Tote Kehren Nicht Zurück
Penhallow war bereit, dir einen regelmäßigen Unterhalt zu zahlen, eine Apanage, um dich zu unterstützen, als er getötet wurde, und du hast ohne jeden Zweifel ein Recht darauf, dass dieser Unterhalt weiter gezahlt wird.« Freddie Green zögerte, dann fragte er ein wenig unsicherer:
»Was machen die Bullen?«
»Weiß Gott, ich habe keine Ahnung! Sie waren bei der Tankstelle hier in der Nachbarschaft und haben dem armen Kerl die Werkstatt auf den Kopf gestellt.«
»Gut, sollen sie sich weiter beschäftigen. Es ist offensichtlich, dass sie nicht genügend gegen dich in der Hand haben. Trotzdem, um auf der sicheren Seite zu sein, denke ich, ich sollte mich mit Sir Montague Ling unterhalten.«
»Du bist mir eine große Unterstützung!«, schnappte Kate und legte auf. Das Telefon läutete fast im gleichen Augenblick wieder.
»Lass dich nicht unterkriegen, Kate!«, drängte Freddie Green.
»Alles kommt in Ordnung, glaub mir. Aber wir müssen jede Eventualität abdecken.«
»Danke, Freddie«, erwiderte sie.
»Tut mir Leid, dich so angefahren zu haben, aber es zerrt wirklich an meinen Nerven.«
»Alles wird wieder gut, Kate«, wiederholte er.
»Alles kommt wieder in Ordnung, vertraue mir.« Nach dieser Unterhaltung ging sie zu Mrs Flack und erbot sich, ihr bei den Hausarbeiten zu helfen, doch Mrs Flack lehnte höflich ab. Also machte sich Kate zu Fuß auf den Weg ins Stadtzentrum. Es ist wahrscheinlich nur Einbildung, sagte sie sich, doch sie hatte das Gefühl, als würden alle Leute sie anstarren. Es war eine kleine Stadt, und ein Mord sorgte hier gewiss über Wochen hinweg für Gesprächsstoff. Kate flüchtete zurück in die Sicherheit von Tudor Lodge.
»Wie steht es mit dem Mittagessen?«, wollte Mrs Flack wissen, die breitbeinig in der Küchenschürze in der Haustür stand, als Kate ankam.
»Ich habe schon in der Stadt gegessen«, log Kate.
»Oh, na meinetwegen«, sagte Mrs Flack.
»Dann gehe ich jetzt nach Hause. Mein eigener Haushalt ist liegen geblieben, weil ich am Wochenende hier war. Sie kommen wirklich zurecht?«
»Keine Sorge, ich komme zurecht.« Kate sah zu, wie Mrs Flack ging. Danach marschierte sie in die Küche und bereitete sich ein Käsesandwich und einen Becher Kaffee, um sich anschließend mit beidem in das Fernsehzimmer zu begeben. Sie hatte sich gerade gesetzt, als die Türglocke läutete. Sie spähte durch ein Fenster nach draußen. Vor der Haustür stand ein Mann, doch die Veranda verhinderte, dass sie ihn erkennen konnte. Vielleicht war er von der Presse. Sie ging zur Tür, legte die Kette vor und öffnete einen Spaltbreit.
»Oh. Verdammter Mist«, murmelte sie unterdrückt, löste die Sicherheitskette und öffnete die Tür weit.
»Hallo«, sagte Alan Markby.
»Genau die Person, mit der ich sprechen wollte.« Er hielt ein Paket hoch.
»Ich habe Ihnen Ihre Kleidung mitgebracht.«
»Ich kann Ihnen einen Kaffee machen, wenn Sie mögen«, bot Kate an.
»Außerdem gibt es einen Barschrank, dort drüben.« Sie deutete auf Andrews Barschrank in der Ecke des Fernsehzimmers. Sie hatte keine andere Wahl gehabt, als ihn ins Haus zu lassen. Ausgerechnet heute musste er kommen, während Carla und Luke unterwegs waren – oder hatte er Bescheid gewusst? Hatte er gewusst, dass er sie alleine antreffen würde? Das Dumme war, sie wusste nicht, was er wusste. Allein sein Anblick auf der Türschwelle in dieser grässlichen alten Barbourjacke, die fast jegliches Wachs verloren hatte, mit dem in braunes Papier eingewickelten Paket! Was war das für ein Polizeibeamter, der so aussah? Und dem es zugleich gelang, wie sie einräumen musste, unverkennbar den Eindruck von Oberklasse zu erwecken? Andererseits war dies ein Mann, der mit ihrem Vater zusammen zur Schule gegangen war. Zu behaupten, dass er nicht aussah wie ein Polizist, war eine glatte Untertreibung. Er sah aus wie der verdammte Lord der Grafschaft persönlich an seinem freien Tag.
Markby hatte sich in einem Lehnsessel niedergelassen und lächelte sie an, während er seine langen Beine ausstreckte. Seine Schuhe waren sauber poliert, jedoch alt, und die Nähte der ledernen Oberseiten drohten zu reißen. Nichtsdestotrotz wusste Kate sehr wohl, dass man Schuhe von dieser Qualität nicht in irgendeinem Schuhladen an der Hauptstraße kaufen konnte.
»Keine Sorge, danke, ich brauche nichts. Lassen Sie sich durch mich nicht von Ihrer Mahlzeit abhalten.« Er nickte in Richtung des Sandwichs und des erkaltenden Kaffees.
»In
Weitere Kostenlose Bücher