ern. Vorerst beanspruchten andere Dinge seine Zeit.
Scales schaltete das Handy aus und betrachtete Jason. Als dieser sch m erzerfüllt aufblickte, berührte die Mündung der Pistole fast seine Stirn.
» W e m , Jason? Rück schon raus da m it! W em hast du die Nachricht geschickt?«
Mit sch m erzverzerrtem Gesicht faßte Jason sich an die gebrochenen Rippen und holte keuchend Luft. »Keine Chance. Nicht in tausend Jahren, Dreckskerl.«
Scales drückte Jason die Pistole an den Kopf.
»Drück schon ab, Arschloch!« brüllte Jason.
Scales Finger legte sich um den Abzug der Glock, hielt jedoch unver m ittelt inne. Grob stieß er Jason zurück in den Sitz.
»Noch nicht, Jason. Hab’ ich dir das nicht erzählt? Du hast noch einen Au f t ritt vor dir.«
Hilflos starrte Jason zu Scales hinauf, der ihn bösartig angrinste.
Spezialagent Ray m ond Jackson nahm die U m gebung m it einem einzigen, geübten Rundblick in sich auf. Er betrat den Raum und schloß die Tür hinter sich. In stu mm er Verwunderung schüttelte er den Kopf. Man hatte ihm Arthur Lieber m an als Geldsche ff l er m it jahrzehntelanger Karriere beschrieben. Diese Bruchbude paßte ganz und gar nicht zu dem Bild. Jackson blickte auf die Uhr. Bald würde die Spurensicherung eintreffen und eine gründliche Untersuchung vorneh m en. W enngleich es unwahrscheinlich schien, daß Arthur Lieber m an denjenigen persönlich kannte, der ihn aus dem friedlichen Hi mm el über Virginia gebo m bt hatte, so dur f t e m an doch bei Er m ittlungen dieser Größenordnung keine Möglichkeit außer acht lassen.
Jackson betrat die winzige Küche und kam rasch zu dem Schluß, daß Arthur Lieber m an hier weder gegessen noch gekocht hatte. In keinem der Schränke fanden sich Geschirr oder Pfannen. Der einzig sichtbare Gegenstand im Kühlschrank war eine Glühbirne. Auch der Ofen zeigte keine Anzeichen regel m äßiger Benutzung, obwohl er alt wirkte.
Nach der Küche begutachtete Jackson den Rest des W ohnzi mm ers, dann m arschierte er in das kleine Badezi mm er. Mit behandschuhten Fingern öffnete er behutsam die Tür des Arzneischränkchens, das die üblichen Toilettenartikel, jedoch nichts von Bedeutung enthielt. Gerade wollte er die verspiegelte Tür wieder schließen, als sein Blick auf eine kleine Flasche fiel, die zwischen Zahnpasta und Deodorant hervorlugte. Auf dem Etikett standen Dosierund Nachfüllanweisungen sowie der Na m e des Arztes, der das Rezept verschrieben hatte. Als Vater dreier Kinder war Jackson inoffizieller Experte für verschreibungspflichtige und verschreibungsfreie Medika m ente gegen die verschiedensten Krankheiten. Der Na m e dieses Medika m ents verriet ihm jedoch überhaupt nichts. Er notierte sich die Bezeichnung und schloß die Tür des Arzneischränkchens.
Auch Lieber m ans Schlafzi mm er war winzig. Das Bett glich eher einer Pritsche. An der W a nd neben dem Fenster stand ein sch m aler Schreibtisch. Nachdem Jackson den Schrank überprüft hatte, wandte er seine A u f m erksa m keit dem Schreibtisch zu.
Auf der Schreibfläche befanden sich m ehrere Fotos, die zwei
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