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Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markku Ropponen
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mir die Nummern von ein paar Ferienhäuschen.«
    Sie gingen zum Jyväsjärvisee. Kuhala rief unterwegs Aila Antikainen an und sprach sein Beileid auf den Anrufbeantworter. Der zweite Anruf galt Eero Jokela, der gerade mit dem Auto auf dem Weg nach Helsinki war. Er schien das Schlimmste überstanden zu haben, denn er setzte seine Worte in vernünftiger Reihenfolge und artikulierte sich mit den klaren Sätzen eines Menschen, der gut geschlafen hat. »Vikman darf nicht entkommen. Ich will, dass Sie alles tun, um ihn zu finden. Ich übernehme die Kosten, auch wenn Sie ins Ausland reisen müssen, denn der Mann hat etwas zu verbergen, sonst wäre er ja wohl nicht verschwunden. Sie waren nicht im Haus?«
    »Nein. Das wäre illegal gewesen. Ich habe ein paar weitere interessante Objekte, mit denen ich mich befasse, sobald ich …«
    »Was für welche?«
    »Das möchte ich am Telefon nicht so gern ausbreiten, außerdem wollte ich eine Woche Urlaub machen.«
    »Was soll der Blödsinn?«
    »Keine Sorge. Es ist bloß so, dass ich vorgestern Abend wieder mal auf das Opfer eines Kapitalverbrechens gestoßen bin. Das ist ein bisschen viel für einen Mann, und in den zurückliegenden Stunden bin ich von der Polizei dafür nicht gerade gelobt worden.«
    »Sie haben Antikainen gefunden? Sein Bild war in der Zeitung. Meine Herren, was ist das für eine beschissene Welt!«
    Kuhala saß auf einem Bootssteg und ließ die Füße baumeln. Er nahm die Sonnenbrille aus der Brusttasche und setzte sie auf. Aus dem Telefon drangen Motorengeräusch und dann ein weiterer Fluch. »Wo wurde Antikainen gefunden? Ich kannte ihn einigermaßen. War ziemlich von sich eingenommen.«
    Kuhala schnippte mit den Fingern und meinte damit Jeri, der das Gebüsch nach frischen Morgenbotschaften durchkämmte. Zu Jokela sagte er, er könne über den Fall Antikainen keine Einzelheiten verraten. »Sie werden das sicher verstehen, und eigentlich war es der Hund, der den Toten fand. Ich halte Sie auf dem Laufenden, falls sich etwas ergibt.«
    Der Ausflugsdampfer, der am Steg von Ceausescu Beach ablegte, ließ zum Zeichen der Abfahrt das Nebelhorn ertönen, die Sommerurlauber interessierten sich hauptsächlich für den Bierausschank auf dem Oberdeck, was leicht daran zu erkennen war, dass sich dort bereits eine Schlange bildete. Kuhala und der Hund winkten den Passagieren zu, das Paar, das weit weg auf einem Steg saß, umschlang sich heftig für die Dauer eines Kusses.
    Nach drei Stunden Geschäftigkeit hatte Kuhala ein Häuschen »in ländlichem Milieu, das die Herzen höher schlagen lässt, gelegen an einem See von natürlicher Schönheit« gemietet, eine Tüte mit Sachen, die man fürs ländliche Leben benötigte, gekauft und auf den Anrufbeantworter im Büro die Ansage über seinen Urlaub gesprochen. Für einen wie ihn war das eine reife Leistung, aber es galt, aus Jyväskylä hinauszukommen, um jeden Preis. An der Kreuzung von Yliopistonkatu und Puistokatu fluchte er plötzlich mitten im pseudomunteren Pfeifen und schlug über zwei Fahrspuren hinweg einen Haken in Richtung Einkaufs- und Kneipenzentrum Kolmikulma, vor dem er mit viel Glück einen freien Parkplatz fand. »Warte hier, Jeri. Ich habe was Wichtiges vergessen. Ich mach dir das Fenster auf, im Napf ist Wasser.«
    Der Hund seufzte und verschwand demonstrativ im Fußraum. Er drückte sich an die Gitarre, worauf ein gedämpfter A13-Akkord erklang.
    Der Abstecher zog sich auf eine halbe Stunde in die Länge. Auf Kuhalas Gesicht kreuzten sich auch danach noch die Schatten der Anstrengung und das schmächtige Zornesrot der Entscheidungsschwierigkeit, aber das Silberpapier, das aus der Brusttasche seines Sommerhemdes ragte, bewies, wie weit er gegangen war.
    Annukka meldete sich nicht. Nach dem Signalton diktierte Kuhala die Fahranweisung zum Urlaubsort im Hinterland von Saarijärvi aufs Band und schickte seine allerinnigste Sehnsucht hinterher, garniert mit einem nassen Schmatzer. Das Geräusch weckte sofort Jeris Begeisterung, er hüpfte auf den Beifahrersitz, wo er eine lässige Position einnahm und Ausschau nach interessanten Hündinnen hielt.
    Der Bierkasten im Kofferraum klirrte verlockend bei der Vollbremsung an der nächsten Ampel, und erst da fiel Kuhala ein, dass er auf dem Weg ins Hinterland von Saarijärvi am Wegweiser nach Savipelto vorbeifahren musste – ob er wollte oder nicht.
    Sofort bildete sich Schweiß am Haaransatz, und ein Hauch von Angst durchfuhr ihn.
    Ich werde keinen Abstecher dorthin

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