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Total verhext

Total verhext

Titel: Total verhext Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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Schäselong – das ist ausländisch und bedeutet ›Sofa‹.«
    »Was macht sie da?«
    »Gibt sich alle Mühe, attraktiv auf Männer zu wirken.«
    »Was, Magrat?«
    »Ja. Deine Hypnose war wirklich erfolgreich.«
     
    Magrat bewegte ihren Fächer und sah zum Compte de Yoyo auf. »Ach, mein Herr«, säuselte sie. »Du darfst mir noch einen Teller mit Lercheneiern holen, wenn du unbedingt willst.«
    »Sofort, Gnädigste!« Der alte Mann eilte in Richtung Büfett.
    Magrats Blick wanderte über ihre vielen Bewunderer, schließlich streckte sie großzügig die Hand aus und bot sie Hauptmann de Vere von der Palastwache dar. Der Mann salutierte prompt.
    »Du hast das Vergnügen des nächsten Tanzes, lieber Hauptmann«, sagte sie.
     
    »Verhält sich wie ein Flittchen«, kritisierte Oma.
    Nanny warf ihr einen kurzen Blick zu.
    »Nein«, widersprach sie. »Sie flörtet nur. Und ein wenig Flörten hat noch niemandem geschadet. Die Männer dort sehen wenigstens nicht aus wie der Herzog. He, was machst du da?«
    Die Frage galt einem kleinen, kahlköpfigen Mann, der mehr oder weniger heimlich versuchte, vor den beiden Hexen eine Staffelei aufzustellen.
    »Äh, wenn die Damen ein paar Minuten lang stillstehen könnten …«, sagte der Unbekannte schüchtern. »Für den Holzschnitt …«
    »Holzschnitt?« wiederholte Oma Wetterwachs.
    »Ihr wißt schon.« Der Mann klappte ein kleines Taschenmesser auf. »Nach einem solchen Ball möchte jeder Teilnehmer seinen Holzschnitt in der Zeitung sehen, unter der Überschrift ›Lady Soundso tanzte/sprach/lachte mit Lord Dingsbums‹.«
    Oma Wetterwachs setzte zu einer Antwort an, aber Nanny Ogg berührte sie sanft am Arm. Daraufhin beruhigte sich Esme ein wenig und suchte nach passenderen Worten.
    »Ich kenne einen Witz über Alligator-Brote«, verkündete sie und stieß Nannys Hand fort. »Ein Mann betrat eine Taverne und fragte den Wirt: ›Bietest du auch Alligator-Brote an?‹ Die Antwort lautete ›Ja‹, und daraufhin sagte der Mann: ›Na gut. Dann möchte ich jetzt ein Alligator-Brot – und laß dir nicht zuviel Zeit damit!‹« Oma Wetterwachs bedachte den Holzschnitzer mit einem triumphierenden Blick.
    »Ja?« Der Kahlköpfige schnitzte eifrig. »Und was passierte dann?«
    Nanny Ogg zog Esme rasch fort und versuchte, sie abzulenken.
    »Manche Leute haben überhaupt keinen Humor«, klagte Oma.
    Als die Kapelle erneut aufspielte, griff Nanny Ogg in eine Tasche und entdeckte dort die Tanzkarte der früheren Eigentümerin ihrer Kleidung.
    »Hier steht …« Sie drehte die Karte um und las: »De Coverly, Roger.«
    »Verehrteste?«
    Oma Wetterwachs drehte sich um und sah einen dicklichen Mann in Uniform mit langem Schnurrbart. Er verneigte sich tief und erweckte einen fröhlichen Eindruck.
    »Ja?«
    »Du hast mir diesen Tanz versprochen, Teuerste.«
    »Nein, habe ich nicht.«
    Der Mann blinzelte verwirrt. »Aber ich bin ganz sicher, daß ich deineKarte erhalten habe, Lady D’Arrangement … Äh, wenn ich mich vorstellen darf: Oberst Moutarde …«
    Oma Wetterwachs betrachtete ihn skeptisch und las dann die an ihrem Fächer befestigte Karte. »Oh.«
    »Weißt du, wie man tanzt?« flüsterte Nanny. »Natürlich.« »Ach? Ich habe dich nie bei einem Tanz gesehen.« Oma Wetterwachs hatte sich beim Oberst mit einigen freundlichen Worten herausreden wollen, aber jetzt straffte sie trotzig die Schultern.
    »Eine Hexe wird mit allem fertig. Also los, Herr Oberst.«
    Nanny sah dem seltsamen Paar nach.
    »Hallo, Fuchsdame«, sagte eine Stimme hinter ihr. Sie drehte sich um und sah niemanden.
    »Hier unten.«
    Nanny senkte den Kopf.
    Ein Wicht stand dort. Er trug die Uniform eines Hauptmanns der Palastwache und strahlte zu ihr empor. »Ich heiße Casanunda«, sagte der kleine Bursche. »Und ich gelte als bester Liebhaber auf der ganzen Scheibenwelt. Was meinst du?«
    »Du bist ein Zwerg.«
    »Die Größe spielt keine Rolle.«
    Nanny Ogg überlegte. Eine für ihre Schüchternheit und Zurückhaltung bekannte Hexen-Kollegin führte sich jetzt auf wie, wie, wie eine Barbarenkönigin, die Männerherzen im Sturm eroberte und in Eselsmilch badete und so. Die andere verhielt sich noch seltsamer und tanzte mit einem Mann, obwohl sie den linken Fuß nicht vom rechten unterscheiden konnte. Unter diesen Umständen hielt es Nanny Ogg für angemessen, ihren eigenen Neigungen nachzugeben.
    »Kannst du auch tanzen?« fragte sie.
    »Na klar. Komm, Mädchen, ich zeig’s dir.«
    »Mädchen?« Nanny hob erstaunt

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