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Total verschossen

Total verschossen

Titel: Total verschossen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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vergessen. Die anderen Partygäste schienen sich mit einem Mal in Luft aufgelöst zu haben.
    »Hallo, Max«, sagte sie mit möglichst lässiger Stimme. Aber lässig zu bleiben ist nicht leicht, wenn das Herz wie eine Trommel hämmert. Mann, er sah vielleicht gut aus, in seinem schlichten schwarzen, höchstwahrscheinlich maßgeschneiderten Smoking. Natürlich sah der Mann immer gut aus, egal, was er anhatte.
    Max war genau das, was man unter einem »männlichen Typ« versteht: muskulös, sportlich, dunkler Teint, kantiges Kinn. Er wirkte gleichzeitig glatt, elegant, aber auch irgendwie gefährlich, was ihr seltsamerweise ein Gefühl der Sicherheit gab.
    Sein Lächeln war so träge wie ein langsam dahinfließender Fluss. »Du verblüffst mich immer wieder, Swifty. Hätte nicht gedacht, dass du noch hübscher sein könntest. Hab mich wohl geirrt.«
    Jamie reagierte darauf mit einem herablassenden Lächeln. Sie wollte ihm zeigen, dass sie immun gegen seine Schmeicheleien war. »Danke, Max. Aus dem Munde eines reichen Playboys wie dir muss ich das wohl als großes Kompliment auffassen.
    Er grinste. »Wer ist der Junge?«
    »Wie bitte?«
    »Dein Date.«
    »Du kennst doch Mike Henderson. Und er ist kein Junge. Außerdem ist das kein richtiges Date, er ist nur mitgekommen, um Fotos für die Klatschspalte zu machen.«
    »Wenn er noch jünger wäre, müsste ich den Jugendschutz alarmieren.«
    »Klappe, Max.«
    »Ich will dir was sagen, Swifty: Ich werde das Ganze wie ein Gentleman übersehen. Du hast wahrscheinlich gedacht, ich würde deine Anwesenheit als selbstverständlich voraussetzen. Nun, ich bin davon ausgegangen, dass du mich genauso sehnsüchtig wiedersehen möchtest wie ich dich. Aber eins wollen wir klarstellen.« Er senkte die Stimme, und nun schwang ein heiseres Timbre darin mit. »Verlassen wirst du die Party mit mir.«

VIER
    Jamie flatterte der Magen bei der Vorstellung, mit Max irgendwohin zu gehen. »Ich weiß nicht, ob das klug ist.«
    Er strich mit einem Finger über ihren Arm. Ihre Haut prickelte.
    »Siehst du, du machst‘s schon wieder«, sagte er. »Du denkst zu viel, Zuckerlippe.« Er schenkte ihr ein verschwörerisches Lächeln. »Und du hast das blaue Kleid an. Kann‘s kaum abwarten, zu sehen, was drunter ist.«
    Jamie schluckte. Himmel, der Mann verführte einen ja stehenden Fußes. Und sie konnte verdammt noch mal gar nichts dagegen tun, denn ihre Zunge saß wie festgeklebt am Gaumen.
    Außerdem machte sie sich jetzt Gedanken darüber, was er wohl unter seinem feinen Smoking anhaben mochte. Falls er überhaupt was drunter trug.
    »Ich brauche was zum Trinken«, stieß sie hervor, um wenigstens vom Thema abzulenken. Max wusste ganz genau, welche Wirkung seine Manöver auf sie hatten, und wahrscheinlich genoss er jede einzelne Minute.
    Auf einen Wink von Max tauchte sogleich ein Kellner mit einem Tablett langstieliger Gläser auf. »Ein Glas Chardonnay gefällig?«, fragte er.
    Jamie musste all ihre Selbstbeherrschung aufbieten, damit ihre Hand nicht zitterte, als sie zu einem Glas griff. Sie spürte, wie sich auf ihrer Oberlippe kleine Schweißtröpfchen bildeten. Jetzt bereute sie es, dass sie keine Taschentücher mitgenommen hatte; aber in ihr kleines Abendtäschchen hätte wirklich nichts mehr reingepasst.
    »Ist dir heiß?«, erkundigte sich Max.
    Jamie versuchte das Ganze herunterzuspielen, da sie den Verdacht hatte, dass sich Max über ihr Unbehagen freute. »Hier sind einfach zu viele Leute. Deine Schwester muss die halbe Stadt eingeladen haben.«
    »Ja, Dee Dee neigt dazu, die Dinge ein wenig zu übertreiben«, stimmte Max zu und blickte sich in dem rappelvollen Saal um.
    In diesem Moment tauchte Mike wieder auf, den Fotoapparat um den Hals, in der Hand einen brechend voll beladenen Teller. »Hi, Max. He, netter Smoking. Ich wette, den haben Sie nicht aus Beaumont, stimmt‘s?« Er sah Jamie an. »Wieso ist dein Gesicht so verschwitzt?« Er ließ ihr gar keine Zeit zum Antworten. »Hab den ganzen Tag noch nichts gegessen. Hoffentlich gelingt es mir, mich nicht allzu sehr voll zu sauen.« Er biss in ein Kanapee. »Wow, seht euch mal diese Brünette an, die gerade reinkommt. In dem roten Kleid. Ich sollte hingehen und mich vorstellen. Vielleicht lässt sie mich ja ein Foto machen.« Er zwinkerte Jamie zu. »Verrate Destiny nichts. Ich will mich für sie aufsparen.« Und schon war er verschwunden.
    Jamie schüttelte den Kopf, als sie Max‘ amüsierten Gesichtsausdruck sah. Er zog ein

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