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Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition)

Titel: Tote Hunde beißen nicht: Bröhmann ermittelt wieder (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietrich Faber
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gesessen hat. Es wurde damals etwas, äh, wie soll ich sagen, schlampig ermittelt, wie die Ermittlungsakten zeigen …»
    Wieder fällt mir Körber ins Wort: «Na, mal langsam mit den jungen Pferden. Und ein bisschen mehr Respekt vor der Arbeit der Kollegen, wenn ich bitten darf.»
    Affektiert lachend blickt er zum Herrn Oberstaatsanwalt. «Vor allem, wenn die Ermittlungen derart stagnieren, sollte man den Mund nicht allzu voll nehmen.»
    Ich weiß nicht, was für eine Show Onkel Ludwig hier gerade abzieht. Eigentlich ist es mir auch egal, und so referiere ich unbeeindruckt weiter.
    «So ist es wahrscheinlich, dass sich Fichtenau an all denen rächt, die mit seiner Verhaftung und Anklage in Verbindung standen. In erster Linie Viktor Gummer und, na ja, mein äh, also … Günther Bröhmann.»
    An dieser Stelle räuspert sich der Oberstaatsanwalt Schmitt. Ein ruhiger, besonnener und kollegial auftretender Mann.
    «Halten Sie es eigentlich für eine gute Idee, dass Sie die Ermittlung führen? Sind Sie nicht persönlich viel zu stark involviert?»
    «Genau», wirft Ludwig Körber anbiedernd hinterher.
    Ich schlucke, erwidere dann aber, dass die Hauptleitung der Ermittlungen Markus Meirich innehabe.
    «Na ja», fällt mir mein Patenonkel weiter in den Rücken, «ich vermisse bei dir in den letzten Tagen schon eine gewisse Sachlichkeit.»
    Ich versuche ein weiteres Mal, seine Bemerkung zu ignorieren.
    «Zudem ist mein Vater bisher auch nur vermisst und noch kein …», füge ich an.
    Nun tuschelt Ludwig leise etwas in Richtung Oberstaatsanwalt Schmitt. Ich höre etwas wie «wollte dem Jungen das Gefühl geben, etwas für seinen Vater zu tun» und «natürlich weiß ich, dass er der falsche Mann ist».
    Der Staatsanwalt murmelt etwas zurück, und Ludwig sagt halblaut, er habe in den letzten Tagen ein besonderes Auge auf mich geworfen, zumal ich auch sein Patensohn sei.
    Gerade vorhin noch fragte ich mich, wie ich es eigentlich schaffe, meine Gefühle der Angst um meinen Vater so unter der Oberfläche zu halten.
    Nun aber, wie da mein Onkel so ungeniert dem Staatsanwalt in den Arsch kriecht, stelle ich ganz plötzlich fest, dass ich das Gefühl der Wut nicht mehr ganz so im Griff habe. Jedenfalls platzt da etwas aus mir heraus, das besser dringeblieben wäre.
    «Ludwig, du falsches fettes Arschloch», schreie ich. «Du verfickter mieser hinterhältiger …»
    «Henning», schreit Markus dazwischen, um größeres Unheil zu vermeiden.
    Ich schlucke den Rest meiner Worte herunter und stürme aus dem Besprechungsraum. Hinter mir höre ich Rafael Brunschel sagen:
    «Warum sind hier auch alle miteinander verwandt? Dit kann ja nich jutjehen.»
    Noch schnappatmend und kochend vor Wut bleibe ich einen kurzen Moment vor der angelehnten Tür im Gang stehen und verfolge ein bisschen mit, wie die Besprechung weiter verläuft. Ich höre Markus, wie er in seiner gewohnt ruhigen Art direkt zum Mordfall Jochen Gruber überleitet.
    «Gruber wurde heute früh zwischen 6 und 7  Uhr getötet», sagt er. «Wir gehen fest davon aus, dass der Fundort auch der Tatort und die Tatwaffe das Gewehr des Opfers ist. Gruber hat die Köder ausgelegt, er muss sein Gewehr einige Meter von sich entfernt deponiert haben, als er in die Büsche gegangen ist. Augenzeugen haben wir bisher keine ausfindig machen können. Wird wohl wegen der frühen Tageszeit auch schwierig werden.»
    Natürlich sei auch Fichtenau ein Verdächtiger, erklärt er weiter, mit Blick auf die jahrzehntelange Fehde der beiden Familien. Und dann bringt er die Hundemordgeschichte auf den Tisch. Immer wieder lässt er einfließen, dass ich, Henning Bröhmann, diesen Fall nebenher selber aufgeklärt hätte.
    «Wir müssen in Betracht ziehen, dass Jochen Gruber beim Auslegen von Rasierklingen auf frischer Tat ertappt worden ist und von einem Mitglied dieser Hundebesitzergruppe erschossen wurde.»
    Ja, das müssen wir, traurig, aber wahr.
     
    Als ich vorhin den konstruktiven Gedanken fasste, mich heute noch zu betrinken, hatte ich natürlich vor, das alleine zu tun. Und niemand, wirklich niemand soll mir dabei in die Quere kommen. Auch nicht der gute Manni, obwohl er für Pläne dieser Art ein qualifizierter Partner ist.
    Manni Manfred Kreutzer fängt mich auf dem Parkplatz der Polizeidirektion ab. Er trägt ein neues schwarzes Polyester-Hemd mit wildem Cowboy-Muster.
    «Aaach, gut, dass isch disch seh, mein Freund! Wollt grad mal bei eusch vorbeigugge, was so ansteht, wo der Has so

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