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Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Tote Finnen tanzen keinen Tango: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markku Ropponen
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dem Renault in die Seite gefahren war.
    »Die nageln euch mit der Nagelpistole an die Wand und reißen euch …«
    »Sei still«, sagte Max.
    Plötzlich rollte der Ausgeknockte auf den Graben zu und ging auf die Knie. Dabei spritzte der Speichel, und in seinen Augen glühte fanatische Wut, als hätte er beschlossen, bis zum Ende zu kämpfen. Der Versuch war allerdings zum Scheitern verurteilt, und der Mann verstummte mitten in einer Foltervision, die Kuhala und auch Max Kuukkunen für eine Weile zum Verstummen brachte. Über den Hügel kam ein baumlanger Mann gestakt, Grabsteinvertreter Perttu Kane im hellen Sommeranzug, den Hut lässig auf dem Kopf wie ein modebewusster Teutone. Bergab wurde sein Schritt länger. Auch wenn er sah, dass sich die Lage beruhigt hatte, blieb er nicht stehen, sondern rannte auf den fluchenden Harley-Fahrer zu und zog ihn am Schlafittchen hoch, wobei er ihn aus dem Schatten seines Hutes heraus mit einem Blick anstarrte, der mit kosmischer Bedrohung aufgeladen war. Er war lautlos, verdichtet und schüchterte den Harley-Fahrer, der in der Luft die Stiefel baumeln ließ, dermaßen ein, dass er vor der Ankunft der Polizei keinen Mucks mehr von sich gab. Kane lockerte den Griff, der Rocker fiel auf die Erde und kullerte in den Graben.
    »Zuerst wollte ich zurückbleiben und aus dem Hintergrund heraus absichern, aber dann dachte ich mir, dass ich eventuell doch an vorderster Front benötigt werde«, sagte Kane außer Atem und fächelte sich mit dem Hut Luft zu.
    »So langsam sollten wir wieder zur Tagesordnung übergehen.«
    Kuhala legte die Pistole auf die Stoßstange des Lieferwagens und holte den kleinen Jungen vom Beifahrersitz. »Es ist alles gut. Du kommst bald nach Hause.«
    Kaarlo drückte sein Gesicht an Kuhalas Schulter und schluchzte. Das Gesicht des Fahrers auf dem Lenkrad war von vielfach verzweigten Blutbächen gestreift.
    »Dem Jungen ist doch nichts passiert? Nimm mein Auto. Es steht in der Kurve, der Schlüssel steckt. Ich passe auf die Schlingel hier auf. Hätte man auch einen Krankenwagen rufen sollen?«, fragte Max.
    Er warf einen Blick ins Führerhaus, zog den Kopf gleich wieder zurück und wirkte ernst.
    »Ja, schon, ruf nur an«, sagte Kuhala. »Und leg dem hier auch Fesseln an, diesem Scharfschützen aus dem Laderaum, der mir Gesellschaft geleistet hat. Nimm die Pistole, und drück sie ihm in die Hand, weil ich nämlich keinen einzigen Schuss abgegeben habe. Vielleicht ist es sogar am besten, meine Fingerabdrücke ganz abzuwischen. Kaarlo und ich haben bei uns im Hof schon viele enge Matches gespielt. Du wirst mal der neue Litmanen. Ist alles in Ordnung, kleiner Mann?«
    »Nein.«
    »Aber bald, keine Sorge.«
    Kuhala fragte Max und Kane, wie sie dem Geleitzug auf die Spur gekommen waren, erhielt aber nur ein rätselhaftes Zwinkern von Max zur Antwort.
    Er schnallte Kaarlo in Max’ Auto an und wendete. Seine Hände zitterten derart, dass an Fahren nicht zu denken war. Der Junge sah ihn forschend an. »Hast du gekämpft, Otto?«
    »Nein. Und das lohnt sich auch nicht.«
    »Hat der andere Onkel gekämpft?«
    »Nein.«
    »Aber der Riesenonkel hat gekämpft.«
    »Ja.«
    »Guck mal!«
    »Was denn nun?«
    Der Finger des Jungen zeigte auf einen lichten Birkenwald, hinter dem zahllose in der Sonne funkelnde Fontänen aufstiegen.
    »Was ist das?«
    »Moment mal. Da hinten muss der Parcours sein, wo man das Autofahren auf ebener Strecke üben kann. Wahrscheinlich haben sie Kiefernseife unters Spritzwasser gemischt. Das heißt, dass es von hier aus nicht weit bis Jyväskylä ist.«
    »Mein Papa ist mal auf Seife ausgerutscht und hat einen blauen Fleck am Po gekriegt. Warum zittern deine Hände so?«
    »Bei alten Männern fangen die manchmal einfach so zu zittern an.«
    »Du bist doch gar nicht alt. Bei meinem Papa zittern sie auch manchmal, und mein Papa ist jedenfalls nicht alt. Der sagt nicht mal, dass er alt ist. Du musst vielleicht auf der glatten Bahn ein bisschen üben, denn fangen die Hände im Winter nicht an zu zittern, wenn es rutschig wird.«
    »Haben deine Hände je gezittert?«, fragte Kuhala und musste plötzlich gegen starke Erschöpfung ankämpfen. Er öffnete das Fenster und atmete tief durch, die Fontänen hörten auf zu sprühen und hinterließen ein goldgerahmtes Nachbild auf der Netzhaut.
    »Jetzt weiß ich’s wieder«, rief der Junge.
    »Was?«
    »Meine Hände haben an meinem Geburtstag gezittert, als ich das große Paket aufgemacht habe. Rat mal, was da

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