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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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als sehr störend.
    »Äh, ja«, sagte Herr Ehrlich. »Ja. Nicht schlecht. Du lernst schnell, wie?«
    »Schneller als du«, erwiderte Oma. »Du schuldest mir fünfundfünfzig Dollar und einen Besen.«
     
    Magrat und Nanny warteten auf Oma, als sie die Bar verließ. »Hier ist dein Besen«, sagte sie scharf. »Hoffentlich habt ihr gepackt.
    Weil wir jetzt aufbrechen.«
    »Warum?« fragte Magrat.
    »Sobald’s ruhig wird, werden einige Männer nach uns suchen.«
    Die beiden anderen Hexen folgten Oma zur Kabine.
    »Du hast keine Magie benutzt?« erkundigte sich Magrat.
    »Nein.«
    »Und du hast nicht gemogelt?« staunte Nanny.
    »Nein. Kopfologie hat genügt.«
    »Wo hast du gelernt, so zu spielen?«
    Oma blieb abrupt stehen, und ihre Kolleginnen stießen gegen sie.
    »Erinnerst du dich an den letzten Winter, als Mütterchen Dismass schwer erkrankte? Fast einen Monat lang bin ich jeden Abend zu ihr gegangen und habe an ihrem Bett gesessen.«
    »Ja?«
    »Wenn man Leg-Herrn-Zwiebel-rein mit jemandem spielt, der einen Blick in die Zukunft werfen und auf diese Weise feststellen kann, welche Karten man in der Hand hält … Unter solchen Umständen muß man einfach den einen oder anderen Trick lernen.«
     
    Lieber Jason und alle,
im Ausland gebet es viel mehr Gerüche als daheim und ich kenne mich inzwischen gut mit ihnen aus. Esme schreit alle an, ich glaube sie glaubt daß alle nur deshalb fremdländisch sind um sie zu ärgern, seit langer Zeit hattige sie nicht mehr soviel Spaß. Obwohl es hier einige Leute verdient haben dasse man ihnen ordentlich die Ohren langziehet: Heute mittag haben wir in einer Taverne geschpeist und dort gabet es Steak alla tartare und der Wirt waret SEHR hochnäsig weil ich meins gut durch wollte. Mit besten Grüßen, MAMA.
     
    Der Mond war hier näher.
    Durch seine besondere Umlaufbahn stand der Scheibenweltmond über den Spitzhornbergen ziemlich hoch am Himmel. Hier, näher am Rand, schwoll er an und hatte eine orangefarbene Tönung.
    »Sieht wie ein Kürbis aus«, sagte Nanny Ogg.
    »Wir sind doch übereingekommen, keine Kürbisse mehr zu erwähnen«, erwiderte Magrat.
    »Bisher mußten wir aufs Abendessen verzichten«, erklärte Nanny.
    Und da war noch etwas: Normalerweise erlebten die Hexen nur im Hochsommer die eine oder andere warme Nacht. Es erschien ihnen seltsam, unter einem großen, orangefarbenen Mond zu fliegen, über Baumwipfel, in denen Insekten zirpten und summten.
    »Inzwischen sind wir sicher weit genug vom Fluß entfernt«, sagte Magrat. »Können wir nicht endlich landen, Oma? Bestimmt ist uns niemand gefolgt!«
    Oma Wetterwachs blickte in die Tiefe. Ein breiter Strom floß in langen, glitzernden Kurven und brauchte dreißig Kilometer, eine Distanz von fünf zurückzulegen. Das Land dazwischen bot ein Fleckenmuster aus Hügeln und Wald. Das Glühen in der Ferne mochte von Gennua stammen.
    »Wenn man die ganze Nacht auf einem Besenstiel sitzt, holt man sich Blasen am … am Allerwertesten«, meinte Nanny.
    »Na schön. «
    »Da drüben ist eine Ortschaft.« Magrat streckte die Hand aus. »Und ein Schloß.«
    »Oh, nicht schon wieder …«
    »Diesmal sieht das Schloß ganz nett aus«, sagte Nanny. »Wie wär’s, wenn wir uns dort einquartieren? Von Schenken und Herbergen habe ich die Nase voll.«
    Oma hielt Ausschau. Selbst im Halbdunkel konnte sie sehr gut sehen.
    »Bist du sicher, daß es sich um ein Schloß handelt?« fragte sie.
    »Ich erkenne Türme und Zinnen und so«, antwortete Magrat. »Es kann nur ein Schloß sein.«
    »Hmm. Ich erkenne auch noch etwas anderes.« Oma Wetterwachs schniefte. »Dieser Sache sollten wir auf den Grund gehen, Gytha.«
     
    Es blieb fast immer völlig still im schlafenden Schloß. Nur im Spätsommer gab es Abwechslung, wenn Beeren aus Sträuchern fielen und leise auf dem Boden zerplatzten. Manchmal versuchten Vögel, in den Dornbüschen zu nisten, die nun im Thronsaal bis zur Decke wucherten. Doch sie schliefen ein, bevor sie die Nester fertigstellen konnten. Abgesehen davon brauchte man sehr gute Ohren, um zu hören, wie Triebe wuchsen und sich Knospen öffneten.
    Seit zehn Jahren ging es auf diese Weise zu. Keine Geräusche …
    »Aufmachen!«
    »Bonna fidelige Reisende suchen Obdach, und zwar fix!«
    … keine Geräusche …
    »Hilf mir doch, Magrat. Ja, gut so. Und jetzt …«
    Glas splitterte.
    »Du hast das Fenster eingeschlagen!«
    … überhaupt keine Geräusche …
    Das Schloßtor schwang langsam auf. Nanny Ogg blickte zu den

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