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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Lebendiges war zu sehen. Es war eine Bühne, von der bereits alle Schauspieler abgegangen waren. Nach einem Augenblick schaltete Luke das Licht wieder aus. Der Übergang zu völliger Dunkelheit geschah so abrupt, dass es wie ein Schock war. Luke überlegte, ob er eine Taschenlampe holen und nach draußen gehen sollte, um nach dem Rechten zu sehen. Doch der Garten bot nahezu unbeschränkte Möglichkeiten, sich zu verstecken, und falls sich tatsächlich jemand dort draußen verbarg, würde er ihn wahrscheinlich nicht entdecken. Die Eindringlinge auf der anderen Seite hätten nicht die geringste Mühe, ihn zu sehen, während er mit seiner Taschenlampe umherirrte, genau wie Dad … Luke stieß ein leises Stöhnen aus. Das Gefühl von Verlust versetzte ihm einen schmerzhaften Stich in der Brust. Übelkeit wogte in ihm auf. Einen Augenblick lang glaubte er, tatsächlich ohnmächtig werden zu müssen, etwas, das ihm in seinem ganzen Leben noch nicht passiert war. Er hatte geglaubt zu wissen, was der Tod seines Vaters für ihn bedeutete, doch er hatte die Endgültigkeit von allem noch nicht begriffen, nicht bis zu diesem Augenblick. Er stolperte die Treppe hinauf nach oben und warf sich in seinen Sachen auf das Bett. In seinem Elend vergaß er die Alarmanlage völlig, die nutzlos am Fuß der Treppe wartete, genau wie in jener Nacht, in der sein Vater gestorben war.
    KAPITEL 14
    DAS WETTER hatte sich zwar gebessert, während die Ermittlungen in jenem Sumpf der Verzweiflung zu versinken drohten, der häufig nach den ersten hastigen Befragungen und dem Sammeln der offensichtlichen Beweise herrschte. Die Forensik benötigte ihre Zeit, wie bereits angekündigt, um die Werkzeuge aus Sawyers Werkstatt zu untersuchen. Bisher war an keinem Blut, Haut oder sonst irgendein verdächtiges Material gefunden worden. Es gab absolut keinen Hinweis, dass eines davon für etwas anderes als die Reparatur von Fahrzeugen benutzt worden war. Markby war inzwischen sicher, dass sie auf dieser Spur nicht weiterkamen. Die Verhältnisse auf Tudor Lodge blieben angespannt. Bis es Donnerstag wurde, waren alle soweit, dass sie dem Druck zu entkommen trachteten. Beim Frühstück verkündeten sowohl Carla als auch Luke, dass sie den ganzen Tag außer Haus sein würden.

    »Ich muss nach London«, sagte Carla.

    »Ich habe ein paar Besprechungen wegen der neuen Sendung.«

    »Kann das nicht warten?«, fragte Luke grob.

    »Sie wissen doch … sie wissen doch, was hier los ist, oder nicht?«

    »Sie wissen es sogar ganz genau, Liebling. Aber die Fernsehwelt bleibt nicht deswegen stehen, weil ein Mensch Probleme hat. Ich muss nach London. Ich habe inzwischen drei Faxe erhalten, alle wegen des gleichen Themas. Es ist besser, wenn ich hinfahre und die Probleme persönlich angehe.« Luke schob ein Stück verbrannten Toast auf den Tellerrand.

    »Ich hatte überlegt, ob ich heute nach Cambridge fahren und mit meinem Tutor reden soll. Ich meine, er weiß, was hier passiert ist, wie deine Fernsehleute, aber auch ich muss ein paar Dinge regeln. Wenn du allerdings auch weg bist …« Er sah fragend zu Kate.

    »Keine Sorge, ich komme zurecht«, erwiderte sie ruhig.

    »Fahrt ihr nur.« Es entging ihr nicht, wie erleichtert beide wirkten. Tatsächlich tat es Kate nicht Leid, allein in dem großen Haus zu sein. Allein – bis auf Mrs Flack, hieß das. Es verschaffte Kate eine Gelegenheit, ungestört mit Freddie Green zu telefonieren.

    »Ich habe mich mit dem Testamentsvollstrecker in Verbindung gesetzt und Verwahrung eingelegt«, berichtete Green.

    »Was ist das?«, fragte sie. Sie bemerkte eine Bewegung draußen vor der Tür und sagte rasch:

    »Warte eine Sekunde, ja?« Nach einigen Augenblicken fuhr sie fort:

    »Okay, du kannst weiterreden. Es war nur die alte Schachtel von Haushälterin auf dem Weg die Treppe hinauf. Die Tür ist zwar geschlossen, aber ich will sicher sein.«

    »Prinzipiell bedeutet es, dass wir unser Interesse am Testament bekundet haben und sie es nun nicht einfach so können, ohne uns zu informieren.«

    »Luke hat gesagt, ich müsste beweisen, dass ich tatsächlich Dads Tochter bin. Ich habe ihm geantwortet, ich wäre bereit zu einem DNS-Test.«

    »Dazu muss es nicht einmal kommen. Meiner Meinung nach hat dein Vater durch sein Verhalten während deiner Kindheit eindeutig gezeigt, dass er dich als seine Tochter betrachtet. Seine Witwe hat deinen Status implizit anerkannt, indem sie dich zu sich ins Haus eingeladen hat. Wichtiger noch,

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