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Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition)

Titel: Tote Fische beißen nicht: Ein neuer Fall für Pippa Bolle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Auerbach , Keller,
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hervorragend.«
    Dupont war offenbar für Komplimente dieser Art empfänglich. »Die funktionieren immer. Und die Geschichten erst! Kann ich nur empfehlen, wenn Sie mal ein gutes Buch lesen wollen. Die Reihe heißt Grand Hotel, und dieser Roman Tränen am Spülstein . Also, die Küchenhilfe ist ein Mädchen aus den Vorstädten von Paris. Sie ist wahnsinnig talentiert, aber zu arm, um in eine der berühmten Kochschulen …«
    Er gab großzügig Pfeffer ins Ratatouille und verstummte mitten im Satz, so als würde das Würzen seine gesamte Konzentration beanspruchen. Dann drehte er sich zu ihnen um, runzelte die Stirn und sagte in beachtlichem Deutsch: »Was steht ihr hier noch rum? Deckt den Tisch, das hier ist so gut wie fertig und muss gegessen werden, solange es heiß ist. Régine, du kümmerst dich um den Wein und das Wasser.«
    Pippa sah überrascht von Régine zu Pierre Dupont. »Sie sprechen ja Deutsch!«
    »Natürlich spreche ich Deutsch. Schließlich besuche ich seit sechs Jahren Lisettes Koch… Sprachkurse.« Er stellte sich stolz vor seine Suppe, und Pippa ahnte, dass das Rezept dieses Ratatouille nicht nur aus dem Liebesroman, sondern auch aus Pascals Feder stammte.
    »Als ich mit Kommissar Schmidt bei Ihnen war, musste er französisch sprechen.«
    Der Koch-Gendarm nickte mit dem erzieherischen Eifer eines Grundschullehrers. »Das sollte Sie lehren, niemals die sieste zu unterschätzen.« Dann sah er Régine gebieterisch an. »Was ist jetzt: Teller, Bestecke, Brot. Ich sehe nichts!«
    Régine-Une bedeutete Pippa, sich an den Esstisch zu setzen, und sagte leise: »Lass mich das lieber allein machen. Je weniger Lärm wir verursachen, desto besser für uns – und den großen Meister.«
    Ist der von sich eingenommen, dachte Pippa, das Maß seiner Verehrung für Régine-Une ist seit dem letzten Treffen aber drastisch gesunken.
    »Ist der nur an seinen Cowboytagen in dich verliebt?«, flüsterte Pippa. »Bieten ihm die Nackenbeißer-Tage so viel Gefühl, dass er dann für die echte Liebe verloren ist?«
    Régine-Une lachte leise. »Ich bin ganz zufrieden mit dieser Aufteilung. Und jetzt decke ich lieber den Tisch, bevor ich Ärger kriege.«
    Pippa war entschlossen, sich vom griesgrämigen Dupont nicht einschüchtern zu lassen, und sagte: »Spannen Sie mich nicht länger auf die Folter: Haben Sie die Akte einsehen können?«
    Pierre Dupont fuhr herum. »Ja – und ich möchte an dieser Stelle noch einmal betonen, dass ich mit der Weitergabe der Informationen nicht einverstanden bin. Es ist nicht gut, wenn man aus alten Akten plaudert. Das ist meine Meinung.« Er starrte sie herausfordernd an. »Und dabei bleibe ich.«
    »Ach ja?«, schoss Pippa zurück. »Es ist aber auch nicht gut, einfach einen Toten nach Deutschland abzuschieben – ganz gleich, wie seltsam die Begleitumstände seines Todes sind. Das ist meine Meinung.«
    In Duponts Gesicht malte sich Überraschung. »Seltsam? Für mich waren die nicht seltsam. Den Unfall mit der Kühlwagentür habe ich ordnungsgemäß gemeldet und an die entsprechenden Stellen weitergeleitet. Der Gendarmerie von Chantilly sind keinerlei Vorwürfe zu machen.«
    Wahrscheinlich hat er recht, dachte Pippa, in Deutschland wären die Untersuchungen auch auf Unfall hinausgelaufen. Immerhin wird nur ein Bruchteil aller Morde auch erkannt, sagt Freddy.
    »Außerdem möchte ich darum bitten, die Fälle nicht zu vermischen«, fuhr Dupont in beleidigtem Ton fort. »Der Tod des deutschen Anglers hat nun wirklich nichts mit Jean Didier zu tun.«
    Abrupt wandte er sich um, stellte den Herd ab und begann, das Ratatouille aus dem Topf in eine große Terrine zu schöpfen.
    Pippa sah erstaunt, dass Régine-Une den Tisch für vier Personen deckte. »Wer kommt denn noch? Jean Didier?«, fragte sie scherzhaft.
    Régine-Une schüttelte amüsiert den Kopf. »Nein – nur du, ich und die Polizei.«
    Pierre kam mit der Terrine und stellte sie auf den Tisch. Als er sich gerade gesetzt hatte, ging die Tür auf und – Gendarm Dupont betrat die Wohnung. Pippa blieb der Mund offen stehen.
    Der Polizist warf ein Westernheft auf den Tresen und rieb sich die Hände. »Ah – wie lecker das duftet! Ein Rezept aus dem Grand Hotel, hoffe ich.«
    Pierre Dupont nickte und füllte die Teller. »Selbstverständlich, Paul. Setz dich, wir haben nur auf dich gewartet.«
    Pippa gewann langsam ihre Fassung zurück. »Zwillinge!«
    »Eineiig«, erklärte Régine-Une, als wäre das nicht ganz offensichtlich.
    »Du

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