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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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    »Trockenfrüchte«, sagte Eddie.

    »Feigen, Rosinen und so’n Zeugs.«

    »Dann ist es ja kein Problem für dich«, sagte der andere.

    »Und verhungern musst du auch nicht.« Der bewaffnete Demonstrant auf dem Traktor hustete, wischte sich mit dem Handrücken über den schwarzen Schnurrbart und hob den Lederschlauch freundlich in Eddies Richtung.

    »Yassou!«, rief er ihm entgegen.

    »Oreksi!«

    »Ja, ja, Cheers, Kumpel«, erwiderte Eddie. Er setzte sich unter den nächsten Olivenbaum und nahm seine Zigaretten hervor. Es würde ein langer Tag werden.
    KAPITEL 15
    KURZ VOR achtzehn Uhr abends kehrte Carla Penhallow von ihrem Trip nach London heim. Dunkle Ringe umgaben ihre Augen, und sie war eindeutig erschöpft. Kates Frage, wie der Tag gewesen sei, wurde mit dem dürftigen Versuch einer höflichen Antwort abgeschmettert. Jede weitere Bemühung, eine Konversation in Gang zu bringen, endete mit Lukes Heimkehr aus Cambridge. Er reagierte genauso gereizt wie seine Mutter. Es folgte ein Abendessen in angespannter Atmosphäre, nicht unähnlich den vorangegangenen. Diesmal gab es ein tiefgefrorenes, in der Mikrowelle zubereitetes Fertiggericht, das nach der Aufschrift auf der Verpackung irgendein thailändisches Pfannengemüse darstellen sollte. Weder Luke noch Carla erkundigten sich, wie Kate ihren Tag verbracht hatte, und sie war erleichtert darüber. Es bedeutete, dass sie nichts von Markbys Besuch erzählen musste – sie hatte den ganzen Tag überlegt, wie sie es erklären sollte. Zum Teil wegen der Spannung in der Luft, zum Teil aus Angst, dass vielleicht doch noch jemand fragen könnte, was sie gemacht hatte, falls sie unten bliebe, ging Kate an jenem Abend früh zu Bett. Sie meinte, Erleichterung bei den beiden Penhallows zu bemerken, als sie ihnen Gute Nacht wünschte. Sie nahm sich ein Buch von dem Stapel auf dem Nachttisch und begann darin zu lesen. Ihre Tage auf Tudor Lodge nahmen bereits gewohnheitsmäßige Formen an, und es waren keine Formen, die sie ermutigten. Das Taschenbuch war ein alter Liebesroman von Georgette Heyer, Zerstreuungsliteratur, von der sie sich erhoffte, in eine andere Welt entführt zu werden. Doch es funktionierte nicht. Es fiel ihr schwer, Anteil zu nehmen am Schicksal irgendeines Regency-Püppchens, das am Ende ohne jeden Zweifel von seinem Helden gerettet werden würde, während Kate selbst einen Ritter in Rüstung benötigte, der auf seinem weißen Ross herbeigeprescht kam und sie aus etwas errettete, das sich mehr und mehr wie Treibsand anfühlte. Doch sie würde vergebens warten. Nach Kates Erfahrung gab es keine Leute, die so etwas für andere taten. Andere Leute ließen einen in den Treibsand fallen, aber niemand reichte einem je die Hand und half einem wieder heraus. Man musste es allein schaffen.

    »Das alles habe ich überhaupt nicht gewollt, verdammt!«, murmelte sie. Alles war von Anfang an völlig schief gelaufen. Sie hatte es schlecht geplant und in der Folge vermasselt. Und jetzt stand sie vor dem Desaster und musste sehen, wie sie es geordnet bekam. Sie ging ihre Möglichkeiten durch. Was die praktischen Dinge anging, konnte sie sich bis zu einem gewissen Punkt auf Freddie Green verlassen. Doch Kate machte sich keine Illusionen, was Freddies eigentliches Interesse anging. Freddie rührte niemals einen Finger, wenn er sich nicht etwas davon versprach. Kate konnte es ihm nicht verdenken, im Gegenteil, sie verstand es sehr gut, und auf ihre Weise billigte sie es sogar. Es kam immer wieder auf das Gleiche hinaus; niemand passte auf einen auf, außer man selbst. Manchmal jedoch konnte man die Menschen überreden, bestechen oder manipulieren, sich nützlich zu machen. Sie hatte diesen leicht zu beeindruckenden jungen Detective Sergeant Prescott nicht vergessen. Kate grinste schief. Sergeant Prescott war wohl kaum eine Trumpfkarte, doch er war eine Karte im Ärmel, die sie vielleicht noch spielen musste, wenn die Dinge nicht so liefen, wie sie sollten. Eigentlich sollten sie jetzt. Man konnte nicht immer gleich beim ersten Versuch alles richtig machen. Doch wenn man aus seinen Fehlschlägen lernte, dann gelang es beim nächsten Mal. Kate hatte nicht vor, noch weitere Fehler zu begehen. Eines nach dem anderen würde sie die losen Enden packen und verknoten, und wenn sie fertig war, würde sie sich zurücklehnen und an dem erfreuen, was sie erlangt hatte.

    »Und ich habe ein Recht darauf!«, flüsterte sie laut für den Fall, dass das Haus, das irgendwie

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