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Tote Kehren Nicht Zurück

Tote Kehren Nicht Zurück

Titel: Tote Kehren Nicht Zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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ölgetränkter Lappen, die man ohne Schwierigkeiten dafür hätte nehmen können. Der Bungalow war bereits sehr alt, er stammt aus den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Sämtliche Rahmen sind – waren – aus Holz, genau wie die Türen und das Küchenmobiliar, Tische, Stühle, Schränke und so weiter. Keine feste Einbauküche. Das hat Pearce gesagt. Er hat außerdem gesagt, dass das ganze Haus mit Holzparkett ausgekleidet war und es nur ein paar alte Teppiche gegeben hätte, alles trocken wie Zunder. Was das Feuer angeht, so bestand das ganze Haus im Grunde genommen aus einem einzigen Haufen leicht ent flammbarer Materialien.«

    »Hatte er denn keinen Hund?« Meredith runzelte die Stirn.

    »Die meisten Leute, deren Geschäft gleich neben dem Haus liegt, würden einen Hund halten.«

    »Er hatte einen Hund, aber man hat ihn nicht gefunden. Wir nehmen an, dass er in den Flammen umgekommen ist. Pearce hat ihn letzten Sonntag gesehen. Er war steinalt und taub wie nur irgendwas. Ganz bestimmt nicht mehr als Wachhund tauglich.« Meredith strich sich ungeduldig die Haare aus der Stirn.

    »Aber warum? Warum Sawyer? Könnte es Rache gewesen sein? Wenn er mit Penhallow im Streit gelegen hat, dann vielleicht auch mit anderen Leuten. Vielleicht hatte jemand einen Groll auf ihn?«

    »Ja, warum ausgerechnet Sawyer. Nachdem du uns gesagt hast, dass er mit Penhallow im Streit gelegen hat, hatten wir Sawyer sogar als einen der Verdächtigen auf unserer Liste stehen. Jetzt sieht alles danach aus, als wäre er ein Opfer. Verdammt, Meredith!« Markby beugte sich unvermittelt in seinem Sessel vor, und in seinem Gesicht stand unverhohlener Ärger.

    »Wir haben bereits einen Toten, und um ein Haar hätten wir einen zweiten gehabt! Sawyer ist immer noch nicht außer Lebensgefahr!«

    »Es ist ein grauenvoller Gedanke. Ich hoffe und bete, dass er überlebt!«, sagte Meredith leise. Er blickte auf und bemerkte ihren Gesichtsausdruck.

    »Was ist los?«

    »Ich fühle mich schuldig«, gestand sie.

    »Ich habe dir von dem Streit zwischen Harry Sawyer und Andrew Penhallow erzählt, und das ist der Grund, aus dem du sein Anwesen hast durchsuchen lassen. Vielleicht hat diese Aktion etwas mit dem Brand vergangene Nacht zu tun. Selbst wenn es nicht so ist, ich fühle mich irgendwie, als hätte ich persönlich ein Streichholz an Harrys Haus gehalten.«

    »Das ist doch absurd!« Er schüttelte entschieden den Kopf.

    »Es gibt nicht den geringsten Grund zu einer Annahme wie dieser! Warum solltest du dich schuldig fühlen? Wahrscheinlich gibt es keinerlei Verbindung zwischen unserer Durchsuchung und dem Feuer, und bevor nicht der Bericht der Brandkommission auf dem Tisch liegt, wissen wir nicht einmal, ob es tatsächlich Brandstiftung war! Vielleicht hat der gute Harry Sawyer im Bett geraucht? Vielleicht hat er ein glimmendes Streichholz oder eine brennende Zigarette in einen Papierkorb geworfen, oder er hat den Kamin über Nacht ohne Aufsicht brennen lassen. Warten wir es ab, bis wir es besser wissen!« Alan erhob sich aus seinem Sessel.

    »Du kannst Carla hier bei dir behalten, oder?«

    »Sicher. Ich fahre heute nicht zur Arbeit.«

    »Gut. Gut. Wir sehen uns später …« Er seufzte.

    »Falls ich es nicht schaffe, falls wir uns vorher nicht mehr sehen, rufe ich dich noch an wegen Samstagabend bei Laura. Wir sind zum Essen eingeladen, erinnerst du dich?«

    »Gütiger …« Fast hätte sie sich verhaspelt.

    »Oh, großartig! Paul ist ein wunderbarer Koch.«

    »Das ist er«, stimmte Alan ihr zu.

    »Aber es stimmt schon, was du beim ersten Mal sagen wolltest. Ich kann nicht sagen, dass mir nach einem gemütlichen Beisammensein mit der Familie meiner Schwester zumute ist. Sawyer liegt auf der Intensivstation, und ich habe keine Ahnung, was als Nächstes passieren wird. ›Gütiger Gott!‹ ist noch milde ausgedrückt, Meredith. Ich würde einen beträchtlich stärkeren Kraftausdruck verwenden!« Sie sah ihn durch ihr Wohnzimmerfenster davonfahren. Sie war nicht so müde, wie sie eigentlich erwartet hatte, doch wahrscheinlich kam die Erschöpfung erst später. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Einer davon war, wie sie schuldbewusst erkannte, angesichts der äußeren Umstände fast schändlich. Sie dachte nämlich, dass das Feuer und Sawyers Einlieferung auf die Intensivstation fürs Erste sämtliche anderen Ideen aus Alans Kopf vertrieben hatten. Er hatte keine weitere Anspielung auf seinen Heiratsantrag gemacht oder

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